"Unsere Mütter, unsere Väter"

[Mayanmar]

Ich hoffe, ich bin nicht die Einzige, die die Triologie gesehen hat.

Wie fandet ihr die Filme?

[Visi]

Ich hab's nicht gesehen und bin nur zum Klugscheissen hier Es heisst Trilogie und nicht TriOlogie

Und jetzt findet bestimmt jemand einen Fehler in meinem Post

[astama]

Ich bin gespalten. Es war mir etwas zu viel "Nummernrevue" von Prototypen und Klischees, die immer reihum abgehandelt wurden, so daß mir irgendwie die Entwicklung der Figuren fehlte. Die Zufälle, daß die Protagonisten sich immer wieder begegneten, waren reines Kintopp. Reichlich Ballerei und viel spritzendes Blut, aber auf irgendeine Weise muß ja das Grauen des Krieges transportiert werden.

Zielgruppe war m.E. die jüngere Generation, denn wer sich wie unsereiner viel mit der Zeit beschäftigt hat und mit Zeitzeugen im familiären Umfeld reden kann, für den war das alles nichts Neues.

[Mäusken]

Ich hab nur einen Großteil des ersten Teils gesehen, als ich bei meiner Mutter war. Die hat den Krieg ja noch bewusst miterlebt und war sehr interessiert. Ich fand die Dialoge akustisch schwer zu verstehen, ich hatte den Eindruck, man hat da Effekte drauf gelegt, damit es sich wie altes Filmmaterial anhört. Meiner Mutter war es schlicht zu brutal und gewalttätig, sie hatte weniger Frontgemetzel und mehr Alltagsleben erwartet. Dass dann darüber meine Schwester anrief und die beiden ne halbe Stunde miteinander sprachen, hat nicht dazu beigetragen, dass ich weiter der Handlung folgen konnte, und der Reiz war nicht groß genug, mir das über die Mediathek noch einmal anzuschauen, um fortzusetzen.

Ich denke auch, das war mehr Quotenhascherei in der jüngeren Generation, die den Krieg im Wesentlichen aus Actionspielen und Egoshootern kennt, als Vermittlung des tatsächlich Erlebten. Meine Mutter hätte jedenfalls die ***szenen auch nicht gebraucht...

Edit: Ich meinte Actionfilmen.

[astama]

Absolut meine Meinung, Mäusken.

Was mich extrem nervte, war die penetrante Marketing-Maschinerie des ZDF. In allen Sendungen war das Thema; und wenn eine Eigenproduktion der Aufmacher des Heute-Journals ist, dann ist das fast eine Frechheit.

[de cordoba]

Ich habe die ersten 2 Teile gesehen, den dritten aufgenommen, weil der lief, als auch Greys auf Pro7 lief. Ich werde mir aber den 3 Teil noch ansehen. Insgesamt konnten mich die Figuren nicht richtig berühren. Die Dialoge waren teilweise sehr schlecht zu verstehen. Mir fehlte irgedwie auch der "Rote Faden" im Film.

[sheeny]

Ich fand den Dreiteiler grandios. Sowohl die inhaltliche Herangehensweise, als auch die schauspielerischen Fähigkeiten haben meinen Mann und mich sehr berührt. Bewegende Schicksale von Menschen, die unsere Großeltern gewesen sein könnten. Ich wünschte, der Film wäre einige Jahre früher erschienen, um vielleicht die Chance für andere/neue Dialoge mit den Großeltern zu ermöglichen.

[Mayanmar]

Mal abgesehen von den "üblichen Klischees", die man nun hat bedient sehen können oder nicht fand ich den Film sehr gelungen. Insbesondere die Zerissenheit der jungen Soldaten, vom "normalen Schuljungen" zur Überlebenskampfmaschine zu werden fand ich sehr interessant.

Nun bin ich in der glücklichen Lage, dass ich schon sehr früh detaillierte Eindrücke über den Alltag im Nationalsozialismus, wie auch im Kriegsgeschehen erzählt bekommen habe. Auch intensive Lektüre zu dem Thema verschafft mir natürlich einen umfassenden Einblick. Von daher fand ich die Umsetzung schon sehr gut. Ich habe ein wirklich umfassendes Wissen zum Thema und sehe ja viele Dokumentationen, die ich nur noch als reine Informationsquelle für mich betrachte. Der Dreiteiler allerdings hat mich auch emotional berührt.

Mehr Details zum Thema kann man übrigens in diesem sehr guten Werk lesen: http://www.amazon.de/Soldaten-Protok.../dp/3100894340

Neben dem leider bereits verstorbenen Joachim Fest ist Sönke Neitzel sicherlich einer der besten deutschen Historiker, was das Thema WW2 angeht.

[Bird]

Ich habe Teile gesehen. Ich fand ihn gut und modern gemacht. Allerdings fand ich ihn furchtbar relativierend, da dachte ich, dass wir über den Punkt, dass wir Teile unserer Geschichte leugnen und relativieren müssen, auch im öffentlichen Diskurs hinaus sind und auch in Unterhaltungsformaten Mut zu etwas mehr Ehrlichkeit wäre. Das war leider nicht so. Sehr schade und eine Chance vertan.

Mayans Empfehlung kann ich übrigens unterstreichen, auch wenn ich der Meinung bin, dass hier ein komplett anderes Bild gezeichnet wird als in dem besprochenen Film und ich daher nicht verstehe, wo die Fortführung der Thematik sein soll. Außerdem natürlich die Wehrmachtsaustellung bzw. die Informationen dazu und daraus.

[vivian]

Mein Mann wollte es unbedingt sehen, ich hab ne Weile mitgeschaut, es aber nicht gemocht.
Die Akustik war so furchtbar, keine Ahnung was das sollte, ich dachte schon, unser Fernseher sei kaputt.
Von der halben Stunde, die ich gesehen habe, kann ich mir kein wirkliches Urteil erlauben. Nur soviel:
für mich war es mal wieder eine Produktion, die es nicht gebraucht hätte. Mit Filmen dieses Inhalts werden
wir (speziell wir Ossis) ja nun schon seit Jahrzehnten traktiert. Irgendwann sollte es mal genug sein.
Mein Mann hat alle drei Teile gesehen, aber nur der Vollständigkeit halber. Begeistert war er nicht.