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Thema: Hilfe, ich erkenne meine Tante nicht wieder - Wechseljahrsbeschwerden?

  1. #1
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    Standard Hilfe, ich erkenne meine Tante nicht wieder - Wechseljahrsbeschwerden?

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    Hallo,

    ich brauche mal Rat und die Einschätzung erfahrener Frauen. Ich lebe gerade für längere Zeit bei meiner Tante. Sie hatte es mir angeboten vorübergehend zu ihr zu ziehen, weil ich in ihrer Stadt gut für meine Masterarbeit recherchieren kann.

    Seit ich jetzt bei ihr bin (etwa 2 Wochen), erkenne ich sie nicht mehr wieder. Und weiß nicht ob ich zu sensibel bin oder sie selbst nicht mit sich im Reinen ist. Aber meine Tante, die ich immer als sehr liebenswürdig und fürsorglich erlebt habe, ist auf einmal so "hart" gegenüber dem Leben geworden und so abfällig mit ihren Bemerkungen. So kenne ich sie gar nicht.

    Nun muss man sagen, dass ich es durch meine Abschlussarbeit auch nicht einfach habe und die letzten Tage mit arge Schreibproblemen zu tun habe. Ich habe mein Problem in ihrer Familie offen angesprochen, um mich zu erklären. Es war ein kleiner Hilferuf und vielleicht hätte ein tröstendes Wort schon geholfen. Jedenfalls hat sie sich darüber lustig gemacht und hatte absolutes Unverständnis für meine Situation (Schreibblockaden). Ich wäre ja selber schuld. Ich sei zu perfektionistisch. Dann soll ich es doch einfach hinwerfen (ich liebe mein Studium, das wäre unvorstellbar für mich!). Sie hat sogar gelacht. Ich war absolut am Boden, die Tränen liefen mir nur so runter. Wenn es mir nicht ernsthaft schlecht gegangen wäre, hätte ich mich ihr wohl kaum anvertraut. Es gab kein tröstendes Wort, keine Umarmung, nichts. Ihre Worte haben es doppelt so schlimm gemacht. Irgendwann bin ich dann einfach weinend in mein Zimmer gegangen. So kenne ich meine Tante wirklich nicht. Einzig mein Onkel hat total toll reagiert, aber um ihn geht es hier ja nicht

    Dann gibt es noch viele andere alltägliche Situationen, wo sie einfach sehr hartherzig und komisch ist. Sie regt sich ständig über Kleinigkeiten auf. Wirkt nicht zufrieden. Ich fühle mich nur noch als Belastung. Das macht mich sehr traurig, da ich zugegebenermaßen auch nicht in einer leichten Phase stecke, wo mir familiärer Rückhalt helfen würde. Ihre Vorwürfe machen meinen Zustand hingegen nur schlimmer. Ich fühle mich zunehmend unwohler in ihrer Gegenwart.

    Nun frage ich mich können das vielleicht die Wechseljahrsbeschwerden sein?
    Sie ist jetzt 55 und ich habe neulich eine Schachtel eines Medikaments in der Küche liegen sehen (Name, weiß ich nicht mehr, aber als ich es dann googlete fand ich raus, dass es gegen Hitzewallungen ist).

    Ihre zweite Tochter zieht jetzt in ein paar Tagen in ihre erste eigene Wohnung. Dann ist nur noch ein Kind zu Hause (das aber auch viel bei ihrem Freund ist).
    Ich könnte mir vorstellen, dass das jemanden in so einer "Übergangsphase" ebenfalls belastet. In Unterhaltungen im Alltag meine ich auch öfters rauszuhören, dass sie sich und ihre Arbeit (sie ist seit Jahrzehnten Hausfrau und hat nun seit 2 Jahren einen 400-Euro-Job) nicht geschätzt fühlt (was aber objektiv wohl kaum der Fall, ihre Familie liebt sie und teilt ihr das auch im Alltag regelmäßig mit, z.B. dass sie gut gekocht hat etc.). Mit ihrer Figur ist sie auch sehr unzufrieden. Sie meinte, sie könne nicht mehr so viel essen und macht jetzt Dinner Canceling.

    Was meint ihr?

    Gibt es Töchter, die aus ihrer Erfahrung mit ihren Müttern berichten können oder Beautys, die sich gerade selbst in den Wechseljahren befinden.
    Vielleicht habt ihr ja Tips für mich, wie ich am besten mit ihr umgehen kann. So wie es momentan zwischen uns ist (eigentlich seit dem Einzug), kann es nicht weitergehen, da die Stimmung mich zunehmend belastet Von den Wechseljahrsbeschwerden habe ich bei meiner eigenen Mutter nicht viel mitgekriegt, weil ich zu dem Zeitpunkt schon ausgezogen war. Und wenn ich mal da war, dann habe ich eigentlich nichts derartiges (wie bei meiner Tante) bemerkt.

