Ehrlich gesagt weiss ich aus meiner Sicht weder Gründe FÜR das Heiraten noch DAGEGEN.
Wir sind inzwischen seit 15 Jahren verheiratet (vorher waren wir 4 Jahre zusammen) und ich bin noch immer sehr gerne verheiratet. Allerdings sind und waren wir schon immer gleichberechtigt, auch was z. B. das Finanzielle angeht. Bzw. war damals ich besser gestellt und mein Mann hat mich zwischenzeitlich "überholt". Schon immer haben wir getrennte Konten (+ein gemeinsames) . Jeder zahlt irgendwas und das geht seit 19 Jahren gut. Mein Mann ist ist allerdings extrem großzügig, da muss ich manchmal schon vorsichtig sein, was ich sage. Ich kann mir nur schwer vorstellen, in irgendeiner Form von einem Mann oder einem anderen Menschen abhängig zu sein. Keiner von uns hat mehr oder weniger Freiheiten als unverheiratet. Etwas mehr Verpflichtungen vielleicht, da man als Ehepartner halt auf gewisse Entscheidungen und Regelungen mehr Einfluss nehmen kann oder muss (sei es medizinisch, versicherungstechnisch, notfalltechnisch).
Ich sehe meinen Mann recht wenig, da er erst sehr spät zuhause ist, am Wochenende ist noch das Hobby zu pflegen und Freunde & Familie, getrennt und gemeinsam, "muss" man auch noch unterbringen. Wir haben also wenig Zeit uns miteinander zu langweilen und ich habe sehr viel Zeit für mich.
Da wir Beide nicht der "Die Traumhochzeit" Typ sind, war unsere Idealvorstellung die Hochzeit in Vegas mit anschließendem Urlaub und das würde ich immer wieder genau so wollen. Antrag kam ganz klassisch von ihm.
Wir sind damals (also als wir uns kennengelernt haben) sehr schnell zusammen gezogen, davor hatte ich wesentlich mehr Angst, als vor dem Heiraten. Verheiratet zu sein fühlte sich anders an, nee, ich kann das nicht objektiv erklären, es war einfach ein Gefühl.
Wie bei einer Beziehung würde ich den Bestand einer Ehe niemals als selbstverständlich sehen, dazu scheitern zu viele. Klar hat jeder mal Durchhänger aber das ist unverheiratet wahrscheinlich nicht anders als verheiratet. Wichtig ist für mich, dass man den Anderen und das Leben, das man führt, nicht als selbstverständlich nimmt und im Dialog mit sich und dem Partner bleibt. Bei uns fliegen nach wie vor immer mal wieder die Fetzen, wir haben immer mal wieder die extrem verliebt Phasen aber ja, es gibt auch die wesentlich ruhigeren Phasen, wo es vor sich hinplätschert. Und auch das genieße ich. Aber das kommt vielleicht auch mit dem Alter. Ich hätte keine Lust mehr darauf, wie früher als 25jährige im ständigen Date Mode und immer mein bestes aufpoliertes Ich zu sein.
Viele Grüße
Hopi
Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte
Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!