brauche mal Rat...

[blubber]

----

[zebra1971]

Ich empfehle in solchen Hamsterradsituationen immer, sich erst mal einen Coach zu besorgen.
Meistens ist es wirklich die eigene Haltung und die Neigung, nicht Stopp sagen zu können, die einen in solche Situationen bringt.

Und dann natürlich das Gespräch mit dem Vorgesetzten, mit der Bitte, über einen gewissen Zeitraum mal genau zu schauen, wieviel anfällt und wie man die Arbeit organisieren kann.

[blubber]

zebra, habe ich sogar mal gemacht. hat mir leider nix gebracht, außer Dinge, die ich eh schon weiß, aber halt nicht unbedingt ändern kann...

[Dawn13]

Meine Erfahrung mit ähnlichen Situation: nein, es ändert sich tatsächlich nie was, da kann man Halt rufen, wie man will. Sie behaupten ja gerne mal, man müsse "halt einfach sagen, wenns nicht mehr geht" - interessiert aber keinen, weil es ja eben sehr wohl immer irgendwie geht. Ich habe damals und beispielsweise auch heute wieder mehrfach mit dem Vorgesetzten und dem nächst oberen Vorgesetzten geredet, genützt hat es absolut NICHTS. Manchmal hat man Pseudovorschläge gemacht und Pseudounterstützung geleistet, die dann genau drei Tage gehalten hat. Manchmal hat man es auch einfach ganz ignoriert, bis ich dann offen Arbeiten zurückgewiesen habe. Aber selbst dann ging nix.

Ich würde das Gespräch an deiner Stelle zwar nochmals suchen, mir aber eher wenig erhoffen.

Manchmal ist es denn auch "nur" ein Abgrenzungsproblem und bei so was kann möglicherweise eine professionelle Beratung helfen.

Fast immer ist es aber mehr als das und eben nicht beeinflussbar und dann nützt alle Beratung nichts. Falls dem dann so ist, dann bleibt einem schlussendlich nur Kündigung. Muss ja nicht sofort sein, aber man sollte sich bewusst werden, dass die Firma resp. die Vorgesetzten sich auf Garantie nicht ändern werden, also kann man nur sich resp. seine eigene Situation ändern.

[zebra1971]

zebra, habe ich sogar mal gemacht. hat mir leider nix gebracht, außer Dinge, die ich eh schon weiß, aber halt nicht unbedingt ändern kann...

Echt?

Mir hat das mal sehr, sehr weiter geholfen. Vielleicht hatte ich auch das Glück eine extrem kompetente Frau zu erwischen.

Dawn, ich gebe dir total recht. Schlussendlich habe ich auch die Abteilung gewechselt, weil trotz zahlreicher Gespräche zwar die Situation erträglicher, aber nicht wirklich gut für mich wurde. Das hat dann noch eine Weile gedauert, auch bis sich wirklich was fand, was ich machen wollte, aber war die richtige Lösung.

Schlimm ist, dass man sich in solchen Situationen so hilflos und nahe am Zusammenbruch fühlt. Keine Chance, mal einen Monat wirklch nur das zu machen, was in einen 8 Stundentag passt?

[Exuser40]

Habt Ihr einen Betriebsrat oder eine Betriebsärztin? Da könntest du dich mal hinwenden.

[Mayanmar]

Ich würde dir gerne als "Akuthilfe" mal diese beiden Bücher empfehlen:

http://www.amazon.de/Burnout-kommt-n.../dp/3517088811

http://www.amazon.de/Timeout-statt-B...ref=pd_sim_b_2

Ich finde es superschwer, aus diesem Hamsterrad rauszukommen und hatte auch Phasen, wo ich einfach nicht mehr konnte. Die Tage vollgepackt mit Terminen, To Do's, der Schreibtisch voll bis oben hin, 1000 Sachen im Kopf, die einem sogar nachts noch über die Bettdecke laufen. Und auch immer diese Frage, die mich sehr unzufrieden machte: wo bleibe ich und mein Leben? Oder auch diese Hassgefühle, wenn meine Kollegen Freitagsnachmittags um 15 Uhr lachend nach Hause gingen und ich noch bis 20 Uhr in der Firma saß... Da kommt eins zum anderen. Deshalb empfehle ich vor allem auch das Buch von Mirriam Prieß.

