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Thema: Männer in der Krise

  1. #1
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    Standard Männer in der Krise

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    Ich bin grad geschockt.
    Heute habe ich von einer Freundin erfahren, dass ihr Mann (Mitte 50) tief in der Midlifekrise steckt.

    Mit allem, was dazu gehört.
    Unzufriedenheit mit der Beziehung.
    Die grosse Frage: War das schon alles?
    Braucht mehr Freiheit.
    Neue teure Hobbies.
    Und natürlich ist auch eine andere Frau im Spiel.
    Und er kann sich nicht entscheiden, will meine Freundin nicht verlieren, braucht aber Zeit für sich alleine (getrennte Wohnungen).

    Ich will hier keinen Männerlästerthread eröffnen (auch wenn ich auf den Mann, den ich auch sehr gut kenne im Moment extrem sauer bin), mich interessieren eure Erfahrungen und Meinungen.

    Meine Meinung ist: Auch wenn jeden so eine Krise treffen kann, so kann doch jeder selbst entscheiden, wie er mit Gefühlen der Endlichkeit und der Angst vor Vergänglichkeit (die meiner Meinung nach dahinter stecken)umgeht.
    Es ist nicht Schicksal, wie so eine Krise verläuft und ob sie zur Trennung führt.

    Wer sich auf eine andere Frau einlässt tut das bewusst und nimmt auch bewusst in Kauf, dass seine Ehe daran zerbrechen kann.

    Ich persönlich sehe solche Krisen eher als Chance, eine die man zusammen mit der Partnerin packen kann.
    Aber man muss auch wollen.

    (Ach ja, ich will nicht zuviel erzählen, aber meine Freundin ist eine tolle Frau, intelligent, attraktiv und berufstätig und sie teilen viele Interessen).

    Wie seht ihr das?
    Ist Mann dem hilflos ausgeliefert?


    Vergiss die Liebe nicht!


  2. #2
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    Naja, ist Mensch dem jemals hilflos ausgeliefert? Frauen haben das ja auch. Und auch jüngere Männer, ich kenn da so ein paar Beispiele, spezifisch ein paar Mitt 30-er, die seit späten Teenagerjahren in derselben Beziehung sind und sich fragen, obs das jetzt war...

    Nein, man ist nicht hilflos ausgeliefert, meiner Meinung nach. Natürlich kann ich Gewissenskonflikte nachvollziehen, Unsicherheiten, oder eben einfach, dass man nicht mehr weiss, was man will, vom Leben, seiner Beziehung, von allem. Aber ich weigere mich zu glauben, dass man dem nicht irgendwie entgegen steuern kann. Irgendjemand hat Menschen einen Kopf und ein Hirn geschenkt, mit dem man denken und entscheiden kann. Viele nutzen das nur nicht.

    Natürlich können Krisen auch mal länger andauern. Aber häufig ist es wohl auch, dass man einfach von allem ein bisschen will und das möglichst konsequenz- und schmerzfrei. Was natürlich nie funktioniert.

    Wie man damit aber umgeht ist natürlich individuell...

  3. #3
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    Männer können sich ebenso am Riemen reißen wie Frauen. Träume kann man ja haben, aber die Realität ist doch anders. Komischerweise wird die Midlifcrisis bei Männern ja auch eher belächelt und es wird Verständnis entgegen gebracht.
    Dawn sagt es!
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  4. #4
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    Warum sollte er sich aus Rationalität ein Leben mit einer Frau ans Bein binden, die er vielleicht nicht mehr liebt?
    Ist etwas provokant, gebe ich zu, aber Menschen ändern sich, auch Männer .
    Was wäre hier die Meinung, wenn eine Frau sich plötzlich mit 50 entschließt, ihr Leben neu zu gestalten? Powerfrau? Startet neu durch?
    Mir ist das alles zu schwarz/weiß hier.

  5. #5
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    Heather, hier stimme ich dir zu.

    Für mich geht es nicht um den leidigen Mann-Frau-Konflikt. Da ist ein Partner, der sich fragt, ob das alles im Leben war. Testen möchte, ob da noch was kommt.

