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Thema: Todesfall in entfernter Verwandtschaft - wie was regeln?

  1. #1
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    Standard Todesfall in entfernter Verwandtschaft - wie was regeln?

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    Der Cousin meiner Mutter ist vor ca. 3 Wochen ganz plötzlich verstorben und bis auf meine Mutter und ihre Geschwister gibt es absolut gar keine Verwandten. Wir bzw. meine Mutter hatten immer sehr viel mit ihm zu tun, die anderen Geschwister vielleicht so ein bis zwei Mal im Jahr bei Verwandtentreffen, sonst nicht. Deswegen haben seine Nachbarn auch meine Mutter angerufen, als er gestorben war und sie bzw. auch ich und meine Geschwister haben uns um die Beerdigung etc. gekümmert, weil meine Mutter auch völlig neben sich stand. Beide hatten immer sehr viel Kontakt zueinander.

    Tja, und nun müssen so einige Dinge geregelt werden, wie z. B. Info an diverse Stellen, Wohnungauflösung, Rechnungen, laufende Kosten etc. pp. Und nun? Es gibt kein Testament, Vollmachten o. ä. Ohne einen Erbschein ist man anscheinend völlig rechtlos und kann gar nichts machen. Laut Anwalt dauert es allerdings ca. 6 Wochen bis der überhaupt vorliegt und dafür muss die Verwandtschaft nachgewiesen werden, auch mittels Geburtsurkunden der Eltern. D. h. die müssen wir erst mal suchen bzw. beantragen. Bis also überhaupt etwas passieren kann, vergehen mind. 8 Wochen und so lange kann sich doch nicht keiner um irgendetwas kümmern. Was passiert in so einem Fall? Bleibt wirklich einfach alles so lange liegen? Vielleicht hatte jemand ja schon einmal einen Fall? Beim Anwalt haben wir uns schon mal grob erkundigt und der braucht erst diese Geburtsurkunden.

    Zur Zeit ist es so, daß alles anscheinend auf Eis liegt. Die Post ist anscheinend auch schon informiert, da kommt nämlich nichts mehr an. Aber von wem? Wir waren das nicht. Und die Bank sagt, sie darf nur Überweisungen tätigen, die direkt mit der Beerdigung zusammen hängen und auch bezüglich der laufenden Kosten (Info etc.) gibt man uns keine Auskunft. Irgendwie kann ich die schon auch verstehen und auf Diskussionen hier kann ich auch gut verzichten. Es geht uns nicht darum, daß wir uns da bereichern wollen, sondern das sind Kosten, die schon vor seinem Tod entstanden sind bzw. jetzt weiterlaufen und das kann doch nicht einfach noch so ca. 2 Monate weiterlaufen ohne daß irgendjemand etwas machen darf/kann.
    Auf geht´s!

  2. #2
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    Wenn die Bank einen Erbschein vorgelegt haben will, dann braucht Ihr den definitiv. Vor allem für die Geltendmachung eigener Ansprüche.

    Für andere Situationen dürfte auch die Vorlage der Sterbeurkunde reichen, vermute ich, also z.B. für die Kündigung von Wohnung, Strom, Versicherungen.
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  3. #3
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    Solche Sachen wie Benachrichtigungen an die Rentenstelle o.ä. macht auch häufig das Beerdigungsinstitut. Für Kündigungen reichte bisher immer die Sterbeurkunde aus.
    ***No soy monedita de oro para gustarles a todos.***

  4. #4
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    Wir haben nun endlich mal alles aufgearbeitet, was noch so erledigt werden muss bzw. sollte. Nun können wir wenigstens mit konkreten Fragen an Bank etc. herantreten. Aber das nimmt so einige Zeit in Anspruch, weil wir ja alles suchen mußten bzw. uns erst mal einen Überblick verschaffen mußten. Alles weitere wird sich dann wohl zeigen. Irgendwann steht dann wohl auch die Auflösung seines Haushalts an und davor graut mir am meisten. Man wühlt in Sachen herum, die einem nicht gehören und die man vielleicht auch nicht hätte sehen sollen. Und vielleicht betrachten wir Dinge als völlig wertlos, an denen sein Herz gehangen hat.
    Geändert von Padme (10.04.13 um 21:30:34 Uhr)
    Auf geht´s!

  5. #5
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    Padme

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    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  6. #6
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    Das stelle ich mir wirklich sehr hart und traurig vor
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  7. #7
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    Zitat Zitat von Padme Beitrag anzeigen
    Wir haben nun endlich mal alles aufgearbeitet, was noch so erledigt werden muss bzw. sollte. Nun können wir wenigstens mit konkreten Fragen an Bank etc. herantreten. Aber das nimmt so einige Zeit in Anspruch, weil wir ja alles suchen mußten bzw. uns erst mal einen Überblick verschaffen mußten. Alles weitere wird sich dann wohl zeigen. Irgendwann steht dann wohl auch die Auflösung seines Haushalts an und davor graut mir am meisten. Man wühlt in Sachen herum, die einem nicht gehören und die man vielleicht auch nicht hätte sehen sollen. Und vielleicht betrachten wir Dinge als völlig wertlos, an denen sein Herz gehangen hat.
    Das ist schlimm, mir hatte sich auch der Magen umgedreht, als ich feststellte, wie wenig letzten Endes von einem Leben übrig bleibt. *schluck* Ist die Wohnung denn gekündigt?
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  8. #8
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    Padme das tut mir leid.

    Wie ist das denn mit der Wohnung? Dürft ihr die denn räumen? Bzw. müsst ihr die räumen?
    Ich hab immer Angst davor das ich irgendwann mal so alleine sterben werde und irgendwer meine Überbleibsel zusammen räumen muss.
    Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...

  9. #9
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    Mich macht es manchmal melancholisch, wenn ich meinen Senioren Kleidung aus dem Minischrank hole und denke dann,
    wie traurig, das ist alles, was sie noch haben, bisschen Kleidung, Fotoalben, ein paar Stofftierchen und Mitbringsel.
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  10. #10
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    Es ist keine Wohnung, er hat ein eigenes Haus. Naja, laut Anwalt brauchen wir einen Erbschein, aber "wo kein Kläger, da kein Richter." Und da niemand ein Anrecht hat mangels näherer Verwandtschaft oder Testament, dürfen wir das. Aber komisch ist es schon. Auch ist es ein wenig doof, daß von den Geschwistern meiner Mutter nicht wirklich was kommt. Irgendwie scheint jeder zu glauben, sie macht das schon. Aber meine Mutter ist auch 65 und nicht mehr so fit. Das Haus steht immer noch so da. Wir haben nur die offensichtlichen Wertsachen, wie Auto, Fernseher etc. abgeholt und bei uns eingelagert. Bis irgendwas mit dem Haus passiert, vergehen noch mind. 2 weitere Monate.

    Und melancholisch macht einen das alles schon alleine deshalb, weil es einem zeigt, wie es einem selber gehen könnte.
    Auf geht´s!

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