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Thema: Knicker, Knauser, Pfennigfuchser

  1. #1
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    Standard Knicker, Knauser, Pfennigfuchser

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    Ich fand diese ARD-Doku über Extrem-Sparer interessant.
    http://www.ardmediathek.de/swr-ferns...entId=13935750

    Ich würde zwar keine Schuhe mit Bananenschalen putzen und keine Lebensmittel aus dem Müll fischen wie der gezeigte Millionär (!)... und auch kein Scharnier mit Ohrenschmalz fetten *graus*.

    Aber an vielem kann man wirklich viel Geld sparen, seine Sachen pflegen, auf Überflüssiges verzichten... um das gesparte Geld dann für tolle Sachen zu verprassen.

    Toll fand ich die Frau, die in dem winzigen Häuschen wohnt. Es sieht so gemütlich darin aus und sie wirkt so zufrieden.

  2. #2
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    Danke für den Link. Ich mag solche Dokus. Werde ich mir morgen in Ruhe anschauen.

    Scharnier mit Ohrenschmalz einschmieren klingt ja sehr eklig.
    viele Grüße
    Luna

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  3. #3
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    Wenn du auf einfache kleine Häuschen stehst, kannst du dir ja mal die Doku "we the tiny house people" anschauen. Ich finde das einfach super interessant, auch wenn ich auf so kleinem Raum nicht leben möchte.
    http://www.youtube.com/watch?v=lDcVrVA4bSQ
    viele Grüße
    Luna

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  4. #4
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    Eigentlich habe ich da nichts neues gesehen. Nur im Wesentlichen ein Vorurteil bestätigt bekommen: Geiz mag vielleicht geil sein, macht aber nicht ***y.

    Die gezeigten Menschen legten weder Wert auf ein gepflegtes Äusseres noch auf ein heimeliges Zuhause. Das erste Ehepaar war ja so ärmlich eingerichtet, wie man vielleicht zuletzt in den 70ern gesehen hat. Und das Aussehen: fahle, faltige Haut, schlechte Zähne, stumpfes Haar. Von einer fröhlichen, sympathischen Ausstrahlung war bei allen gezeigten Personen nicht die Rede. Und das Paar lebte ja teilweise auf Kosten anderer: sich regelmässig nur die Apotheken-Umschau wegen des Fernsehprogrammes abzuholen, ohne etwas zu kaufen, die Bio-Papiertüten als Versandtasche für Bücher bei ebay, die Rückseiten der Werbezettel, die extra abgeholt wurden etc. Allerdings: hätte ich in der Nähe Geschäfte für Backwaren vom Vortag oder Lebensmittel um das Ende des MHD herum, würde ich da auch kaufen.

    Sparen, um mehr Lebensqualität zu gewinnen, ist zwar toll, davon habe ich aber nichts gesehen. Der 69jährige lebte zwar seit 40 Jahren im Eigenheim, aber mit vier Untermietern. Das Bad war dreckig, draussen bröckelte der Putz. Wofür spart der sein Geld?

    Das Mini-Haus ist niedlich, aber auf Dauer will ich nicht auf einen Stuhl beim Essen verzichten, und eine Matratze längere Zeit nur auf dem Boden schimmelt. Als Wochenend- und Ferienlösung finde ich eine spartanische Lebensweise durchaus ok. Aber wer will wirklich dauerhaft sein Haar nur an der Luft trocknen (auch im Winter), weil man auf einen Stromanschluß aus Prinzip verzichtet.

    Den Dauer-Speiseplan mit Rotationsprinzip würde ich auch nicht wollen, jedenfalls nicht mit den ganzen kohlehydratbasierten Mahlzeiten. Aber es ist auch nicht mein höchtes Ziel im Leben, Punkt 18 Uhr mein Abendessen auf dem Tisch zu haben.

    Und es zeigt sich wirklich, wurde ja auch explizit angesprochen, Zeit ist Geld und Geld ist Zeit. Durchs Selber- oder Andersmachen kann man zwar sparen, aber die Zeit dazu fehlt einem Menschen mit Vollzeitjob dann wiederum teilweise.

    Und einige echte Spartipps wurden verschwiegen. Z.B. die beiden Bücher schreibenden Arbeitslosen: die vergleichen listenweise Fertiglebensmittel wie Ravioli, aber das größte Einsparpotential hat doch das Kochen nach Saison und mit Grundnahrungsmitteln inklusive Selbermachen. Sie sagten zwar, dass sie selber beim Essen das grösste Einsparpotential sehen, begründeteten es aber damit, dass man ja an den Fixkosten nix machen könnte wie Wohnung, Strom etc. - aber da sehe ich noch größeres Einsparpotential: viele leben ja in einer Wohnung, die grösser ist, als sie eigentlich benötigt oder sinnvoll genutzt werden könnte, oder Konzepte wie Wohngemeinschaften können Geld sparen, und gerade beim Strom kann man so einiges tun, wenn man denn will.

    Die Sendung bestätigte auch das Vorurteil: Knicker und Knauser sind Eigenbrötler und selten Menschen mit einem ausgeprägtem Sozialleben.