[Dawn13]

Dawn, ich gebe dir total recht. Schlussendlich habe ich auch die Abteilung gewechselt, weil trotz zahlreicher Gespräche zwar die Situation erträglicher, aber nicht wirklich gut für mich wurde. Das hat dann noch eine Weile gedauert, auch bis sich wirklich was fand, was ich machen wollte, aber war die richtige Lösung.

Ich kenne einen, der hat JAHRElang gesagt, es sei zu viel. Leider ging es eben trotzdem immer, also hat man nichts gemacht. Bis mal einer wirklich zusammenklappt (als Nicht-Simulant), braucht es halt doch viel. Dieser Typ hatte einen leichten, nicht gefährlichen angeborenen Herzfehler. Eines Tages in wieder so einer Horrorphase war er beim Arzt und sein Chef hat ihn angerufen wegen irgendwas. Da meinte er "sorry, ich hab keine Zeit, bin gerade beim Kardiologen". Am nächsten Tag wurden Hebel in Bewegung gesetzt wie sonstwas und plötzlich hatte man doch eine Lösung parat für ein jahrelanges Überarbeitungsproblem.

Aber ich glaube das sind Einzelfälle - und ich rate natürlich nicht dazu, Unwahrheiten zu erzählen, bei ihm war es tatsächlich genau so. Fast immer geht halt einfach nichts. Wir haben eine interne Beratungsstelle, da sass eine Freundin von mir schon heulend drin - und dann? Das war vielleicht nützlich für ihren eigenen Seelenfrieden, geändert hat sich das Rundum kein Stück, die Beratungsstelle kann sowieso nichts ausrichten. Wir habe Mechanismen, sich auf höchster Ebene zu wehren - doof nur muss dafür eine interne Untersuchung in Gang getreten werden, die monatelang dauert und in 90% der Fälle ergebnislos bleibt. Also wozu der Aufwand? Kündigen und tschüss gilt in 95% aller Fälle.

[sunshine lady]

Blubber, das tut mir Leid zu lesen. Ich war in einer ähnlichen Situation, habe die Arbeit für 2,5 Personen gemacht. Gespräche haben nichts genützt. Letztendlich kam die Lösung zu spät, denn ich habe gekündigt und ich fürchte, dass das in den allermeisten Fällen auch der einzige Ausweg ist. Versuch es über den Personalrat, falls ihr einen habt, sage deinem Chef ganz offen, dass du in Erwägung ziehen musst zu gehen, weil es so nicht mehr weitergehen kann. Vielleicht hast du dann noch eine Chance

[blubber]

danke euch erstmal für alle Antworten.
ich sehe es so wie Dawn - leider ich müsste eigtl kündigen. habe ich schon mehrmals versucht, aber es hat nie geklappt. (war auch eher halbherzig, da ich ehrlich auch Angst habe, vor dem was kommt... was, wenn ich vom Regen in die Traufe komme)
das Problem liegt natürlich größtenteils bei mir selber, das weiß ich ja.
es macht mir ja auch Spaß, aber ich merke eben, es ist zuviel. Zuviel Themen auf einmal, jede Stunde ein neues Thema/Meeting, ständig an neuen Orten.
Mayanmar, mir geht es ähnlich. Einige Kollegen, denen eben alles scheißegal ist, gehen um 14h nach Hause und sagen, sie haben nix zu tun. Ich darf der einen Kollegin aber nix abgeben, weil allgemein bekannt ist, dass sie unfähig ist und faul ist. also kriege ich es noch obendrauf.