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Thema: Die Vermessung der Frau

  1. #191
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    Datura, ich dachte immer, Du wärst Kindergärtnerin, oder verwechsel ich da was?

  2. #192
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    Zitat Zitat von Miss CNB Beitrag anzeigen
    Datura, mir tut es weh zu lesen, dass deine Eltern erst jetzt stolz auf dich sind als du dich im Beruf durchgesetzt hast und das anscheinend auf eine Weise, die dir so gar nicht entspricht.
    Ich wage mich jetzt aufs Glatteis, obwohl ich eigentlich keinen Kommentar dazu abgeben wollte Aber: Ich glaube nicht unbedingt, dass das der Fall ist. Es ist wohl eher eine falsche Wahrnehmung.

    Ich sag mal so: ich kenne Menschen, die permanent und weit ins Erwachsenenalter hinein um Anerkennung ihrer Eltern kämpfen, die sie, aus verschiedenen Gründen, tatsächlich nie hatten. Leider werden sie sie auch nie haben. Mein Ex war so ein Fall, der hätte machen können, was er wollte, seine Eltern wären weder stolzer auf ihn gewesen, noch hätten sie ihn mehr geliebt. Superbrutal, aber wahr. Aber ich glaube, solche extremen Fälle, bei denen die Liebe durch die Eltern nicht bedingungslos, sondern eben an Bedingungen geknüpft ist, gibt es nicht im Übermass. Es gibt sie sicher, und wenn das hier der Fall ist, dann nehme ich den zweiten Satz hier im Beitrag zurück.

    Denn die grössere Gruppe sind die, die Wertschätzung, Liebe und Stolz durchaus haben, das aber alles nicht so wahrnehmen. Da gibt es z.B. Kinder, die glauben, im Schatten eines anderen Kindes zu stehen, obwohl es nicht so ist. Klar kann das mal auf unüberlegten Äusserungen der Eltern basieren, aber der Kern dieser Wahrnehmung ist wahrscheinlich ein anderer - fehlendes Selbstbewusstsein und fehlende Wertschätzung des eigenen Selbsts. Warum gewisse das haben und andere nicht - keine Ahnung. Ich bringe auch da ein Beispiel: ich habe eine Freundin, die schon in Kindesalter magersüchtig war und später noch bulimisch wurde. Folgendes ist alles nicht meine Interpretation, sondern ihre Erkenntnis nach 15 Jahren Therapie. Gründe waren, wie praktisch immer bei Magersucht, nicht der Wunsch nach Schlanksein, sondern der Wunsch nach Selbstkontrolle und Anerkennung eben dieser. Warum? Ihre ältere Schwester war als junges Kind in Sport und Schule sehr erfolgreich, deutlich erfolgreicher als eben meine Freundin. Sie stand in deren Schatten und musste irgendwie die Anerkennung oder Aufmerksamkeit auf sich lenken. Die hatte sie aber schon längst, sie hat sie nur nicht gesehen. Die Eltern haben sie nie weniger geliebt, als ihre Schwester. Das hat sie jahrelang nicht kapiert und sich auf dem Weg zu dieser Erkenntnis kaputt gemacht.

    Dasselbe sieht man häufig in Partnerschaften. Der Partner, der einen unüberlegten Spruch über ein banales Detail macht. Das Gegenüber (gilt für Mann und Frau gleichermassen), das sich daran aufhängt und die Eigendefinition sowie die Definition der Partnerschaft, Liebe, Zuneigung allein davon abhängig macht. Das ist sehr gefährlich, aber leider alltäglich.

    Und so was sehe ich auch hier, ohne hier den Psychodoktor spielen zu wollen.

    Was das rücksichtslose Hinwegtrampen über andere anbelangt, gibt es so einen schönen Spruch: "sei nett zu den Leuten auf deinem Weg nach oben, du wirst sie auf deinem Weg nach unten wieder sehen". Hat was.

