Mit welchem Recht sollte eine junge Mutti, die völlig übersichtsbefreit fährt, ihren Familien-SUV grundsätzlich nur auf mindestens zwei Parkplätzen abstellen kann, den Poller an der Schuleinfahrt schon x-mal mitgenommen hat und beim Einbiegen in die Kurve versehentlich gerne mal in den Gegenverkehr lenkt, ihren Lappen länger behalten dürfen, als ein 80 Jahre alter Mann, der eine Brille und ein Hörgerät trägt?

Ich bin für regelmäßige Kontrollen für alle. In jüngeren Jahren meinetwegen mit größeren Abständen, mit zunehmendem Alter gerne auch in immer kleiner werdenden Zeitspannen. Geprüft werden sollte imho nicht nur die gesundheitliche Fahrtauglichkeit, sondern auch Theorie und ggf. sogar Fahrpraxis.

Vor allem Jüngere und Vielfahrer halten sich doch generell für am besten verkehrstauglich, schlecht fahren immer nur die anderen. Dass das ja nun so nicht stimmen kann, dürfte kein Geheimnis sein. Im Gegenzug habe ich sehr viel Verständnis dafür, dass sich ältere Menschen ihre Mobilität so lange wie möglich erhalten wollen. Dass dabei dann die objektiven Kriterien ausgeblendet bleiben, ist nicht schön, aber menschlich. Richtig ist es nicht. Nur viele waren früher vielleicht wirklich gute Fahrer und haben die schleichende Verschlechterung nicht auf dem Schirm. Wer sagt denn, dass es uns nicht genau so geht irgendwann. Aber mal eben zum Supermarkt wollen wir dann vielleicht auch noch. Hier hilft imho nur eine objektive, vorwursfreie Überprüfung. Verpflichtend und regelmäßig und zwar für alle, die einen Führerschein haben und behalten möchten.

Ich möchte, dass nur die Menschen fahren, die dazu körperlich in der Lage sind und die die Verkehrsregeln kennen und einhalten. Das Alter ist mir dabei relativ wurscht. Mich dürfte man daher gerne zur Kontrolle bitten. Und wenn man früh daran gewöhnt ist, ist das auch im Alter keinen Hürde mehr, sich dem Test zu stellen.