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Thema: Abkoppelung aus "was werdet ihr wählen" - Strompreise

  1. #11
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    Zitat Zitat von Der Pendler Beitrag anzeigen
    Aber ich gebe Dir recht, Service darf man bei einem Billiganbieter nun mal gar nicht erwarten - wer das tut, hat den Schuss nicht gehört.... Ich habe mich damals bewusst darauf eingelassen und habe gehofft das es gut geht - isses nun mal nicht - o.k. no risk no fun
    das hast du nicht richtig verstanden. Auch Billiganbieter müssen einen Lieferantenwechsel abwickeln, eine Rechnung schreiben und Forderungen eintreiben. Und das machen dann keine Angestellten mit Tarifvertrag, sondern Callcenter im OSten der Republik, deren Mitarbeiter mit Glück 8,50 Euro die Stunde verdienen.

    Mit anderen Worten: mit deinem Wechsel unterstützt du Arbeitgeber, die Niedriglöhne zahlen. Herzlichen Glückwunsch.

    Ich bin übrigens Kunde eines Stadtwerks mit Angestellten vor Ort.

  2. #12
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    Zitat Zitat von Honor Beitrag anzeigen
    ach, Pendler, das ist mal wieder ungesundes Halbwissen.

    Punkt 1: teuer wurde es in der Grundversorgung. Ach was. Was glaubst du eigentlich, wo die herkommt? Die muss jeder Gebietsversorger automatisch anbieten, wenn ein Billiganbieter ausfällt. Dafür gibt es keine Extrakohle oder sonst etwas, sondern es ist eine gesetzliche Verpflichtung. NAtürlich kostet das Geld oder meinst du so ein Service (du hast doch nach wie vor Strom, oder?) fällt vom Himmel?

    Die Teldafax-Geschichte, die du da aufschreibst, ist falsch. Die hatten über 100.000 Kunden und die werden ja nicht alle zurückgebucht haben, oder?

    Und die Händler, die billig Strom kaufen: der Preis, den du an der EEX siehst, ist flat. D.h. gleichmäßige Belieferung über den gekauften Zeitraum. Die spannende Frage: ist dein Stromverbrauch flat? Nein, ist er nicht, er ist an Wochentagen und am Wochenende unterschiedlich und deine Halbstundenprofile sind es auch. Was bedeutet, dass du den Strom nach Bedarf kaufen musst. Den Bedarf musst du prognostizieren. Und das ist offensichtlich nicht so einfach. Und das kostet Geld, weil du nämlich auch Strom in teuern Halben Stunden kaufen musst.

    Und zu deinen Profiten und Prozenten: richtig ist, dass RWE künftig nur noch 40-50% des Nettoergebnisses ausschütten wird anstatt 50-60%. Damit haben wir noch keine Aussage über das Nettoergebnis. Wenn du zugehört hättest, hättest du auch gehört, dass die Dividende von 2 auf 1 Euro gekürzt wird, weil das Halbjahresergebnis um 38% eingebrochen ist.

    Wenn jede 6. Stelle wegfallen soll, reden wir allein bei RWE in Deutschland über 6500 Stellen. Davon war noch nie die Rede, zumindest ist es mir in keiner Pressemitteilung untergekommen.

    Ach, und übrigens: die Riesenprofite der Stromriesen werden dort nicht im Keller gelagert. Wie oben zu lesen, werden sie derzeit noch zur Hälfte an Aktienbesitzer ausgeschüttet (im Fall RWE also diverse Kommunen, die damit wiederum ihren Haushalt refinanzieren). Der Rest wird gewöhnlicherweise investiert - oder wer bezahlt die neuen Windparks, Stromtrassen, Gaskraftwerke usw?

    Also bitte erst informieren und dann schreiben.


    Es ist doch so schön es fachlich fundiert (und vor allem so freundlich) von Dir erklärt zu bekommen

    Was die wahren Gründe für die Pleite war werden wir wohl nie erfahren. Tatsache ist das Teldafax schließen musste weil sie den Netzbetreibern die Durchleitungsgebühr nicht zahlten (zahlen konnten) das habe ich schwarz auf weiß damals von RWE geschrieben bekommen.

    Das jede 6.Stelle betroffen ist wurde heute im Radio berichtet. Vermutlich weißt Du es besser. Wenn RWE & co nicht auszahlen würden müssten Sie den Profit eh versteuern also kein Grund um traurig zu sein.

    Zitat Zitat von Honor Beitrag anzeigen
    das hast du nicht richtig verstanden. Auch Billiganbieter müssen einen Lieferantenwechsel abwickeln, eine Rechnung schreiben und Forderungen eintreiben. Und das machen dann keine Angestellten mit Tarifvertrag, sondern Callcenter im OSten der Republik, deren Mitarbeiter mit Glück 8,50 Euro die Stunde verdienen.