    Ganz generell finde ich es für jeden schade, der sich selbst nicht treu sein kann und/oder genügend reflektieren kann. Sich selbst zu ERkennen ist das Wichtigste, was man im Leben wohl erreichen kann. Heisst dass, dass man sich danach vor jeglicher Änderung an sich selbst scheuen muss? Nein, sicherlich nicht. Aber von sich selbst nicht zu wissen, wer man ist, wohin man geht, und wie man dahin kommen möchte, ohne dabei über andere hinwegzutreten, sich selbst zu verleugnen, utopischen Idealen nachzurennen und permanent etwas vorzugeben, das man schlicht nicht ist, daran geht man mittelfristig zugrunde.
    Geändert von Dawn13 (27.05.13 um 15:45:10 Uhr)

  3. #193
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    Zitat Zitat von Dawn13 Beitrag anzeigen
    Ganz generell finde ich es für jeden schade, der sich selbst nicht treu sein kann und/oder genügend reflektieren kann. Sich selbst zu ERkennen ist das Wichtigste, was man im Leben wohl erreichen kann. Heisst dass, dass man sich danach vor jeglicher Änderung an sich selbst scheuen muss? Nein, sicherlich nicht. Aber von sich selbst nicht zu wissen, wer man ist, wohin man geht, und wie man dahin kommen möchte, ohne dabei über andere hinwegzutreten, sich selbst zu verleugnen, utopischen Idealen nachzurennen und permanent etwas vorzugeben, das man schlicht nicht ist, daran geht man mittelfristig zugrunde.
    Dawn, sehe ich auch so.....

    Die Tragik (oder in manchen Fällen auch das Gute) ist halt, dass jeder selbst zu diesen Erkenntnissen kommen muss.
    Von Aussen betrachtet stellt sich manches Problem und die Lösung desselben glasklar dar (spreche jetzt nicht von Datura) aber wenn man drin ist, kann man es halt oft nicht erkennen.

    Ich bin ja nun schon älter und ich hatte meine Zeit der grossen Erkenntnisse um die Scheidung rum, also mit anfangs dreissig.
    Zu jener Zeit hatte ich lange Zeit eine intensive Psychotherapie und mein Therapeut hat mir mal gesagt, als es um einen damaligen Lover ging, der mir viel Kummer bereitete: Du kannst nur ans Ei klöpfeln, damit die Schale Risse bekommt, schlüpfen muss jedes Küken selbst.

    Und so ist es, jeder Mensch hat seinen eigenen Rhythmus.
    Jener Lover hat später 'seinen Weg der Erkenntnis' gefunden, zu spät für ihn und mich als Liebespaar, aber immer noch früh genug um ihn als einen meiner liebsten Freunde in meinem Leben zu haben.....


    Vergiss die Liebe nicht!


  4. #194
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    Zitat Zitat von Tainted_Beauty Beitrag anzeigen
    Das möchte ich gerne so unterschreiben und desweiteren geht es mir ganz schön ordentlich auf den Zeiger, dass der Thread wieder von den üblichen Verdächtigen ins Lächerliche gezogen wurde.

    Und was mir noch so generell auffällt, ist, dass immer diejenigen, die selbst eher unattraktiv sind am lautesten schreien, sie würden sich um sowas üüüberhaupt nicht kümmern und niemals unterwerfen und alle Frauen die das machen (und gut aussehen) sind ja totaaal hohl und daneben... Getroffene Hunde mögen jetzt bellen. Ist mir aber auch egal, denn das ist MEINE Meinung.
    Brillant. Schlichtweg brillant, dieser Post. Sowohl in seiner Einfachheit als auch in seiner Logik. Keep it simple. Warum bloß ist da noch niemand vorher draufgekommen?
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  5. #195
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    Zitat Zitat von elvie05 Beitrag anzeigen
    Da der Thread noch nicht geschlossen ist, möchte ich auch noch meinen Senf dazu abgeben.

