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Thema: "Normale" Beziehung zu Kollegen aufbauen

  1. #1
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    Standard "Normale" Beziehung zu Kollegen aufbauen

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    Hallo!

    Ich schreibe hier anonym, da ich Angst habe, jemand würde mich kennen und das möchte ich gerne vermeiden.

    Mein Problem dreht sich um meine momentane berufliche Situation. Ich bin seit ein paar Monaten Referendarin und eigentlich läuft es abgesehen von dem normalen Stress was Seminare, Unterrichtsbesuche etc so angeht normal, würde ich sagen. Allerdings machen mir die Kollegen aus einem Fach besonders zu schaffen. Das fing schon damit an, dass ich nach einer Woche an der Schule ein Schreiben vorgelegt bekam, auf dem haarklein alles notiert war, wie ich mich verhalten soll etc. (u.a. stand da sowas wie: Material wird vorerst keins zur Verfügung gestellt, sondern erst nach und nach. Das eigene Material wird ausführlich nachbesprochen etc. und zum Abschluss: Ggf können diese Maßnahmen gelockert werden). Egal was ich tue, die kleinsten Fehler werden mir angekreidet und ich habe das Gefühl, dass nicht mit mir auf Augenhöhe kommuniziert wird.

    Wie könnte ich die Situation entspannen? Ist das überhaupt noch möglich in diesem "Abhängigkeitsverhältnis" Mich belastet das derart, dass ich entweder wütend darüber werde oder sehr sehr traurig. In meinem anderen Fach sieht es ganz anders aus. In meinem zweiten Fach verstehe ich mich sehr gut mit meinen Kollegen und werde respektvoll behandelt.

    Vielleicht habt ihr ja einen Tipp.

  2. #2
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    Wie ist denn das Verhältnis zu deinem Mentor oder deinem Ausbilder? Kannst du dich nicht da jemandem anvertrauen?

  3. #3
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    Im Prinzip ist es vollkommen normal, daß alles nachbesprochen wird und du dir dein Material selber erarbeiten musst. Allerdings sollte man dich respektieren.
    Ich würde das mit deinen Ausbildungslehrern besprechen. Bei uns kümmern diese sich um alles und gerade am Anfang ist das der bessere Weg, als sich mit den Alteingesessenen zu überwerfen.

    Ich denke, du solltest das schnellstmöglich tun, denn die Belastung im Referendariat ist schon bei einem guten Verhältnis zu den Kollegen hoch genug. Du brauchst deine Kräfte für andere Dinge als den Nervenkrieg mit Kollegen.

    Was ich nicht verstehe ist: kannst du dir nicht die Kollegen aussuchen, zu denen du in Unterricht möchtest und mit denen du dann enger zusammen arbeitest? Vielleicht kannst du einfach zu einem anderen Kollegen wechseln?

  4. #4
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    Ich kann mir aussuchen zu wem ich gehe, ja. Aber ich sollte mir eine Ansprechperson für mein Fach aussuchen. Das Schlimme ist, es sind noch alle junge Kolleginnen.

    Das mit der Vor-und Nachbesprechung von meinem Material geht für mich auch völlig in Ordnung. Das Problem ist eben nur, wie man mir das kommuniziert.

    Ja, ich sollte das mit meinen Ausbildungslehrern vielleicht klären, aber es ist nun so, dass die Lehrer sich eben untereinander kennen - sprich niemand will dem anderen auf den Schlips treten. Von daher denke ich, dass da wenig passiert und ich auch keinen Rückhalt habe. Ich hatte vor ein paar Wochen schon eine sehr unangenehme Situation und dabei hat ich das auch schon abgezeichnet.

    Für mich ist das Problem, dass ich überhaupt nicht weiß im Moment, wie ich das Verhältnis noch einmal aufbauen könnte. Für mich ist das zu zerrüttet.

  5. #5
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    Ref ist wirklich eine schwierige Zeit. Aber wie kannst du schon wissen, dass ein Gespräch mit deinen Mentoren nichts bringt, ohne es versucht zu haben? Natürlich kann es keine Wunder bewirken, aber vielleicht können sie oder jemand anders, zu dem du ein gutes Verhältnis hast, doch vermitteln oder dir wenigstens Tipps geben. Sie kennen die Leute, mit denen du Schwierigkeiten hast, persönlich, wir nicht. Wie können wir da helfen? Oder rede mit deinen Fachleitern vom Seminar.
    Ich betreue auch Refis. Natürlich kenne ich meine Kollegen und muss mit ihnen noch lange zusammenarbeiten, aber wenn der Refi sich bei mir über ein Problem öffnet, versuche ich doch trotzdem zu vermitteln. Ich bin dabei aber auf das Goodwill der Kollegen angewiesen, kann ihnen nichts befehlen, muss also mit Fingerspitzengefühl vorgehen.
    Kennst du lehrerforen.de?

