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Thema: Der Heirats-Druck in Langzeitbeziehungen

  1. #1
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    Standard Der Heirats-Druck in Langzeitbeziehungen

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    Es gibt natürlich tausend Gründe gegen das Heiraten, das ist mir klar.
    Aber man scheint sich mit der Zeit förmlich dagegen stemmen zu müssen, zumindest wenn guter Kontakt zu beiden Familien da ist, in denen alle verheiratet sind.

    Beispiele:
    -Auf Familienfotos wirkt ein Lebensgefährte irgendwie deplaziert. Ein Ehepartner nicht.
    -In Traueranzeigen wird man auch eher nur erwähnt, wenn man mit dem Angehörigen verheiratet ist.
    -Bei Krankenhausbesuchen kann man als Unverheirateter u.U. Schwierigkeiten bekommen.
    -Manche Verwandte des Partners beäugen einen mißtrauisch, sehen einen nicht als vollwertiges Familienmitglied.
    -die Oma überlegt vielleicht noch, ob sie dem Enkel überhaupt was vererben soll, der "in Sünde lebt".
    -man wird eher nicht als Tante, Taufpatin, Firmpatin usw.akzeptiert.

    Ich bin selbst ein Heiratsmuffel, in meinen Augen sorgt ein Trauschein für ungünstige Spannungen in der Beziehung.
    Herr D. (wir sind seit Ende '07 zusammen) ist ein überzeugter Heiratsverweigerer ("will nicht, daß der Staat die Hand auf uns beiden hat").
    Trotzdem - der Druck ist schon da, finde ich.

    Kennt jemand die Situation? Was habt ihr gemacht? War es euch egal, habt ihr dem Druck nachgegeben?
    Wäre schön, wenn jemand ein bißchen erzählen könnte.
    (Einen Stern hab ich mir selbst schon gegeben)
    Geändert von Datura (09.11.13 um 05:10:13 Uhr)

  2. #2
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    Mein Beileid Datura. Mit so einem absoluten Heiratsverweigerer zu leben ist nicht soooo einfach.
    .... btw, ich habe gerade aus Bosheit mit 5 Sternchen bewertet ....

    Ich habe mich auch einige Jahre nach meiner Scheidung gegen das Heiraten ausgesprochen. Mein (jetziger) Mann wollte auch nicht heiraten. Er fand das unnötig weil sich ja nichts ändern würde. Er hatte viele Argumente gegen das Heiraten. Na, die üblichen eben...

    Irgendwann fand ich es einfach doof nicht verheiratet zu sein. Hauptsächlich hat mich die Anrede gestört. Es ist einfacher "mein Mann" zu sagen als mein Lebenspartner. Ich fand den Ausdruck irgendwie affig. Ebenso "Lebensgefährte". Und "Freund" klingt jenseits der 40 auch komisch.

    Mein Mann hatte auch Bedenken,dass nach einer Heirat die Achtsamkeit,die Spannung aus der Beziehung raus ist und man sich zum Negativen verändern würde. Ich wollte gerne verheiratet sein. Einfach so. Ich fand das irgendwie stimmiger. Bin da irgendwie altmodisch.
    Wir haben auch darüber geredet, dass, wenn er nach der Hochzeit das Gefühl hat, er komme damit nicht zurecht, wir uns scheiden lassen und wieder unverheiratet zusammen leben.

    Es gab bei uns auch nicht einen Antrag oder so. Ich habe es einfach nur zur Sprache gebracht, dass ich mich wohler fühlen würde wenn wir verheiratet wären, bis er irgendwann mal den Gedanken "ein veheirateter Mann zu sein" nicht mehr als das schlimmste Schicksal sah, welches im passieren würde.