    Mit anderen Worten: mit deinem Wechsel unterstützt du Arbeitgeber, die Niedriglöhne zahlen. Herzlichen Glückwunsch.

    Ich bin übrigens Kunde eines Stadtwerks mit Angestellten vor Ort.


    Das habe ich sehr gut verstanden. Ich bin Kunde von drei Stadtwerken (nicht billig jedoch fair(er) ) mit Angestellten, die alles per Internet regeln, das mit den armen Mitarbeitern im Osten (übrigens sind 8,50 EURO ja der Mindestlohn der gefordert wird ) habe ich beim billigeren - Gasanbieter

    Jeder der ehrlich ist möchte als Verbraucher immer einen günstigen Preis haben. Das Leben ist doch eh schon teuer genug. Und auch dank des Mindestlohnes wird es in Zukunft für alle nicht billiger.

    Die Stadtwerke Mitarbeiter werden es Dir nicht danken - ruf mal das unfreundliche Personal dort an. Da hast Du das Gefühl du störst (zumindest war das damals vor meinem Wechsel so)

  3. #13
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    Zitat Zitat von Honor Beitrag anzeigen


    Und wo wir gerade schon beim Thema sind. Einerseits wird hier gerne über Löhne auf Hartz 4 Niveau geklagt, aber andererseits möchte jeder gerne alles billig haben. Was glaubst du eigentlich, wer die komplette Abwicklung deines neuen Stromvertrages macht? Das sind Leute in Callcentern irgendwo in den neuen Bundesländern zu einem Gehaltsniveau, dass man sich schämt. Aber das interessiert natürlich dann weniger.
    Das ist ein Kreislauf der entsteht. Ist man ersmal im Niedriglohnsektor oder bei Hartz4 angekommen, hat man leider nicht mehr die Wahl, erst Recht, wenn man noch das warme Wasser über Strom bezieht. Ob man einen Durchlauferhitzer / Boiler hat, oder Warmwasser über preiswerte Möglichkeiten bezieht, kann den entscheidenden Unterschied machen, ob die Rechnung 40 oder 90 € im Monat beträgt.

    Mir sind die Arbeitsbedingungen der Menschen überhaupt nicht egal! Gerade weil ich noch genau weiß, was es bedeutet für drei arbeiten zu müssen. (Immerhin zu einem annehmbaren Gehalt, das muss ich zugeben).

    Aus diesem Grund habe ich z. B. jahrelang LIDL boykottiert.

    Jetzt hat sich aber meine Situation verändert, ich finanziere mir selber eine nicht gerade billige neue Ausbildung und muss eben sehen, wie ich über die Runden komme. Und so geht es doch vielen Leuten angesichts der explodierenden Preise der letzten Jahre.

    Woher weißt du eigentlich, dass es keine Absprachen zwischen den Stromanbietern gab?

  4. #14
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    Zitat Zitat von Tiziana Beitrag anzeigen
    Woher weißt du eigentlich, dass es keine Absprachen zwischen den Stromanbietern gab?
    das weiß ich nicht, keine Ahnung, was es in den letzten 100 Jahren an Gemauschel gab (früher bestimmt, aber ich erinnere: da war der Strom noch billig). Aber im Moment gibt es Börsenpreise und da Strom europaweit gehandelt wird und sich die Unternehmen zum Teil spinnefeind sind, behaupte ich glatt: Absprachen äußerst schwierig bis unmöglich. Das richtet dann nämlich tatsächlich der Markt

  5. #15
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    Zitat Zitat von Honor Beitrag anzeigen
    das weiß ich nicht, keine Ahnung, was es in den letzten 100 Jahren an Gemauschel gab (früher bestimmt, aber ich erinnere: da war der Strom noch billig). Aber im Moment gibt es Börsenpreise und da Strom europaweit gehandelt wird und sich die Unternehmen zum Teil spinnefeind sind, behaupte ich glatt: Absprachen äußerst schwierig bis unmöglich. Das richtet dann nämlich tatsächlich der Markt


    Das hatte doch eh keiner nötig, denn der Strom kam nun mal von einem (Gebiets gebundenen) Lieferanten und der Kunde musste zahlen.
    Die Liberalisierung des Marktes sollte Wettbewerb bringen nur was nutzt der ganze Wettbewerb wenn niemand den Anbieter /Lieferanten wechselt?
    Im Ausland lachen sich alle über uns kaputt. Bekommen von uns billigen Strom. Hier in D wird kräftig abkassiert und einige klatschen auch noch Beifall.

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