    Liebe Grüße,
    Lil'DiVA
    Geändert von Lil'DiVA (28.04.13 um 13:59:31 Uhr)
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  2. #2
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    Es können die Beschwerden sein, müssen es aber nicht. Vielleicht liegt auch bei ihr im Privaten oder Beruflichen etwas im Argen.

    Das Problem ist: Ihr Beide habt Probleme, einer wäre auf den anderen angewiesen, nur helfen könnt ihr euch nicht, weil eben - zuviele eigene Probleme. Du erwartest von deiner Tante Hilfe und Rückendeckung, und die kan sie dir - warum auch immer - momentan nicht geben.

    Vielleicht würde ein Gespräch helfen. Wechseljahre sind aber, wenn es welche sind, nicht immer leicht für eine Frau. Hitzewallungen, Stress, vielleicht fühlt sie sich nicht mehr "vollwertig" als Frau. Kannst du denn nicht mal mit deinem Onkel sprechen, denn er hat doch sehr gut reagiert?
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #3
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    Hallo,

    nur weil sie Beschwerden mit den Wechseljahren hat, wird sie nicht ein anderer Mensch. Hitzewallungen kann man bekommen, ja, vielleicht ist man auch manchmal gereizt, aber darum kann man noch klar denken.

    Ihr Verhalten mit den Wechseljahren zu erklären wirkt auf mich wie eine einfache Erklärung für dich, um gesagte Dinge nicht ernst nehmen zu müssen. Entschuldige bitte, wenn ich falsch liege, aber das ist mein erster Gedanke gewesen.

    Vielleicht bereut sie auch, dass du eingezogen bist, vielleicht merkt sie, dass sie doch mehr Freiraum braucht?
    Sprich die Dinge offen an, dan bekommst du vielleicht Antworten auf deine Fragen.
    Viele Grüße von

    Davantage

    Stop Thinking- Start Living !!

  4. #4
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    Deine Tante hat sicherlich irgendein Problem. Ob jetzt Wechseljahre, Eheprobleme oder sonst was.
    Auf alle Fälle denke ich nicht, dass ihr Problem ein Kleines ist, denn sie benimmt sich unmöglich. Vielleicht würde es etwas bringen, sie darauf anzusprechen - vielleicht auch nicht und die Situation ist für dich danach unschöner als sie jetzt schon ist.

    Ich an deiner Stelle würde wieder ausziehen, mir wäre die Gesamtsituation zu blöd. Ich hätte auch gar keine Lust auf ein Gespräch, es sei denn, deine Tante steht dir sehr nah und du machst dir wirklich Sorgen um sie.
    Liebe Grüße, Michaela

    In der Ruhe liegt die Kraft.

  5. #5
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    Vielleicht ist es auch eine Art Neid, dass Du ein interessantes Studium hast und sie sich vielleicht - wegen Heirat und Kindern oder warum auch immer, ich kenne sie ja nicht - nicht so verwirklichen konnte?
    Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg

  6. #6
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    Zitat Zitat von Mala Beitrag anzeigen
    Ich musste direkt daran denken das sie vielleicht doch nicht möchte das du bei ihr wohnst. Sie hat es dir angeboten und sie hat vielleicht gar nicht damit gerechnet das du tatsächlich dieses Angebot annimmst? Manche Leute sind so:-( Vielleicht ist es ihr zuviel Nähe? Und jetzt kann sie dich natürlich nicht so einfach vor die Tür setzen. Ich kann mir nicht vorstellen das die Wechseljahre das Problem sind, ich denke da ist irgendwas unausgesprochenes. Vielkeicht versucht sie auf diese Art und Weise dich wieder "loszuwerden" ? Manche können nicht Klartext reden und machen es lieber so bis der andere freiwillig geht, so nach dem Motto die wollte ja nicht mehr hierbleiben.
    Das war das erste, was mir durch den Kopf geschossen ist. Ich weiß nicht, wie lange das "vorrübergehend" angedacht war und vielleicht hat sie einfach keinen Bock mehr.
    Ich liebe meine Nichten aus tiefsten, allertiefsten Herzen, aber ich würde sie nicht permanent bei mir im Haus haben wollen, hab so genug zu tun. Allerdings würde ich es von Anfang an klar machen.
    Wenn es sich nicht ändert und sie immer noch unzufrieden wirkt, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als Klartext zu reden, sie fragen, ob es ihr überhaupt Recht ist. bei ihnen zu wohnen und dich trotz verletzter Gefühle bedanken, dass du da wohnen durftest/darfst.
    Geändert von CurlyGirlie (28.04.13 um 18:09:05 Uhr)
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  7. #7
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    Darüber denke ich auch gerade nach, dass ihr das alles zu viel wird. Aber sie hatte es von sich aus angeboten, dass ich hier für 6(!) Monate unterkommen kann (sie hat ein riesen Haus) und hat auch immer wieder nachgehakt, wann ich denn nun endlich kommen würde. Das wurde mir dann schon fast zu lästig, sodass ich dann gedacht habe "naja, wenn sie sich so drüber freut, kann das nur ein super Sache sein"! Deshalb verwundert es mich doch sehr. Andererseits habe ich schon das Gefühl, dass ihr alles über den Kopf wächst. Sie beklagt sich ständig, dass sie nichts schafft und und und...

