Frage zum Hausrecht

[Steffi]

Ein Freund wohnt mit seiner Lebenspartnerin in einer gemeinsamen Wohnung.
Die Tochter der Lebenspartnerin studiert in einer anderen Stadt. Wenn sie ihre Mutter besucht, wohnt sie natürlich bei ihr / ihnen.

Nun hat die Tochter einen Freund, der - so sind sich die Wohnungsinhaber einig - die Wohnung nicht mehr betreten darf.
Da sie aber tagsüber arbeiten, haben sie die Befürchtung, dass die Tochter ihren Freund trotzdem mit in die Wohnung bringt.

Kann man das unterbinden und wenn ja, wie?

[Thea]

Eine klare Ansagen machen: Den Typ wollen wir nicht in der Wohnung haben. Falls wir dennoch erfahren, dass er hier gewesen ist, nehmen wir dir, liebe Tochter, die Schlüssel ab und du kannst im Keller schlafen.

[Steffi]

Gute Idee, aber die Mutter wird ihre Tochter wohl kaum rausschmeißen. Sonst wäre es einfach

[Cara]

Steffi, das ist aber keine Frage zum Hausrecht. Das ist eine Frage des Verhältnisses Eltern (also hier Mutter)/Kind. Natürlich kann man sagen, dass der Freund der Tochter die Wohnung nicht betreten darf. Aber wenn das Mädel ihn liebt, wird sie ihm nicht die Tür verschließen. Wenn die Mutter kein Vertrauen zur Tochter hat, würde ich ihr die Wohnungsschlüssel abnehmen. Dann ist das Verhältnis allerdings auch kaputt. Schwierige Lage.

[Thea]

Sie sollen sie ja auch nicht rausschmeißen sondern nur damit ernsthaft drohen. Ich bin mir sicher, dass das zu 90% hilfreich ist (wenn man energisch genug auftritt).
Ich verstehe eigentlich das Problem nicht so richtig. haben sie überhaupt schon mit dem jungen Mann geredet? Also ihm gesagt, dass er unerwünscht ist? Der würde bei mir hochkant rausfliegen wenn er Dummheiten in der Wohnung macht. Wenn er nicht Bodybuilder wäre, hätte ich den am Kragen gepackt und vor die Tür gesetzt. Vielleicht trauen die sich das nur nicht.

[Steffi]

Die Gründe sind vielschichtig und möchte ich hier nicht einzeln erläutern. Allerdings weiß ich das alles auch nur aus Erzählungen, kenne weder die Tochter noch ihren Freund persönlich.
Hausrecht oder Vertrauen: ja, gute Frage. Der Freund sagt, seine Partnerin würde nie im Leben so energisch gegenüber ihrer Tochter auftreten, eher würde sie ihn wohl verlassen....nee und mit dem Kerl geredet hat wohl keiner. Wenn sie ihm mal in der Wohnung begegnet sind, dann wohl nachts und zufällig, wussten gar nicht, dass er in ihrer Wohnung war. Wenn er dann noch besoffen oder bekifft ist.....

[Cara]

Musst die Gründe nicht erläutern.

Aber dass junge Männer nachts in den Wohnungen ihrer Freundin sind und die Eltern nichts davon wissen, das ist eigentlich nicht so unnormal. Und betrunken oder bekifft ... ist so außergewöhnlich nicht.

[herzgeflüster]

Vielleicht dem unerwünschten jungen Mann einfach mal mitteilen, dass er nicht gerne gesehen ist?
Also keiner meiner Freunde hätte sich jemals wieder hierher gewagt, wenn "Papi" da ein Machtwort gesprochen hätte.

[Thea]

Musst die Gründe nicht erläutern.

Aber dass junge Männer nachts in den Wohnungen ihrer Freundin sind und die Eltern nichts davon wissen, das ist eigentlich nicht so unnormal. Und betrunken oder bekifft ... ist so außergewöhnlich nicht.

Meine Freundin hatte auch mal ihren Freund nachts mit nach Hause gebracht. Irgendwann musste der mal auf´s Klo. Dumm nur, dass der Vater auch musste - die zwei trafen sich beide das erste Mal also sehr unbekleidet im Bad!

Ich glaube, wenn mir das passiert wäre, hätte ich den Schreck meines Lebens bekommen (sitzt da auf einmal ein fremder Typ auf der Schüssel) und würde nie wieder unbekleidet nachts durch´s Haus schlurfen.

[Tommasina]

Musst die Gründe nicht erläutern.

Aber dass junge Männer nachts in den Wohnungen ihrer Freundin sind und die Eltern nichts davon wissen, das ist eigentlich nicht so unnormal. Und betrunken oder bekifft ... ist so außergewöhnlich nicht.

Ja, da muss man durch!
Immer wieder schön auch, wenn man nachts im Pischi aufs Klo geht und plötzlich einem relativ fremden jungen Mann gegenübersteht

Ich nehme mal an, dass mit der jungen Frau gesprochen wurde.
Wie reagiert die denn darauf?
Hat sie gar keine Einsicht?
Und wie schwerwiegend sind denn die Gründe, die gegen den jungen Mann sprechen?

Im übrigen habe ich das Gefühl, dass hier eine typische Patchworkfamily-Krise aufgetaucht ist, sprich die Mutter und der 'Stiefvater' sind sich selbst nicht einig.
Somit ändert sich am Ende gar nichts, denn die Tochter wird die Unsicherheit ihrer Mutter für sich nutzen.

Als Erstes müssten sich Mutter und Vater mal einig sein, wie sie vorgehen wollen und wie sie diese Beschlüsse auch durchsetzen wollen.
Dann erst, wenn sie sich einig sind, gemeinsam mit der Tochter die Situation besprechen.

Denn: Die Mutter-Kind-Bindung ist im Zweifelsfall meistens stärker, wenn es dem Stiefvater nicht gelingt, die Mutter auf seine Seite zu holen hat er keine Chance.

Edit: Thea
Bin ich froh, trage ich nachts einen Pyjama......