Kristina Schröder - wie ist da Eure Meinung?

[Darcie]

und Angie hätte sicher noch 10 Kinder nebenbei großgezogen, alleine und im Krieg

Zu KS: Sie geht nicht, weil sie ihrer Tochter mehr Zeit widmen will. Sie geht, weil sie einen beschissenen Job gemacht hat und ohnehin keinen Ministerposten mehr bekommen hätte. Nur besitzt sie obendrein noch die Dreistigkeit, das auf ihr Mutterdasein zu schieben. Eine super Vorlage für jeden Personaler in diesem Land: Seht her: Familie und Job kriegt man doch nicht unter einen Hut! Sie soll ihr Betreuungsgeld beantragen und in der Versenkung verschwinden!

[fille]

"Aber ist das der springende Punkt? Ob ich es politisch darf? Oder ist nicht vielmehr entscheidend, was ich persönlich will?"

Sie erklärt das für mich gut. Vlt ist ja Familienpriorität auch nur eine "Ausrede", sollte es aber der wahre Grund sein, finde ich die Offenlegung erstens mutig und zweitens auch mit ihrer Funktion als Familienministerin nicht widersprüchlich.
Wieso muss das Leben so linear verlaufen; die Entscheidung deutet für mich nicht an, dass Karriere und Familie gdsl unvereinbar wären. Sie sind vereinbar, aber mit einer Menge Kompromissen, 100% kann man nur eine Sache machen...zumindest in zeitlicher Hinsicht. Ich finde alles sehr nachvollziehbar und lebensnah. Man muss seine Balance in jeder Lebenslage finden. Wäre doch schön, wenn mehr (oder alle) Frauen in dieser glücklichen Lage sein könnten, zu entscheiden.

[Exuser64]

Zu KS: Sie geht nicht, weil sie ihrer Tochter mehr Zeit widmen will. Sie geht, weil sie einen beschissenen Job gemacht hat und ohnehin keinen Ministerposten mehr bekommen hätte. Nur besitzt sie obendrein noch die Dreistigkeit, das auf ihr Mutterdasein zu schieben. Eine super Vorlage für jeden Personaler in diesem Land: Seht her: Familie und Job kriegt man doch nicht unter einen Hut! Sie soll ihr Betreuungsgeld beantragen und in der Versenkung verschwinden!

Ich denke, das Du Recht hast.

[shirl69]

Für mich ist das der klassische Fall von "Oups, Karriere machen ist ja doch irgendwie anstrengend, es gibt ab und an sogar mal Gegenwind und vielleicht auch einen kleinen Shitstorm... Da besinne ich mich doch lieber auf die Familie, da bin ich raus aus der Schusslinie."

Dagegen ist selbstredend grundsätzlich nichts einzuwenden. Kommt aber doch irgendwie zu einem verdächtigen Zeitpunkt. Wenns im Job besser gelaufen wäre, hätte sie die Lotte vielleicht auch gerne weiterhin in die Kita gebracht...

[mumpitz]

Ich bin heilfroh, dass sie weg vom Fenster ist - aus welchen Gründen auch immer.
Bei von der Leyen und Merkel und vielen mehr fänd ich's übrigens auch nicht schade, wenn sie es Schröder gleichtäten.

[Milla]

Zu KS: Sie geht nicht, weil sie ihrer Tochter mehr Zeit widmen will. Sie geht, weil sie einen beschissenen Job gemacht hat und ohnehin keinen Ministerposten mehr bekommen hätte. Nur besitzt sie obendrein noch die Dreistigkeit, das auf ihr Mutterdasein zu schieben.

Genau so. Allerdings glaube ich nicht, dass sie da von selbst drauf gekommen ist, sondern dass man ihr ganz klar (und nicht nur mit dem Gegenwind auf Landesseite) deutlich gemacht hat, dass sie keinen Posten mehr abbekommen wird und auf der Mutterschiene vermeintlich noch halbwegs "ehrenvoll" abtreten kann.

[Datura]

Ich glaube generell, daß viele Frauen es sich zu einfach vorstellen, trotz Kind arbeiten zu gehen.
Wenn man junge Mütter beobachtet, dann sind die zu 95% mit dem Kind ausgelastet, körperlich und mental.
Trotz Ehemann, Großeltern Kita und genügend Geld.

Das Problem: Heute wird von den Frauen oft ERWARTET, daß sie schnell wieder arbeiten.
Oft MÜSSEN sie auch gleich wieder arbeiten, weil das Geld hinten und vorne nicht reicht.
Und diese Doppelbelastung halten viele eben nicht durch und können dann weder Job noch Kind richtig machen.
Tolles Ergebnis der Frauenbewegung.
Vielleicht hätten mal nicht so viele kinderlose Lesben an der Spitze der Frauenbewegung stehen sollen, sondern auch ein paar Mütter, die auch GERN Mutter sind und dieses nicht als Zumutung empfinden.
Und nicht den jungen Frauen einreden wollen, daß sie keine vollwertigen Menschen mehr sind, wenn sie das Kind bis zum Kindergarten selbst betreuen.

[Exuser65]

Ich habe nichts dagegen, dass sie sich jetzt ihrer Familie widmet. Sie ist Mitglied der CDU und vertritt doch deren Überzeugungen.
Ich hätte mir nur gewünscht, dass ihr das 4 Jahre früher eingefallen wäre. Dann wäre uns und Lotti einiges erspart geblieben.

[fille]

Und diese Doppelbelastung halten viele eben nicht durch und können dann weder Job noch Kind richtig machen.
Tolles Ergebnis der Frauenbewegung.

Ist es tatsächlich ein Versagen der Frauenbewegung oder nicht einfach zum Teil einfach nur die ganz logische Konsequenz davon, dass sich Ressourcen (insbesondere Zeit) nicht einfach nach Bedarf vermehren lassen?
Bzw ein doppelter Erfolg (Familie und Karriere) ganz einfach auch doppelter Aufwand bedeutet?

Viele Karrieremänner haben ja auch nicht sehr viel am Familienleben teilnehmen können und haben also darauf verzichtet oder, will man es anders bzw überspitzt formulieren, in ihrer Funktion als Väter oder Ehemänner "versagt".

Mittlerweile sollen Männer wie auch Frauen Beruf und Familie gleichermaßen unter einen Hut bringen: Wobei es für mich doch einen großen Unterschied macht, ob man von "Beruf" oder "Karriere" spricht, letztere ist wenig kompromissbereit.
Während die Männer aber ganz viel Anerkennung ernten, wenn sie neben ihrem Beruf auch noch engagierte Väter und Ehemänner sind, werden Frauen oft viel kritischer beäugt ("sie hat nur einen Teilzeitjob", "Sie hat eine Nanny" etc).

[Cara]

Ich halte gar nichts von Schröder und finde ihren Abgang gut. Keineswegs glaube ich, dass es an ihrem Kind liegt. Sie hat einfach eine grottenschlechte Arbeit geleistet. Und wäre nicht mehr übernommen worden. Also kann sie sich so noch elegant aus der Affaire ziehen.

Was diese Aussage allerdings für viele Mütter bedeutet, die nicht anders können, als ihr Kind zur Betreuung zu geben, das hat sie nicht bedacht. Aber mit dem Denken hat sie es meiner Meinung nach ja sowieso nicht.