    Versteht mich nicht falsch: ich habe auch kein Problem mit nachhaltigem Konsumverhalten oder Sparmöglichkeiten und suche für mich selbst die besten Möglichkeiten, aber so leben wie die gezeigten Personen möchte ich nicht.
    Geändert von Mäusken (07.04.13 um 20:01:36 Uhr)
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  5. #5
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    Dem gibt es nichts hinzuzufügen, Maeusken Nagel auf den Kopf getroffen
    The clock is running. Make the most of today. Time waits for no man. Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. Today is a gift. That's why it is called the present.

  6. #6
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    Genau so sieht's aus Mäuschen. Es muss nicht so extrem sein und ein bisschen "leben" möchte man ja auch noch.

  7. #7
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    Mäusken? Du hast alles gesagt, was ich beim zuguckn gedacht habe: Das will ich nicht !!!!
    Besonders beim ewigen Speiseplan hat es mich gegruselt und in dem kleinen Häuschen bekäme ich Platzangst.
    Aber Lebensqualität nur aus und am sparen? Nein danke.
    Ich kann ganz dolle sparen......................um dann im Rundumschlag alles für was besonderes ausgeben.
    Und das sehe ich bei den gezeigten Menschen nicht. Die sparen nicht, die horten Geld um des Habens willen.
    Das finde ich schon sehr schrullig , es ist ein Wesenszug, der mich persönlich abstösst.
    Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein

  8. #8
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    Naja, Geiz ist etwas völlig anderes als Sparsamkeit.

    Aber der Typ, der Essen aus dem Müll fischt, der übertreibt es imho.
    Und ja, das erste Ehepaar hatte keine schöne Wohnung, da frage ich mich auch: was machen die mit dem gesparten Geld? Mit ins Grab nehmen? Bis zur Enteignung warten?
    Das mit der Apotheken-Umschau fand ich auch assi, allerdings würde ich es ok finden wenn er in der Apotheke öfters was kauft.

    Ich würde Radikal-Sparen nur dann praktizieren, wenn ich entweder wirklich kein Geld hätte, und mir dadurch ein paar Kröten für Anschaffungen neben dem absolut notwedigsten leisten könnte.
    Oder wenn ich auf was ganz tolles sparen würde, ein Auto oder so. Dann würde ich auch nur noch Leitungswasser trinken und solche Sachen.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Klaraverstand Beitrag anzeigen
    Aber Lebensqualität nur aus und am sparen? Nein danke.
    Ich kann ganz dolle sparen......................um dann im Rundumschlag alles für was besonderes ausgeben.
    Und das sehe ich bei den gezeigten Menschen nicht. Die sparen nicht, die horten Geld um des Habens willen.
    Das finde ich schon sehr schrullig , es ist ein Wesenszug, der mich persönlich abstösst.
    So sehe ich das auch.
    Ich habe auch viel Spaß am Extrem-Sparen, solange es keine ekeligen Sachen mit einbezieht (Bananenreste am Schuh, Essen aus dem Müll, etc.)
    Aber ich weiß immer genau, worauf ich gerade spare, wofür ich die Kröten dann raushaue. Meist für Materielles, schöne Kleidung, Wohnungseinrichtung, habenswerten Kleinkram, Bücher.
    Schade, daß niemand die Leute gefragt hat, ob sie denn auf was sparen, das hätte mich interessiert.

  10. #10
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    Mäusken, das hast du einfach toll geschrieben

    Unnötiger Geiz ist mir einfach unympatisch, auch weil dann so keine unbeschwerten gemeinsamen Aktivtäten möglich sind. Man muss ja nicht immer was machen das Geld kostet, aber wenn dann bei jeder Kleinigkeit (z.B. einen Kaffee trinken) vorgerechnet wird, wie viel günstiger es Zuhause wäre, dann vergeht mir der Spaß.
    Städtereisen mit so Menschen sind ein Albtraum. Da muss man sich dann rechtfertigen warum man nicht im Supermarkt selbst Zutaten für ein Sandwich holt und stattdessen sein Geld in der Bäckerei "verbrasst"
    Sparsame Urlaube mögen auch reizvoll sein, aber dann gehe ich lieber wandern anstatt eine Städtereise zu machen...

    Mich nervt es auch, wenn Leute statt Qualität oder Geschmack nur den Preis sehen. Klar kann ich meine Oliven für 1/4 des Preises kaufen, aber bei dem Geschmack esse ich dann doch lieber nie wieder Oliven So als Beispiel...

    Einen Punkt mag ich unterschreiben, ich mag es wenn man seine Sachen lange nutzt und achtet, anstatt sich ständig etwas Neues zu kaufen. Lieber kaufe ich gleich etwas für relativ viel Geld und habe lange Freude dran, als dass ich jede Saison etwas Günstiges kaufe und dann ersetzen muss.

    Achso, das Minihaus finde ich irgendwie schön. Als Wohnmobil-Kind könnte ich mir sowas fast schon vorstellen, es wirkt so gemütlich. Nur haben wir dort halt wenigstens Gas und auch Strom. Aber sowas geht nur alleine, sonst würde ich eventuelle Mitbewohner irgendwann zerfleischen...

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