Gekündigt und arbeitsrechtliche Fragen - brauche Hife!!!

[Cordu]

Hallo Ihr Lieben,

so, ich habe gekündigt - und wenn sich jemand vorstellen mag wie es ist zu kündigen nachdem man 4 Jahre 100% loyal gearbeitet hat und dann mit der Kündigung in der Hand ANGEBRÜLLT wird wie man sich erdreistet kann dies zu tun... Hauptvorwurf ist, dass ich das nicht schon Monate vorher angekündigt habe. Nachdem der Chef genug getobt hat und mich seitdem komplett ignoriert, habe ich eine schriftlche Notiz für Montag, wir gehen anstehende Arbeite und meine Stundenaufstellung und Resturlaub durch.

Und ja, ich weiß es wird hier "nachgetreten" und ich weiß wo die Probleme sind.
Ich brauche dringend fachlichen Rat und hoffe auf ein paar Infos hier.

Das ist die Situation.:
4 Jahre angestellt in Teilzeit mit 23 Stunden, jetzt gekündigt auf 15 Juli.
Auf Wunsch des Arbeitgebers jede Woche nur 22 Stunden festgelegte Arbeitszeit (keine Gleitzeit!), die fehlende Stunde sollte verwendet werden, wenn eben mal Überstunden erforderlich sind (das war dann meist gleich ein Nachmittag zusätzlich, also 3-4 Stunden plus).
Anfangs ging das gut auf, so einmal im Monat war in den ganzen Tag da, das glich sich gut aus.
Dann war das nicht mehr nötig und die "Minusstunden" sammelten sich an.
Ich führte eine Liste dazu und legte diese regelmäßig alle 3 Monate vor, mehrmals habe ich angesprochen, dass es wären schon recht viele Stunden mittlerweile wäre, Aussage war immer "kein Problem".
Fakt ist, wir reden von rund 70 Stunden gesammelt aus den letzten 3 Jahren.

Was kann nun passieren?
Ich befürchte sie werden mir diese Stunden vom Gehalt abziehen wollen (äh dan kriege ich ja gar kein Gehalt mehr oder wie????)
Oder sie möchten, dass ich das "nacharbeite", damit wäre ich gezwungen jeden Tag Vollzeit zu kommen bis zum Schluss (darf man das verlangen, wenn ich nur Teilzeit angestellt bin?)
Ich habe 3 Tage Resturlaub, die ich noch nehme, darf es damit verrechnet werden?

Naja, ich wusste was mich erwartet, wenn ich kündige, ich wusste es wird hässlich, aber ich bin geschockt wie unprofessionell dies hier gerade passiert.
Und nein, es gibt keine Kollegen (mehr), ich bin die Letzte (hier läuft nicht mehr viel aus unterschiedl. Gründen) nur 2 Chefs, die jetzt durchdrehen.
Ich habe ganz gute Nerven, muss mich nicht krank schreiben lassen um das hier durch zu stehen, aber ich will wissen was mein Recht ist bevor hier weiter getobt wird...

[deelite]

ach herrje.

Ich würd mir für diesen Fall einen Anwalt nehmen... ich befürchte, da kommst du nicht drumherum, auch weil die Chefs wohl alles andere als kooperationsbereit sind.

Inwieweit so eine jahrelange Anhäufung von Minusstunden verpflichtend ist bzw. zu was sie dich verpflichtet bzw. welche Konsequenzen rechtens sind, wird dir wohl nur ein Arbeitsrechtler sagen können.
Rechtsschutz?

[Exuser64]

Ich denke, sie werden dir in irgendeiner Form die Minusstunden abziehen können, wahrscheinlich vom Resturlaub. Andersrum wäre es ja genauso, du hättest ja freie Tage, wenn Du noch Überstunden hättest (oder sie würden ausbezahlt).
Wahrscheinlich hast Du ja nicht schriftlich, dass die Minusstunden quasi genehmigt waren, auch wenn du ja immer wieder darauf hin gewiesen hast...
Das ist echt ne doofe Situation, ich drück Dir die Daumen, dass Du die letzten Wochen noch rum kriegst. Augen zu und durch...