    Bei uns gab es allerdings keine Hochzeit im eigentlichen Sinne,sondern wir sind in das Standesamt marschiert, haben einen Termin ausgemacht, sind in Jeans + T-Shirt getraut worden, nur zu zweit, keine Trauzeugen, gar nix und haben erst danach die Kinder und die Familien informiert Die Standesbeamtin hat zwei Fotos von uns gemacht (als Beweis). Danach sind wir auf den Weihnachtsmarkt, haben dort zwei, drei ordentliche Glühwein getrunken, 2 Flaschen Sekt gekauft, nach Hause gegangen und den Tag kichernd auf der Couch verbracht.
    Ich meine damit, man muss dem Ganzen keine feierliche Note geben, sondern kann es auch sehr locker gestalten. Mehr Brimborium um das Heiraten hätte mein Mann auch nicht mitgemacht - da hätte er sich sofort unwohl gefühlt. Ich mich übrigens auch. Mir hat die erste Hochzeit in weiß+Gedöns, Kirche und Tralala gereicht. Die zweite sollte nur für mich sein.
    Wir sind jetzt seit 14 Jahren zusammen, davon 5 Jahren verheiratet. Es hat sich gar nichts geändert - wir fühlen uns immer noch pudelwohl.

    ****** under construction ******

  3. #3
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    Mal abgesehen von der Geschichte mit dem Krankenhaus finde ich die Punkte alle... Naja. Was irgendwelche Verwandten sagen juckt mich doch nicht.

  4. #4
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    Ich bin auch nicht verheiratet.

    Keiner der von dir genannten punkte trifft auf mich zu! (Und keiner dieser punkte wär für mich ein heiratsgrund)

    Kann es sein das nur du es so empfindest?

  5. #5
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    Im krankenhaus (zumindest in dem ich arbeite) bekommt der lg sehr wohl auskunft.

  6. #6
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    Thea, du sprichst meine Sprache.
    Ich fühle mich direkt erleichtert.

    Es ist ja beileibe nicht so, daß ich mich ums Heiraten reiße. Und Brimborium will ich auch keins.
    Es ist nur so, daß ich spüre, daß zwischen mir und meinem, öh, Lebensgefährten irgendwie ein Fragezeichen schwebt, jedenfalls im familiären Kontext. Ich dachte immer, sowas kümmert mich überhaupt nicht, aber jetzt, wo wir zusammenleben und unsere Familien auch öfter mal Kontakt hatten, kommt mir da irgendwas komisch vor.

    Und ich merke ja, wie es der Verwandtschaft ebenfalls komisch vorkommt.
    Sind ja alle tief katholisch, bodenständig und konservativ, Bayern eben.
    Die halten mich glaube ich langsam alle für nicht normal, und fragen sich, was denn mit mir ist. Ob ich keinen Mann finde, der mich ehelicht. Oder ob mit ihm was nicht stimmt. Oder mit uns beiden.
    Ja, es ist dumm, darauf was zu geben, aber ich komme mir doch ein bißchen vor wie ein Social Outcast, zwischen all den Verheirateten.

    Ich meine, es ist wahrlich nicht der Fall, daß in meiner Familie noch nicht geschieden worden ist, und alle glücklich wären.
    Und die Ehen in Herrn D.'s Familie sind auch eher deshalb stabil, weil sie in finanziellen Abhängigkeiten festgekeilt sind.
    Aber das zählt ja alles nicht.
    Es wird erwartet, daß man heiratet.

    Ich weiß grad gar nicht, was ich mir wünschen soll.

  7. #7
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    Ich finde es erschreckend, dass man eine Heirat in Erwägung zieht, weil "die anderen auch alle verheiratet sind" und "der Verwandtschaft kommt es sonst komisch vor"....

  8. #8
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    zum thema http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablo...und-oder-mann/

    ich find es auch nicht irritierend, wenn man auch den partner auch ohne trauschein als 'mein mann/meine frau' bezeichnet.
    Manche sprechen einen Augenblick, bevor sie denken. jean de la bruyère

  9. #9
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    Was die andren sagen war mir recht egal, ich fand es als wir noch nicht verheiratet waren eher spannend etwas aus dem Schema zu fallen.
    Jeder muss sein Leben selbst leben und auch eine Ehe ist keine Garantie für dauerhaftes Glück.
    Es ist nur ein etwas anderer Rahmen für die Beziehung.