    Aber - und das muss sich jeder in einer Beziehung klarmachen, mit dem "Ausreizen" verletzt man den Partner, mit dem man vielleicht eigentlich glücklich ist, in jedem Fall aber lange war. Der hat diese Ungewissheit nicht verdient. Der Mann in unserem Beispiel (es hätte auch eine Frau sein können), will ja die Ehefrau behalten und die Freundin. Er will nicht "noch mal neu durchstarten". Er ist kein Powermann. Er will aus seiner sicheren Position heraus gucken, was noch für ihn drin ist. Und ebendies finde ich verletzend, gedankenlos, egoistisch. Er will ja auch nicht beruflich was Neues anfangen. Nur werden die Hobbys teurer. Ja mei.

    Solche Gedanken, ob es das alles schon war, hat jeder im Leben. Aber man ist niemals seinen Gefühlen und seinen Trieben hilflos ausgeliefert. Man hat immer eine Wahl. Jeder hat sie zu jedem Zeitpunkt. Egal, ob Mann oder Frau.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  6. #6
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    Ja, Cara, genau so ist es.

    Das Schlimmste an dieser Situation ist für meine Freundin die Ungewissheit, wie alles weitergeht.
    Mal schwört er ihr Liebe, will sie keinesfalls verlieren, mal ist er abweisend und unzugänglich.

    Sie leidet unter ihrer Machtlosigkeit, hat das Gefühl, was auch immer sie macht, sie wird die Verliererin sein und das stimmt natürlich, denn das Wichtigste, ihr Vertrauen in ihre bisherige, fast drei Jahrzehnte dauernde stabile Beziehung hat sie verloren.

    Ein Leben mit einer Frau, die er nicht mehr liebt, ans Bein binden, das finde ich schon sehr hart ausgedrückt.
    Vor allem, da er das Leben mit ihr ja nicht völlig aufgeben will, nein, er will, wie wir hier so schön sagen, den Fünfer und das Weggli.
    Freiheit, Freibrief für heisse Flirts, Freiraum, um sich neu erfahren zu können, Zeit und Raum um sich ausleben zu können und gleichzeitig die Garantie, dass sie doch noch für ihn da ist, dass sie immer noch bereit ist, ihr Leben wieder mit ihm zu teilen.
    Irgendwann, in sechs Monatenn vielleicht, wenn er klarer sehen wird.....

    Es ist nicht das erste Mal, dass ich im Bekanntenkreis so etwas erlebe.
    Meistens läuft es so, dass die Frauen sich dann lösen, akzeptieren, dass ihr Lebensabend nicht gemeinsam mit dem geliebten Mann verlaufen wird und dass sie sich neu orientieren.

    Und dann will er wiederkommen.
    Und sie will nicht mehr.

    Ich denke, dass es auch in diesem Fall so laufen wird.
    Und ein ganzes gemeinsames Leben wurde hingeworfen, Häuser müssen verkauft werden, finanzielle Regelungen müssen getroffen werden, die hinterher alle wesentlich schlechter dastehen lassen, der Freundeskreis wird auseinander gerissen, erwachsene Kinder und Enkel stehen fassungslos da usw.

    Und da setzen meine Überlegungen an.
    Warum all dies aufs Spiel setzen?
    Warum nicht, wie Dawn es schreibt VORHER (bevor alles Geschirr zerschlagen ist) mal das Hirn einschalten?

    Heather, ich spreche nicht von einer lieblos und langweilig gewordenen Ehe, die ohne Gemeinsamkeiten und geteilte Interessen dahindümpelte.
    Ich spreche von einem Paar, das grosse gemeinsame Reisen unternahm, kulturell interessiert und engagiert war und sich sozial betätigte.

    Und man ist ja nicht mehr 30, die Sturm- und Drangjahre sind vorbei.
    Für beide ist die Pension in Sichtweite, also frage ich mich wirklich 'was soll das?!'


    Vergiss die Liebe nicht!


  7. #7
    Avatar von Medha
    Medha ist gerade online Spritzenkassen Anwärterin
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    Purer Egoismus und wahrscheinlich das Gefühl aufgrund der Endlichkeit des Lebens einiges "verpasst" zu haben. Das ist aber nun mal so. Das Leben bietet mittlerweile so vielfältige Optionen, dass es gar nicht möglich ist, diese alle auszuschöpfen. Dummheit. Leichtsinn. Latente Unzufriedenheit, die Mann sich selbst und seiner Familie nicht eingestehen wollte.

