Was genau konnte Deine Schwester denn nicht nachvollziehen?
Dass Angelina Jolie an die Öffentlichkeit gegangen ist, dass sie den Gentest hat durchführen lassen oder sich Brüste und Eierstöcke entfernen ließ?
Weisheit ist, den anderen ihr Anderssein zu verzeihen.
Tut man das? Mein Vater starb auch vor meinen Augen an Krebs, ebenso wie diverse andere meiner Familie. Und ich habe Kinder.
Aber es fiele mir im Traum nicht ein, mich aus diesen Gründen vorsätzlich verstümmeln zu lassen. Ich finde das auch eine ganz trügerische Sicherheit - jetzt könne sie nicht mehr daran sterben. Himmel, was macht die Gute, wenn sie morgen an einem anderen Krebs erkrankt?
lg
grumby
Ich finde es gut, dass jeder die Möglichkeit hat, dies individuell für sich zu entscheiden.
Erblich bin ich leider auch vorbelastet und bei Eierstockkrebs ist es nun mal so, dass es in der Regel zu spät ist, wenn er entdeckt wird.
Also kann ich mir auch mal Gedanken machen .....
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Ich kann verstehen, dass sie es öffentlich macht. Wenn eine Frau wie Jolie sich die Brüste amputieren lässt, die doch auch von ihrem ***bombenimage lebt, dann ist es für andere Frauen, sollte es für andere Frauen, noch leichter sein.
Aber ich habe ein Problem mit diesen Operationen. Die Wahrscheinlichkeit ist 80%. Irgendwie könnte man sich, damit man nicht an Krebs erkrankt, ja einiges entfernen lassen. Eierstöcke, Brüste, Dickdarm, es gäbe sicher noch mehr. Ist die Hoffnung, keinen Krebs zu bekommen, dann trügerisch? Oder hoffen diese Frauen nur, nicht diese Art zu bekommen? Schwierig.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Das weiß sie. Sie sagt, sie wird weiter für Krebs empfänglich sein, aber sie schließt genau die Krebsarten weitmöglichst aus, an denen ihre Familienmitglieder gestorben sind und für die sie auch die nachgewiesene Disposition hat. Jetzt waren wohl Entzündungsmarker für eine möglicherweise beginnende Krebskrankheit aufgetaucht, der Test war zwar negativ, und ein gefundener Tumor gutartig, aber ich kann verstehen, dass sie so handelt.
Schlimmstenfalls ist ihr Leben nicht länger, bestenfalls wird sie alt im Kreise ihrer Kinder und Enkel sterben. Sie könnte natürlich auch morgen verunglücken. Am Ende ist es auch nicht so, als würde sie sich einen Arm oder ein Bein entfernen lassen, sondern Organe, die in absehbarer Zeit auch nicht mehr die Aufgabe erfüllen, die sie hatten - und sie hat die Möglichkeiten ja genutzt und die Aktivität dieser Organe endet bald. Und wenn es auch für eine Frau einschneidend ist, ist es nicht so, als würden solche Operationen nicht ständig präventiv gemacht werden. Meiner Freundin sind auf einen Verdacht hin auch die Eileiter und Eierstöcke entfernt worden und da gab es nicht mal Erfahrungen in der Familie damit. Damals hat man das ständig gemacht und es war eine recht häufige Operation. Ich finde ziemlich okay, dass man heute vorsichtiger ist und das seltener geworden ist, nur wo, wenn nicht bei ihr ist das überhaupt gerechtfertigt? Ist der Krebs schon da, scheint es ja dafür lange zu spät zu sein.
Sie sagte auch, dass sie in die Öffentlichkeit geht, weil sie möchte, dass die Frauen mit derselben Disposition ihre Möglichkeiten kennen. Sie können dann abwägen, was für sie das Richtige ist und sie können jetzt auch sehen, wie die Sache sich langfristig entwickelt und ob sie trotzdem einen anderen Krebs bekommt, was möglich ist.
Ich sehe das nicht so. Jede Frau, die dieselben Probleme hat, ist in der Regel bei ihrem Arzt in Betreuung und der wird ihr sicher vermitteln, welche Möglichkeiten sie hat.
Ich weiß nicht, was da an Aufklärungsarbeit nötig ist bei dieser Krankheit, schon gar nicht das Entfernen der Organe zu propagieren. Das ist Sache der jeweils betroffenen Frau und ihren Ärzten. Anders sieht es aus mit Krankheiten wie HIV etc., wo es um Prävention geht, aber hier sehe ich den Sinn nicht, in die Öffentlichkeit zu gehen.
Das sollte jeder für sich entscheiden dürfen, aber eben dafür braucht man das Wissen um diese Möglichkeit.