    Nun sind wir über zwei Jahre verheiratet, fast drei, vorher waren wir fünf Jahre zusammen ohne Trauschein.
    Irgendwann war es mit zu doof nicht verheiratet zu sein und zwar aus den Gründen:

    In einer langjährigen Beziehung, in der das paar gemeinsam ein Haus hat und später auch Kinder ist die Variante ohne Trauschein nachteilhafter.

    Von meinem Freund oder Lebenspartner zu sprechen fand ich auch irgendwann blöd.
    Mein Freund, das sagen auch vierzehnjährige zu jemandem, den sie zwei Wochen kennen.
    Verheiratet zu sein bringt nur formelle Vorteile, auch wenn diese nicht immer groß sind stimmt die Richtung doch.

    Besuche im Krankenhaus ohne Erlaubnis seiner Eltern.
    Bekommt man ein Kind muss man nicht zum jugendamt um sich das gemeinsame Sorgerecht erklären zu lassen, eine freundin von mir, die zehn Jahre mit ihr freund zusammen ist hat dort erklärt bekommen, dass auch er dann mitbestimmen darf was das Kind anzieht usw. Ist klar.
    Das Haus kann, wenn einer Sterben sollte so nur mit extremer Steuerlast vererbt werden. Ehepartner erben bis zu einer halben Million steuerfrei.

    Es gibt noch viele solcher Beispiele.

    Was mich allerdings interessiert, wenn man lange zusammen lebt, vielleicht auch Kinder hat,

    Warum dann nicht heiraten? Viele sagen dann, man muss ja nicht.
    Ist klar. Welchen Vorteil hat es nicht verheiratet zu sein in dem Fall? Ich meine nicht nach ein paar Monaten, aber wenn man jahrelang zusammen ist? Es gibt keinen Vorteil nicht verheiratet zu sein in dem Fall.
    https://www.instagram.com/apiasimon/

  10. #10
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    Das Thema kann man fast nicht total rational betrachten. Es ist eher so eine Empfindung. Wir sind ja alle kulturell mehr geprägt als meinen mag und gerade, wenn man in einem Umfeld groß geworden ist welches konventionell lebt, dann kann man das nicht einfach bei Seite schieben. Doch. Geht schon - eine ganze Weile, aber irgendwie bleibt dann doch so was im Hinterkopf und nagt.

    Ich finde es prima, wenn man sich davon lösen kann. Ich konnte es aber nicht. Inzwischen stehe ich auch dazu, dass ich einfach gerne "verheiratet" bin. Fertig. Aus. Punkt. Da brauche ich auch gar nicht groß irgendwie drum herumreden. .

    Datura, ich weiß ganz genau wie das in so einem familiären Kreis ist: Aussprechen tut es keiner, aber man kennt ja die subtilen "Codes" und kann auf den Punkt genau sagen, wann und bei welcher Gelegenheit man es gespürt hat.
    Ich würde dir raten genau das mit deinem Freund zu diskutieren. Es ist ein schmaler Grat - man will ja auch nicht missverstanden werden. Bei uns hat das monatelang wenn nicht sogar jahrelang gedauert, bis ich mir eingestanden habe, dass ich im Grunde meines Herzens in der Hinsicht (Heiraten) konservativer bin, als es den Anschein hat. Und wenn der Partner "passt", wie man so schön sagt, dann kann man ja auch heiraten.

    Heiraten allein wegen der Verwandtschaft würde ich allerdings nicht - das ist für mich schon ein Unterschied. Auch wegen der Info im Krankenhaus würde ich nicht heiraten. Die bekommt man heutzutage auch so. Banken und Versicherungen sind da schon ein anderes Thema. Da sollte man als Unverheiratete schon Vollmachten haben. Aber das ist dann auch aufwendig und bis man da die Briefe geschrieben hat, ist ein Gang zum Standesamt oft schneller
    ****** under construction ******

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