Habt ihr schonmal eine Pay-It-Forward Aktion initiiert oder mitgemacht?

[Kanoe]

Die Idee wem Fremdes einfach so eine Freude zu machen finde ich auch super

Aber gerade die Starbucks-Kundschaft ist wie Du schon sagst eh eher zahlungskräftig und könnte sich den Superspezial-Kaffee auch ganz easy jeden Tag selbst kaufen. Da fände ich es generell schon sinniger, das Geld unter die weniger Begüterten zu bringen. Ansonsten zirkuliert es halt auf ewig in der Starbucks-Sphäre Mit dem Geld könnte einfach noch mehr bewirkt werden, als anonym eine Person zum lächeln zu bringen.

[Cara]

Aber wieso "würde mitmachen" ? Da braucht es doch keine Aktion, oder verstehe ich es falsch?

Man könnte doch morgen schon zu Starbucks gehen und 20 Euro dort hinterlegen. Oder zu den goldenen Bögen und dort Geld hinterlassen. Oder im Cafe. Man könnte doch jeden Tag eine gute Tat begehen, ohne dass es eine Aktion wäre. Man könnte, wenn man z.B. bei Yves Rocher bestellt, auf sein "Geschenk" verzichten und statt dessen pflanzt die Firma einen Baum. Müttern mit Kinderwagen in Öffis zu helfen, halte ich für selbstverständlich. Man kann auch mal in Altenheime gehen und dort die alten Leute besuchen, die keinen Besuch bekommen und sie im Rollstuhl rumfahren, wenn man kein Geld hat. Oder zu Weihnachten, Ostern etc. in die Waisenhäuser gehen und dort anonym Geschenke abliefern. Ist doch alles jetzt schon möglich.

Was ich sagen möchte ist folgendes: Um Hilfestellung zu geben, etwas zu leisten, anderen eine Freude - wie auch immer - zu machen, dazu braucht man doch keine Aktion auszurufen. Das kann man im großen und kleinen jeden Tag machen.

[LieseLotte]

Es gibt Pfandautomaten, bei denen man das Geld spenden kann, bei uns zB an die Tafel.
Da freut sich nicht direkt jemand, aber es hilft.

[ninibe]

Hmmm...ich weiß nicht ob ich
das Vertrauen zu den Verkäufern hätte, denn die könnten sagen, dass sie das Geld weitergeben, aber wie es dann wirklich ist...?

[Klaraverstand]

Hmmm...ich weiß nicht ob ich
das Vertrauen zu den Verkäufern hätte, denn die könnten sagen, dass sie das Geld weitergeben, aber wie es dann wirklich ist...?

Dann hast Du wenigstens dem Verkäufer eine Freude gemacht

[Davantage]

Hmmm...ich weiß nicht ob ich
das Vertrauen zu den Verkäufern hätte, denn die könnten sagen, dass sie das Geld weitergeben, aber wie es dann wirklich ist...?

Da musst du dann schon Vertrauen haben. Aber was wäre wenn, das kann man immer sagen.

Was wäre zB. wenn du der Omi ihren Kuchen bezahlst, sie beißt herzhaft rein und erstickt daran???? Dann bist du Schuld.

[ninibe]

Sicher kann man was wäre wenn immer sagen, aber ich für meinen Teil spende dann doch lieber über meine alt bewährten Kanäle Das Misstrauen steckt zu tief in mir drinnen evtl. Kann mir der/die VK ja auch ein Spendensiegel vorlegen

[Bobbi]

Diese Pay-it-forward Geschichte ist aber etwas anderes als Spenden. Beim Spenden suchst du dir ja gezielt jemanden aus. Hier geht es einfach nur darum Leute zu verblueffen und zu zeigen, dass die Welt doch nicht so schlecht ist. Vielleicht in die Kultur in D doch anders.
Die Sache mit dem Misstrauen kann ich schwer nachvollziehen. Wenn du beim Baecker ein Brot holst, bezahlen willst und die Baeckerin sagt dir, es sei schon bezahlt. Mach heute jemand anderem eine Freude, wo muss man da misstrauisch sein? Freu dich und iss es mit Genuss. Es ist anonym. Du weisst nicht wer dein Brot bezahlt hat. Und es kann auch sein, dass du fuer ein Brot bezahlst und der, der im Ferrari vorfahert bekommt es. Dem haettest du vermutlich nichts "gespendet". Aber vielleicht braucht auch der Mensch eine Freude gerade an dem Tag. Beim Spenden hab ich immer das Gefuehl ein Grossteil ist auch, dass man sein Gewissen beruhigt. Und Spenden kann man natuerlich trotzdem.
Lass es mich mal so versuchen zu erklaeren. Wie fuehlt ihr euch, wenn ihr ein aufrechtiges Kompliment bekommt? Gut, oder? Jeder von uns hat mal Tage an denen nicht so laueft wie es sollte, und wenn dann einer sagt, dein Kaffee ist schon bezahlt oder dein Busfahrschein, dann ist die Welt doch gleich viel heller. Macht Sinn?
Ich hab das mal mit Briefmarken bei der Post gemacht. Das hat hier auch die Runde gemacht. Viele wollen nur einen Brief verschicken und eine Briefmarke kann sich jeder leisten. Es ist aber schoen zu wissen, dass jemand so gut drauf ist, dass er einem unbekannten eine Freude machen will. Das ist ansteckend.
Oftmals sind es doch die Kleinigkeiten, die einen freuen.

[Bobbi]

Vielleicht probiere is es mal so: Wer hat Lust mitzumachen?
Die naechsten drei Tage werden wir, also die, die mitmachen, jemandem ghanz bewusst den Tag erleichtern und eine Freude machen. Bring einem Kollegen Kaffee, schenke einer alten Frau eine Rose. Sag der gestressten Kassiererin wie sehr du sie bewunderst, dass sie den Tag so gut uebersteht... Lasst euch was einfallen.
Danke nicht, das mache ich sowieso. Mach es ganz bewusst. Achte drauf, wervielleicht heute etwas aufmunterndes braucht.
Lasst und mal was machen, was nichts oder wenig kostet aber ganz bewusst.
In drei Tagen treffen wir uns hier wieder und schreiben, was es mit uns gemacht hat. Ich wette, jeder der mitmacht fuehlt sich besser. Ich hoere schon im Gesite meinen Sohn der mich in solchen Situationen "my hippy mom" nennt. Es muss uns nicht unangenehm sein etwas liebes zu machen. Warum ist es einfacher sich zu beschweren als einfach mal fuenf gerade sein zu lassen und ganz bewusst etwas positives zu machen?
Also wer macht mit?

[Mäusken]

Ja, Bobbi, das ist irgendwie typisch deutsch, bevor man sich überlegt, sein Verhalten zu ändern, lässt man sich Gründe einfallen, es nicht tun zu müssen. Unser Zwang, über alles Kontrolle haben zu müssen, die Angst, hereingelegt zu werden. Natürlich weiß man nicht, ob die Verkäuferin das Geld wirklich dem nächsten Kunden zufließen lässt, natürlich könnte sie es auch in die eigene Tasche stecken. Aber wenn man nicht selbst den Anstoß gibt, passiert gar nichts.
Aber ich verstehe Dich vollkommen. Es geht gar nicht um den Geldwert, es geht nicht darum, ob sich der andere den Kaffee leisten kann oder mühsam abgespart hat, es geht um die positive Überraschung, um Zuwendung.