  6. #6
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    Wenn die Kollegen selber noch so jung sind, ist bestimmt auch Unsicherheit mit im Spiel. Sie wollen eben auch alles richtig machen und halten sich dabei zu streng an die "Vorschriften". Das erklärt einiges.

    Wenn deine Haltung die ist, daß sich sowieso nichts ändern wird, weil das Verhältnis zerrüttet ist, dann wird sich wohl auch nichts ändern - warum auch, wenn du es noch nicht mal versuchst? Du solltest versuchen, das sportlich zu nehmen und daraus zu lernen, denn es wird immer so sein, daß man irgendwelche Konflikte zu bewältigen hat - nicht nur mit Kollegen, sondern auch mit Schülern und Eltern.

    Aber du musst keine Freundschaft schließen, sondern kannst das Ganze pragmatisch sehen. Sie sollen dich respektieren und basta. Das musst du mit deinen Ausbildungslehrern besprechen, denn dafür sind sie da. Was sie schlussendlich tun können, wird sich dann zeigen.

  7. #7
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    Danke für eure Ratschläge.

    Auf jeden Fall muss ich das ganze Problem wesentlich distanzierter sehen. Ich versuche einfach mal meine Ausbildungslehrer anzusprechen und ihnen mein Problem einmal aufzuzeigen.

    Aber mal eine grundsätzliche Frage: Wie wurdet ihr im BdU behandelt? Ich habe jetzt seit 4 Monaten eine BdU Klasse. Anfangs fiel mir die Planung sehr schwer und ich habe eine eben der beschriebenen Kollegin gefragt, ob sie mir helfen könnte. Sie meinte dann, ich solle mir selbst einmal einen Überblick über das Thema verschaffen und gab mir ein Buch an die Hand, welches mir bei der Reihenplanung behilflich sein könnte.

    Jetzt kam wieder, dass ich an alle Lehrer in der Jahrgangsstufe mein Material weitergeben soll (ich hatte da Probleme beim Hochladen auf den Server und hatte es deswegen noch nicht gemacht). An sich keine schlechte Idee, jedoch kam dann hinterhergeschoben, dass sie sehen wollen, was und wie ich unterrichte und welche Themen ich mache. Ich habe Angst, dass meine Sachen jetzt total niedergemacht werden und ich noch mehr Druck bekomme. Und das im eigenständingen Unterricht Dieses Problem mag vielleicht lächerlich im Ref erscheinen, aber mich zieht das wirklich runter und ich habe morgens schon wegen den Kollegen keine Lust mehr.

  8. #8
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    Hm, ich habe den Eindruck, dass du sehr verunsichert bist. Es ist wirklich normal, dass im Ref jemand sehen will, was und wie du unterrichtest. Es wäre bestimmt gut, wenn du nicht davon ausgehen würdest, daß du Druck bekommst, wenn dich jemand beurteilt.

    Du hast doch bestimmt überlegt, warum du was machst und das kannst du begründen. Man kann immer alles anders machen, aber wichtig ist, dass du erkennen lässt, dass du dich bewusst so entschieden hast. Dass du Fehler machst ist doch auch normal und daraus sollst du ja lernen. Verteidige dich nicht, wenn dich jemand angreift, sondern stehe zu dem, was du intendiert hast und signalisiere Lernbereitschaft. Gib zu erkennen, daß du bereit bist, Rat anzunehmen und setze diesen Rat in Beziehung zu dem, was du selber wolltest.

    Es ist ein grundsätzliches Problem der Lehrerausbildung, daß man im Ref ins kalte Wasser geworfen wird und man das meiste erst im Laufe der Zeit in der Praxis lernt. Dieses System ist meiner Meinung nach völlig überholt, aber dass sich in absehbarer Zeit etwas daran ändern wird, bezweifle ich.

    Ich weiß, es ist eine blöde Situation und auch ich bin in fortgeschrittenerem Alter immer noch nicht so entspannt, wenn jemand "von oben" dabei ist. Aber tröste dich: das geht wirklich allen so! Deinen besagten Kollegen sicher auch. Was ich traurig finde ist, dass es Menschen gibt, die dann kritiklos das weiter geben, was sie selber erlebt haben. Vermutlich denken sie, dass es so sein muss.