    @Datura
    Ich kann Dich sehr gut verstehen. Mit 30 ging mir das auch noch so. Ich dachte ernsthaft, die Welt gehört mir, nur weil ich erfolgreich war. Die Sonne hatte mich auf der ganzen Linie geküsst. Beruf, Partner, Finanzen, alles toll. Einzig meine Figur war etwas mit Schatten belegt, damit konnte ich gut leben.
    Mein Leben war auch sehr organisiert. In meinem Kopf waren auch jede Menge Listen und Abläufe gespeichtert, die ich auch schön brav Punkt für Punkt abgearbeitet habe. Mit 33 wurde ich dann erwachsen. Mein persönliches Problem war da. Es ist nicht zu ändern, auch nicht wenn ich mich kasteie. Es wird mich
    bis an mein Lebensende begleiten und vermutlich jeden einzelnen Tag beschäftigen. Von den Nächten möchte ich gar nicht sprechen. ABER: Jetzt bin ich 37, dicker denn je und trotzdem glücklicher denn je. Ich habe gelernt, es läuft nicht alles nach Plan bzw. nach Listen. Das Leben ist anders und ich habe gelernt es anzunehmen.
    Musste es lernen, mir blieb keine andere Wahl. Trotzdem möchte ich mein Leben nicht tauschen. Es ist schön so wie es ist und man wächst an seinen Aufgaben, aber auch an seinen Sorgen und Nöten.
    Geld macht nicht glücklich. Ich kenne niemanden der glücklicher ist, nur weil er ein dickes Konto hat. Dazu gehört mehr und nicht alle Wünsche sind erfüllbar. Liebe Datura, versuche Dich etwas von Deinen Zwängen zu befreien. Es tut Dir sicher gut. Auch da ist es wie bei einer Diät oder beim Rauchen aufhören. Du musst es im Kopf wollen, dann geht das ganz einfach.

    @all
    Jeder ist so wie er ist und kann meist nicht aus seiner Haut. Auch nicht wenn alle Argumente dagegen sprechen.

    Zum Beautytreffen der "Dicken" will ich auch unbedingt kommen!
    Liebe elvie, ich finde das einen sehr schönen Beitrag.
    lg
    grumby

  6. #196
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    Ich möchte auch noch was anmerken: Es muss - auch Datura - bewusst sein, dass die Diskussion hier nicht um ihre Person im Real-Life geht. Die kann nämlich ganz anders, total nett oder unausstehlich sein . Wir sehen hier nur eine virtuelle Facette und die bezieht sich auf Posts die hier gelesen oder wahrgenommen werden. Die Person im Real-Life ist bestimmt differenzierter. Und deswegen kann auch ein Urteil, eine Bemerkung hier, nur auf diesen Ausschnitt bezogen sein. Im Real-Life hat man ganz andere Wahrnehmungen. Und das ist auch gut so.
    ****** under construction ******

  7. #197
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    Letztlich geht es doch um die Frage, ob frau sich mag und annehmen kann, egal wie sie aussieht. Gewichtsprobleme sind meiner Erfahrung nach ohne weiteres zu lösen, wenn alte Verletzungen aufgelöst werden, dann ist das plötzlich gar kein Thema mehr. Das gleiche gilt für den hier wohl auch streitgegenständlichen Kontrollzwang - zwanghaftes Listenschreiben ist nichts anderes als Angst vor Kontrollverlust, deswegen so tragisch, weil vollkommen sinnlos, das Leben lässt sich nunmal nicht kontrollieren. Angst vor Kontrollverlust ist Lebens-, letztlich Todesangst, auch das macht nicht viel Sinn, weil das Leben nun mal mit dem Tod endet und eben in sich ziemlich unberechenbar ist. Auch hier hilft es, sich alte Verletzungen anzuschauen und diese aufzulösen. Mir tut das leid, wenn ich lese, dass das Leben so schwer ist.

  8. #198
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    Genau so ist es Janne!

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