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Thema: Wege aus der Trauer - oder: was ist noch normal?

  1. #11
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    Die schlechte Nachricht zuerst: diese Trauer wird Dein Leben begleiten.
    Aber: es wird leichter. Man akzeptiert. Der Alltag kommt zurück und übernimmt. Man lacht auch irgendwann wieder und das darf man nicht nur, das muss man sogar.

    Mein Rat ist es euch als Familie Unterstützung zu holen, es gibt professionelle Trauerbegleitung, Kontakte findest Du u.a. hier http://www.bv-trauerbegleitung.de/

  2. #12
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    Zitat Zitat von Paris Beitrag anzeigen
    diese Trauer wird Dein Leben begleiten.[/url]
    Das ist sicherlich etwas, was man unterschätzt, weil man gelernt hat, dass alles beginnt und endet. Aber Trauer ist tatsächlich ein Wegbegleiter, immer da, wenn auch nicht immer vordergründig präsent. Trauer ist Liebe, die man nicht mehr leben kann.

  3. #13
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    Zitat Zitat von Paris Beitrag anzeigen
    Die schlechte Nachricht zuerst: diese Trauer wird Dein Leben begleiten.
    Aber: es wird leichter. Man akzeptiert. Der Alltag kommt zurück und übernimmt. Man lacht auch irgendwann wieder und das darf man nicht nur, das muss man sogar.
    ja, erlebe ich auch so.

    Trauer braucht seine Zeit und die Frage nach dem "Warum" ist wohl nur ein Hilfsmittel, um das irgendwie rationalisieren zu können. Nichts macht es ungeschehen.

    Ich drück dich ganz fest in dieser für dich so schweren Zeit.

  4. #14
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    Das tut mir sehr leid und ich fühl mich schon beim lesen mit bedrückt

    Ich wünsch Euch von Herzen dass ihr das gemeinsam bewältigen könnt und wie schon geschrieben, setzt Euch keinesfalls unter Druck!! Ihr habt genug Sorgen und Druck macht alles noch schlimmer...
    Zum Heilen braucht es Zeit und Geduld! Keinen Druck, kein Verdrängen oder in irgendwelche Schubladen pressen lassen, wie lange man jetzt trauern darf!

    Alles Liebe!
    Fairy

  5. #15
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    Karini, das tut mir sehr leid für Euch. Ich muß allerdings Paris recht geben, die Trauer bleibt, nur wird sie sich verändern. Bei mir sind es jetzt 12 Jahre her, daß ein enger Freund gestorben ist, und immer noch zucke ich kurz zusammen, wenn ich jemanden sehe, der vielleicht die Haare genauso trägt oder etwas Ähnliches. Dann ist sie, die Trauer, wieder an die Oberfläche gestoßen.

    Letztendlich ist es immer schwerer, finde ich, wenn man sich nicht verabschieden konnte, oder wenn viele Fragen bleiben. So wie bei Deinem Onkel.
    Seid Ihr denn gegen die Ärzte bzw. Fehldiagnosen vorgegangen? Gibt es da ein MDK-Gutachten oder Ähnliches?
    Eine Sepsis ist eigentlich nicht so schwer zu diagnostizieren, meiner Erfahrung nach.

  6. #16
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    ...
    Trauer ist Liebe, die man nicht mehr leben kann.
    Vielen Dank für diesen Satz - er ist ganz schlicht, doch er erklärt soviel...

    @karini : Du brauchst sicher noch etwas Zeit... Nimm sie Dir und verbringe sie mit Deinen Kindern - das wird Dir sicher gut tun.
    Never judge a book by its cover...

  7. #17
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    Ich möchte euch für eure Unterstützung danken. Die geschriebenen Worte helfen mir sehr und es tut gut zu lesen, dass ich mit meiner Art der Trauer nicht alleine und vor allem nicht auf dem falschen Weg bin.

    Das Zitat von dir, Gästin, ist in der Tat sehr treffend, sehr berührend.

    Über eine Trauerbegleitung sollte meine Familie vielleicht wirklich nachdenken. Ich hab jetzt schon Angst vorm Herbst. Wenn die Tage kürzer werden, man sich wieder mehr drin aufhält und draußen alles so trostlos scheint.. gerade da wird auch der Geburtstag meines Onkels und Opa sein. Sie haben beide im Oktober Geburtstag. Das wird sicher eine Zeit in der alles noch mal richtig hoch kommt.

