Ich hatte auch schon alles durch: Als die Kinder klein waren, lebten wir in einem 200-Seelen-Dorf ohne Bäcker, ohne Metzger. Nüscht da. Ich musste alle paar Tage mit dem Auto in die nächste Stadt fahren (10 km). Man gewöhnt sich daran, die Vorratshaltung ist eine andere. Um Kinder großzuziehen super - für mich, als Hausfrau, ein Albtraum! Es hat schon was gefängnisartiges wenn man ohne Auto aufgeschmissen ist und egal aus welchem Fenster man guckt: Es sieht immer gleich aus.
Jetzt, mitten in der Stadt fühle ich mich wohler. Keine Nachbarn, die sofort wissen wann du nach Hause kommst (als ob es jemals interessant gewesen wäre). Es ist eine gewisse Anonymität die ich sehr schätze. Wenn ich Natur will, laufe ich hier um die Ecke und stehe entweder im Stadtpark oder auf der Wiese. Trotzdem kann ich den Wochenmarkt zu Fuß erreichen und Arzt sowie Metzger sind in 5-Min-Laufnähe. Abends in den Biergarten laufen hat schon was!
Ich fühle mich in Metropolen wohl - New York war ein Traum. Ich würde jederzeit hinziehen wenn ich könnte.
Vielleicht ändert sich meine Einstellung auch wieder - das Leben zieht sich und wer weiß ob nicht unser Traumhaus im Grünen liegt.