    Es wäre gut, wenn du mal positives Feedback von deinen Fachleitern bekommst, damit dir deine Kollegen nicht mehr so an die Nieren gehen. Wie sieht es denn damit aus?

    Und denk daran: die meiste Zeit bist du im BdU mit den Schülern alleine. Versuche, das umzusetzen, was du dir vorgenommen hast und reflektiere hinterher, wie es gelaufen ist, dabei lernst du am meisten. Das Ref und die blöden Kollegen gehen vorbei, aber den Spass mit den Schülern beim Unterricht musst du dir immer und auch in Zukunft selber machen und das ist schließlich ein großer Teil des Ganzen.

  9. #9
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    Danke für diesen sehr netten Post Loulou!

    Es stimmt, ich bin wirklich sehr verunsichert was die Stundenplanung und Reihenplanung angeht. Aber wer ist das nicht im Ref Vielleicht höre ich das Ganze auch zu sehr auf der "Beziehungsebene" und nicht nur auf der Sachebene. Wie vorhin schon beschrieben, fällt es mir sehr schwer das distanziert zu betrachten. Und (gutgeimte) Ratschläge klingen wie gnadenlose Kritik an allem was ich mache. Klar habe ich mir was bei allem gedacht, allerdings lag bzw. liegt mir das Thema überhaupt nicht. Ich hatte dazu nur einen kurzen Anriss im Studium. In dem Bundesland in dem ich nun Ref mache sieht das ganz anders aus. Hier ist das ein Hauptschwerpunkt. Das heißt für mich: Alles während dem Ref nachholen, was ich während des Studiums nicht gelernt habe. Das ist zwar in vielen anderen Themenbereichen auch so, aber mir fällt es bei diesem extrem schwer, leider Meine Kolleginnen können das anscheinend nur in Ansätzen nachvollziehen. Oft habe ich das Gefühl, die stempel mich als "dumm" ab und fertig. Es passt halt auch menschlich einfach null komma null. Natürlich kann ich das nicht erwarten, aber mir fällt es einfach leichter von jemanden kritisiert zu werden, dem ich vertraue und mit dem ich normal mich unterhalten kann. Und bei denen klingt das immer nach einer "Anklage" und ich muss mich verteidigen.

    Aber der Vorschlag, die Kritik in Beziehung zu dem zu setzen was ich gemacht habe, finde ich gut. Meinst du auch konkret fragen, was man verbessern sollte?

    Mein Fachleiter gibt mir eigentlich gutes Feedback (zumindest soweit ich das einschätze) und das gibt mir ehrlich gesagt auch wieder Auftrieb

  10. #10
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    Zitat Zitat von bratpfanne Beitrag anzeigen


    Aber der Vorschlag, die Kritik in Beziehung zu dem zu setzen was ich gemacht habe, finde ich gut. Meinst du auch konkret fragen, was man verbessern sollte?
    Genau: fragen, was konkret gemeint ist und verbessert werden kann. Erstens verstehst du dann vielleicht besser, wie die Kritik wirklich gemeint ist und zweitens muss derjenige, der kritisiert hat auch konkret werden. Pauschale Kritik hilft ja nicht weiter - das sollten deine Kollegen aus ihrer eigenen Unterrichtspraxis auch wissen ;-).

    Sobald alles auf einer sachlichen Ebene gelandet ist, wirst du auch viel besser damit klar kommen. Heutzutage kann niemand mehr alle Bereiche im Studium abdecken, auch deine Kollegen nicht. Das, was das Lehrerdasein ausmacht ist ja auch nicht, immer nur sein eigenes begrenztes Wissen weiter zu geben, sondern ständig neue Inhalte aufnehmen und "verarbeiten" zu können. Auch das geht allen so. Im Laufe der Zeit wird es einfacher, weil man seine Lehrpläne kennt und alles besser einordnen kann. Woher sollst du das schon am Anfang wissen?

    Daran könntest du die Kollegen bei passender Gelegenheit auch mal höflich und diplomatisch erinnern ;

    Vielleicht kannst du auch mit dem Fachleiter die Reihenplanung durchsprechen, dann kannst du dich auch im Gespräch mit den Kollegen darauf berufen und zeigen, daß du dich kümmerst.

    Nur Mut! Alle haben mal unsicher angefangen und letztlich musst du schauen, dass du für dich das Maximum an Erfahrungen herausholst. Da sind die "blöden Kollegen" nur ein Puzzlesteinchen.

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