    Ich guck mir das noch eine Weile an, dann gehe ich. Eben war sie z.B. wieder ausgeglichen und nett. Aber nichtsdestotrotz: das Gefühl das seit gestern Abend bleibt ist, dass ich bei Sorgen/Problemen nicht zu ihr gehen kann... Und das macht es hier dauerhaft nicht wohnenswert! Denn schwierige Phasen wird es im Laufe einer Masterarbeit immer mal wieder geben, das ist ganz normal.

    Nur, wenn sie dann wieder nett ist, hat man schnell wieder ein schlechtes Gewissen, dass diese Entscheidung zu Gehen in einem reift, versteht ihr. Auf der anderen Seite kann man diese Stimmungsschwankungen, wenn man selbst labil ist nun wirklich nicht abfedern
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  8. #8
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    Ich würde das einfach ganz freundlich ansprechen, so nach dem Motto, du hättest den Eindruck, dass ihr das vielleicht doch zuviel ist mit dir für ein halbes Jahr, ob das stimmt und ob sie möchte, dass du dir eine andere Unterkunft suchst. Oder ob sie erwartet hat, dass es anders mit dir ist und ihr etwas fehlt, was du ihr vielleicht geben kannst. Einfach gehen wäre doof und einfach bleiben auch. Du hast ja nichts zu verlieren, denn verstört bist du schon und bleiben willst du da auch nicht, so wie es gerade ist. Nur Mut. Und viel Erfolg.

  9. #9
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    Ich würde auch einen "besseren" Tag abwarten und ihr sagen, dass du die Befürchtung hast, dass du ein wenig unwillkommen bist. Und ob es ihr zu viel ist. Wechseljahre können sehr wohl dazu führen, dass man Stimmungsschwankungen hat. Das ist nicht schlimm und meistens ist es einem schon bewusst und man ist doch froh, wenn einem jemand dann sagt, dass man etwas extrem reagiert hat.
    ****** under construction ******

  10. #10
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    Hm, ich finde die Situation schwierig, für euch beide.

    Ich hatte letzthin auch eine Nichte (allerdings 'schon' 32 Jahre alt) hier, für knapp zwei Wochen.
    Es klappte wunderbar, wir haben uns gefreut, dass sie da war und sie war froh, dass sie eine komfortable Unterkunft hatte.
    Sie arbeitete für kurze Zeit hier.
    Sie hatte allerdings absolut keine Erwartungen an mich, in Bezug auf moralischen Beistand oder so, obwohl es für sie eine anstrengende Zeit war.
    Trotzdem haben wir oft über ihr Projekt gesprochen, aber eigentlich nur, wenn ich nachgefragt habe.

    Diva wie alt bist du denn?
    Deine Erwartungen an deine 'Gastfamilie' dünken mich irgendwie recht kindlich.
    Du gehst davon aus, dass du deine Sorgen bei ihnen (ihr) abladen kannst und dass deine Tante dich dann tröstet und aufrichtet.
    So kommt es jedenfalls bei mir an.

    Offenbar ist das etwas, wozu sie nicht bereit ist, vielleicht geht es ihr regelrecht auf die Nerven, wenn du jammerst (ich spekuliere nur, ist NICHT als Angriff gemeint).
    Vielleicht hat sie wirklich genug mit sich selbst zu tun, aus nachvollziehbaren Gründen (Wechseljahre, Kinder ziehen aus, noch ungewohnte, vielleicht nicht sehr befriedigende Berufstätigkeit usw.) und hat keine Reserven, um sich noch deine Probleme anzuhören und mitzutragen.

    Wie habt ihr denn deinen Aufenthalt geregelt?
    Wohnst du gratis dort?
    Wird erwartet, dass du im Gegenzug im Haushalt mithilfst?
    Ihr Jammern darüber, dass sie 'es nicht schafft' könnte darauf hindeuten, dass sie vielleicht entsprechende Erwartungen an deinen Aufenthalt hatte.
    Und nun sieht sie sich enttäuscht, könnte das sein?

    Alles Spekulationen, ich weiss.

    Manchmal spricht man ein Angebot auch aus und weiss vorher eben nicht, wie man sich nachher fühlt damit.

    Ich würde in einem guten Moment auch mal ansprechen, ob es sein könnte, dass sie sich das anders vorgestellt hat und dass du dich nicht sehr willkommen fühlst.
    Da ihr euch ja offenbar früher gut verstanden habt sollte so ein Gespräch möglich sein....


    Vergiss die Liebe nicht!


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