    Glücklicherweise habe ich in meinem Umfeld so etwas noch nicht erlebt. Ich denke das Phänomen gibt es bei Frauen aber auch, heute evtl. weniger als noch in den 80ern als viele Frauen die Flucht aus der Ehe angetreten haben, als die Kinder erwachsen waren.

  8. #8
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    Genau: Was soll das.
    Diese "Midlifecrisis" ist ja wohl keine Krankheit (wenn es auch tatsächlich etwas mit Hormonumstellungen zu tun hat), welche dem Mann alle Freiheiten lässt, er wild um sich schießen darf und die Frau alles über sich ergehen lassen muss.

    MMn sollte ein Mann umgehend, wenn er spürt seine Midlife-Hormone spielen verrückt, einen Arzt bzw. Psychiater aufsuchen, bevor er amoklaufend alles innerhalb kürzester Zeit zerstört: Ehe, Liebe, sein komplettes Leben.

    Aus eigener Erfahrung kann ich deiner Freundin nur folgenden Rat geben: Sie soll ihn ziehen lassen - allein (oder auch mit seinem neuen Anhängsel). Es ist nicht ihr Job, auf seine Dummheit / Krise einzugehen. Sie hat jetzt die große Chance, endlich mal ganz arg an sich selbst denken zu dürfen, ihre eigene Stärke wieder zu finden und zu spüren. Sie sollte, so blöd es klingt, die positiven Seiten aus dieser Situation ziehen, denn es ist mehr positives dabei, als man anfangs denkt.
    Diese Situation, so bitter sie ist, kann Frau ungeahnt wachsen lassen und nochmal ganz neue Aspekte der eigenen Persönlichkeit werden offen gelegt.
    Und das, OHNE dass man Rücksicht auf seinen Partner nehmen muss. Der ist ja freiwillig gegangen.

    Und ganz wichtig: Sie soll sich ihm erst einmal komplett entziehen: Sie ist nicht seine seelische Mülltasche, sie ist nicht mehr für ihn da, wenn er eine kluge Ansprechpartnerin braucht. Dafür hat er jetzt eine Neue.
    Der Mann sucht sich ja die für ihn bequemste Kompromisslösung aus: Halb bei der Ehefrau, halb im neuen "Super"-Leben.
    Es ist sehr wichtig, dass deine Freundin diese Situation vollkommen unterbindet. Nur dadurch entstehen nämlich die Situationen, welche weh tun. Sei es durch intime Gespräche mit dem Mann, durch körperliche Nähe. Und das darf einfach nicht sein.

    Sie soll ihm die Zeit lassen, eine echte Entscheidung zu treffen.
    Und auch sie braucht die Zeit, eine echte Entscheidung zu treffen.
    Und das neue Anhängsel des Mannes? Meiner Erfahrung nach hat diese Person sowieso die Verliererkarte gezogen, denn sie steht nur als Symbol und ist bedeutungslos.
    Liebe Grüße, Michaela

    In der Ruhe liegt die Kraft.

  9. #9
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    Michaela, ich habe ihr genau das gestern auch geraten.

    Ich sehe aber, dass sie das im Moment noch nicht schafft, die Hoffnung, ihr altes Leben wieder zurückzubekommen ist noch zu gross.
    Obwohl sie inzwischen grosse Zweifel hat, dass das auch von ihrer Seite her (Vertrauen usw.) noch möglich wäre.

    Ich bin optimistisch, dass sie es schafft, ihn die Konsequenzen seines Handelns tragen zu lassen, aber es dauert noch und vor allem, es ist einfach traurig mitanzusehen, wie sie leidet und nur noch Haut und Knochen ist.

    Sie war immer eine sehr starke Frau, ist es noch, aber diese Erfahrung bringt sie an den Rand ihrer Kraft.
    Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass genau ihre Stärke ihr nun einen Streich spielt.
    Sie lässt sie eine Situation ertragen, die eigentlich unerträglich ist....


    Vergiss die Liebe nicht!


  10. #10
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    Dass ist doch klar, dass deine Freundin nicht von jetzt auf gleich damit fertig wird, das ist doch auch ein Schock. Aber letzten Endes wird sie das sicher schaffen, und solange sie Freundinnen wie dich hat, ist die Situation auch nicht unerträglich.

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