Gedanken zur Homo-Ehe und Geschwister-Ehe

[Datura]

Die Grünen fordern ja, das Inzest-Verbot aufzuheben, da sie vom Ideal der Liebesheirat ausgehen, die unabhängig vom Kinderwunsch sei.
Mich würde interessieren:
Fändet ihr es richtig, dass Homo***uelle heiraten dürfen, wenn sie miteinander verwandt sind?
Fändet ihr es richtig, dass Hetero***uelle heiraten dürfen, wenn sie miteinander verwandt sind?
Die Heirat als Zweckbündnis zum gemeinsamen Kinderkriegen ist ja spätestens seit der Homo-Ehe vom Tisch.
Und damit Verwandte zusammen ein Kind bekommen, braucht es auch keinen Trauschein.
Man geht ja ohnehin von einer hohen Inzest-Dunkelziffer aus.
Aber derzeit ist ja auch verhüteter *** zwischen Verwandten verboten, was die Grünen eben abschaffen wollen.

Ich glaube, viele lehnen die Geschwister-Ehe nach ihrem Bauchgefühl ab, so wie vor ein paar Jahrzehnten noch die Homo-Ehe.
Aber irgendwann werden sich auch hier die Interessengruppen durchsetzen, so dass prinzipiell jeder geschäftsfähige Erwachsene jeden anderen geschäftsfähigen Erwachsenen heiraten kann.

Ich weiß noch nicht, ob ich das gut finden soll.
Aber die Zeiten und die gesellschaftlichen Normen ändern sich ja.
Vielleicht kann man in 30 Jahren so viele Menschen heiraten wie man will, und alles finden das normal.

Wie seht ihr das?

[Spatzeline]

Ich finde es nicht gut wenn man in der Verwandtschaft heiratet. Zumindest nicht, wenn eine direkte Blutslinie da ist, wie bei Geschwistern oder Cousin und Cousine 1. Grades. Bei weiter entfernten Verwandtschaften (so um 20 Ecken herum) ist das dann wieder was anderes.

[Dawn13]

Fändet ihr es richtig, dass Homo***uelle heiraten dürfen, wenn sie miteinander verwandt sind?
Fändet ihr es richtig, dass Hetero***uelle heiraten dürfen, wenn sie miteinander verwandt sind?

Absolut dagegen, wobei ich davon ausgehe, dass "verwandt" = "direkte Blutslinie" bedeutet.

[Exuser66]

Die Eheschließung zwischen weitläufiger Verwandten ist doch gar nicht verboten, Spatzeline?

[hibernating]

Die spinnen, die Grünen :/

[LieseLotte]

Naja, wenn es schon Ehen gibt, die definitiv nichts mehr mit der Zeugung von Kindern zu tun haben, dann muss man wohl über die Geschwisterehe nachdenken.
Für mich ist das allerdings ein eher abstoßender Gedanke.

[Iridia]

ich finde es weniger abstoßend als dass ich mir sowas mental nicht vorstellen kann, weil ich ein Gefühl für eine Geschwisterzungung habe und das Gefühl für eine Ehe ein anderes ist.

Rein sachlich finde ich kein Argument dagegen.

[Mäusken]

Ich weiß nicht, ob eine Liberalisierung der Ehe nicht vielleicht ein falsches Signal ist. Das Inzesttabu wird ja in vielen Kulturen gespürt und ist nicht immer mit genetischen Gründen belegt, also es geht nicht immer um die Frage der Nachkommenschaft. In einigen wenigen Kulturen wurden Geschwisterehe sogar ggf. als wünschenswert angesehen.

Es gibt Konstellationen, die finde ich reichlich fragwürdig, v.a. auch im Hinblick auf Missbrauch, z.B., wenn zwei Personen in direkter Folge voneinander abstammen, also Konstellation Person + Elternteil oder Großelternteil.

Wenn man nun Nachkommenschaft in Betracht zieht: solange eine Gemeinschaft nicht in ziemlicher Abgeschiedenheit gelebt hat und das genetische Material über Generationen immer wieder sehr nahe miteinander verwandt war, halten sich gesundheitliche Einschränkungen bei Inzest in Grenzen.

Für mich persönlich muss es dann aber nicht unbedingt ein Absegnung einer solchen Verbindung in Form einer Heirat sein, es würde ja schon reichen, wenn solche Verbindungen nicht unter Strafe stellt. Insbesondere dann, wenn schon Nachwuchs da ist, ist es meiner Meinung nach schädlicher für die Entwicklung der Kinder (als eine genetische Belastung), wenn ein Elternteil für mehrere Jahre ins Gefängnis muss, vielleicht sogar wiederholt. Wobei natürlich die rechtlichen Möglichkeiten, sich gegen Missbrauch zur Wehr zu setzen, erhalten bleiben müssen.

[Mayanmar]

... dann würde ich gerne Schnurri heiraten

[Herbstwald]

Geschwisterehe ergibt für mich (unabhängig vom persönlichen Gruseln) keinen Sinn.

Ich sehe in der Ehe ohnehin nichts Romantisches, sondern einen rechtlichen Rahmen, der aus Fremden eben Verwandte macht (das ist vielleicht juristisch nicht korrekt ausgedrückt, aber ihr versteht mich, oder?). Da wäre es doch überflüssig, wenn Geschwister heiraten dürften. Beerben dürfen sie sich ohnehin und im Koma im Krankenhaus besuchen ebenfalls. Gemeinsamen Namen (falls man auf sowas Wert legt) haben sie im Normalfall auch. Wozu also die Mühe? Abgesehen davon, dass man die in Deutschland von dem Problem Beroffenen vermutlich sowieso an seinen beiden Händen abzählen kann.