    @Heather - nein, bisher haben wir keine Schritte gegen die Ärzte in die Hand genommen. Meine Mutter hat sich wohl mal bei ihrem Anwalt informiert, der hat jedoch abgeraten und gesagt, dass da kaum Hoffnung bestehe. Um sich darüber richtig zu informieren fehlte bisher wohl allen die Kraft. Ich wüsste gar nicht wo man da anfängt. Sollten wir die ganzen Unterlagen bei seinen Ärzten und der Klinik anfordern?
    Es war wirklich unglaublich, er ist 10 Tage lang zwischen Hausarzt, Klinik und Orthopäden umhergelaufen. Hatte zunehmende Schmerzen (er hat sie als Rückenschmerzen empfunden, letztlich war wohl eine unerkannte Lungenentzündung der Ausgangspunkt) und jeder hat ihn nur mit Schmerzmittel behandelt. OBWOHL er mehrmals erwähnt hat, dass das Ganze mit Schüttelfrost und Fieber angefangen hat. Als dann seine Handgelenke auffällig angeschwollen sind meinte der Hausarzt "wahrscheinlich hat sie was gestochen". Und als er 4 Tage vorm Koma in der Notaufnahme angeklopf hat hieß es "probieren Sie es mal mit Krankengymnastik". Er muss zum Schluss so unglaubliche Schmerzen gehabt haben. Mein anderer Onkel, der ihn letztlich auch in die Klinik gebracht hat hat gesagt, er hat sogar geweint weil er sich kaum noch rühren konnte ohne enorme Schmerzen. Erst dann, an Tag X haben sie ihm dann in der Klinik Blut genommen und dann sofortige Verlegung auf die Intensiv. Sie haben aber gleich gesagt, dass es sehr, sehr schlecht aussieht. Noch am gleichen Abend hat er keine Luft mehr bekommen, zu viel Wasser auf der Lunge, und wurde in ein künstliches Koma gelegt. 14 Tage hat er gekämpft aber seine Organe waren einfach zu sehr geschädigt. Seine Leber hat versagt, eine Transplantation wäre nur in Heidelberg möglich gewesen, er war aber nicht transportfähig.
    Zwei Tage bevor wir ihn gehen lassen mussten, hatte er eine minimale Verbesserung der Werte, sie haben dann extra etwas der Medikamente weggenommen, damit er uns unter Umständen hören kann. Damit wir ihm gut zureden können, ihn motivieren. Gott hatten wir Hoffnung. Wir haben so sehr gehofft. An diesem Tag haben wir dann wohl die Kräfte gesammelt, die wir dann für die darauf folgende Zeit brauchten. Ich hab ihm gesagt ich wünsche mit zu meinem Geburtstag nichts sehnlicher, als dass er noch einen Schritt in die richtige Richtung macht. Und dann, zwei Tage später, an meinem Geburtstag der Anruf der Klinik. Wir sollen sofort kommen und uns verabschieden, drastische Verschlechterung, keine Hoffnung mehr.
    Ich bin dankbar dafür, dass ich mich verabschieden konnte. Ich war, zusammen mit meiner Oma, Mama und einem meiner anderen Onkels , zwei Stunden an seinem Bett gestanden. Hab seine Hand gehalten, ihn gestreichelt. Dann musste ich gehen, zu Hause hat mein Stillkind auf mich gewartet. Der Rest der Familie blieb bis zum Schluss bei ihm.
    Dieser Moment des Abschieds.... der Augenblick in dem man weiß, dass ich das aller, aller letzte Mal dass ich dich sehe. Dich spüren kann. Danach existierst du nur noch in meinen Gedanken. Dieser Moment ist so unglaublich und nicht mit Worten zu beschreiben. Einerseits will man nur noch raus, dann aber wiederum will man nie mehr gehen weil man weiß, es ist für immer.

    Ich hoffe es ist für euch okay, dass ich so ins Detail gehe. Meine Finger scheinen ganz von alleine zu schreiben. Es tut so gut, dass alles mit euch zu teilen. Ich hab das Gefühl dass mein Umfeld damit nicht umgehen kann. Ich nehme ihnen das nicht übel, ich weiß, nicht jeder kann auf sowas eingehen. Aber es tut mir auch nicht gut, dass alles immer nur mit mir alleine auszumachen. Oder mit meiner Mutter.

  8. #18
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    Unglaublich,was Dein Onkel da durchmachen mußte und unglaublich,was diese Ärzte sich da zusammengepfuscht haben. Ich komme ja halbwegs aus der Branche und mir wird ganz schlecht,wenn ich so etwas lese oder höre.
    Es hat auch jeder sein ganz eigenes Tempo bei der Trauer,liebe Karini,bei mir hat es Jahre gedauert,bis ich um meinen Papa weinen konnte,ich war wie versteinert vorher.

  9. #19
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    Heather, was empfiehlst du uns? Meinst du wir sollen die Unterlagen anfordern? Haben wir einen Anspruch darauf?

  10. #20
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    Zitat Zitat von karini Beitrag anzeigen
    Heather, was empfiehlst du uns? Meinst du wir sollen die Unterlagen anfordern? Haben wir einen Anspruch darauf?
    Wenn ihr die Kraft habt, geht an die Presse.
    Liebe Grüße,

    Jubi

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