[Cordu]

Wahrscheinlich hast Du ja nicht schriftlich, dass die Minusstunden quasi genehmigt waren, auch wenn du ja immer wieder darauf hin gewiesen hast...

Doch, das habe ich schriftlich, dort steht "Nach Plan werden 22 Stunden / Woche gearbeitet, die fehlende Stunde wird dazu genutzt um bei Bedarf eingesetzt zu werden."

[Exuser64]

Ich hatte den Ausgangspost nicht 100% verstanden, aber so wie Du es beschreibst, blick ichs :rolles: jetzt auch.
Hast Du denn die Aufschriebe auch aus der Zeit, wo Du so viele Plusstunden gemacht hast?
Das gleicht sich dann ja aus, oder?

Da sie es so formuliert haben, dass die Stunde nach Bedarf eingesetzt werden kann, denke ich nicht, dass sie die dann abziehen können. Du hast dafür ja in der Vergangenheit mehr gearbeitet.

[Cordu]

Was ich noch sagen wollte, ich brauche keinen Anwalt, wenn ich im "Unrecht" bin, dann arbeite ich eben nach oder was auch immer. ich will mir nichts erkämpfen was mir nicht zusteht!

Mir ist einfach die Lage nicht klar, eine Rechtsschutz habe ich nicht, ich kann auch keine 190,- für ein Erstgespräch ausgeben nur um dann zu erfahren, dass mein letztes Gehalt komplett gestrichen wird und dies so korrekt ist...

[Cordu]

Hast Du denn die Aufschriebe auch aus der Zeit, wo Du so viele Plusstunden gemacht hast?
Das gleicht sich dann ja aus, oder?

Da sie es so formuliert haben, dass die Stunde nach Bedarf eingesetzt werden kann, denke ich nicht, dass sie die dann abziehen können. Du hast dafür ja in der Vergangenheit mehr gearbeitet.

Ja, ich habe alles da, aber das gleicht sich nicht aus.
Damals habe ich quasi jede Woche 1 Stunde weniger gearbeitet und dann einmal im Monat nach Aufforderung am Stück 4 Stunden mehr an einem Tag - damit kam ich auf Null raus für den Monat - das war der Plan.
Nur irgendwann sollte ich keine "Extrastunden" mehr machen, war nicht nötig, trotz meiner Anfragen.

[deelite]

hm. Es wäre nun aber schade, wenn man sich auf "ich glaube" und "ich meine" - mehr kann ich ja auch nicht dazu beitragen, da ich nur brachiale Kenntnisse in Arbeitsrecht habe - verlässt und dann unter Umständen ein ganzes Gehalt flöten geht...

Ich finde auch, dass die Rechtslage hier ein bisschen schwierig ist, gerade durch diese eine Stunde und den Zusatz sowie die Tatsache, dass es sich schon seit drei Jahren hinzieht. Vielleicht greift da auch irgendein Gewohnheitsrecht, aber sowas weiß dann eben nur ein Profi.

[Medha]

Geh zum Anwalt. Was meinst Du mit "Resturlaub"? Alter Urlaub aus dem letzten Jahr? Der ist mit Ende März (glaube ich) verfallen. Aber Du hast Urlaubsanspruch aus 2013, wie ich in dem anderen Thread schon geschrieben habe.
hier:
http://www.experto.de/b2b/recht/arbe...nden-jahr.html
und hier:
http://www.darmstadt.ihk.de/recht_un....repl23?page=2

Inwieweit die Minusstunden mit dem bestehenden Urlaubsanspruch verrechnet werden können, muss ein Anwalt prüfen, schliesslich haben diese Stunden sich über Jahre aufgebaut, davon wird bestimmt einiges verfallen sein und Du hast ja darauf hingewiesen, dass Minusstunden bestehen. Ohne Anwalt wird Dein Ex-Chef garantiert versuchen, Dich über den Tisch zu ziehen, ausserdem klingt das ganze so, als ob er keine Ahnung von Arbeitsrecht hat, bzw. sich nicht dafür interessiert, weil sowieso alle nach seiner Pfeife tanzen müssen. Gut dass Du da weg bist.

[CurlyGirlie]

Hast du deine Arbeitsstunden am Computer erfasst oder "nur" auf einem Zettel für dich zur Kontrolle aufgeschrieben?