eine neue Ausbildung

[Exuser67]

...das drückt mich schon länger - ich möchte nochmal was neues lernen. Mein derzeitiger Beruf ist sehr einseitig und zeitraubend und ich lechze beinah danach um mich nochmal (bevor es echt zu spät ist - bin 51) woanders umzuschauen. Nicht dass ich den Arbeitsplatz wechseln würde wollen - aber mal woanders die Nase reinzustecken reizt mich grad sehr. Die Frage ist was , wie und wo. Durch meinen unregelmässigen Job bleibt eigentlich nur eine online-Ausbildung - heut hab ich mich durch die "Sportmassage" durchgelesen , das täte ich ev gerne lernen wollen. Physiotherapie (das mich auch interessiert) kann man leider nicht nebenbei lernen. Ich würde mich über Erfahrungsberichte von euch freuen - hat schonmal jemand einen neuen Beruf gelernt - oder nebenher eine Ausbildung "zum Spass" gemacht?

[Blu-Belle]

Eine Freundin von mir, die bisher in einer Apotheke gearbeitet hatte, gleiches Alter wie du, hatte dort gekündigt, weil es ihr auch nicht mehr gefallen hatte.

Jetzt macht sie ein Praktikum in einem Altenheim, im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass sie Altenheim-Bewohner-Motivatorin wird. Aber ich hab jetzt keine Ahnung, wie der Beruf richtig heißt oder was sie dafür noch lernen muss.

Ich kann aber sagen, dass sie seitdem richtig aufblüht, eine sinnvolle Aufgabe zu haben.

Ich drück dir die Daumen, dass du etwas für dich findest, man ist nie zu alt, um noch mal neue Ziele zu haben

[Dornröschen]

Welche Ausbildung hast Du denn? Wenn Du studiert hast, dann könntest Du z.B. überlegen noch einen Master in einem anderen Bereich drauf zusetzen oder einen MBA, das geht (je nach Programm) auch berufsbegleitend, auch ein Bachelorstudium, wenn Du Abitur hast.

Was vermutlich auch gut möglich ist, wenn Du in einen sehr gesuchten Bereich wechseln willst: eben Altenpflege z.B.

Was schwebt Dir denn so vor?

[vivian]

Ich hab Anfang dieses Jahres den Job gewechselt, allerdings innerhalb der Firma. Aber in eine völlig andere Abteilung mit komplett neuem Aufgabenfeld und für mich völlig neuen Anforderungen.
Ich hab vorher lange überlegt ob ich soll oder nicht, hatte Bedenken, der neuen Tätigkeit nicht gewachsen zu sein und was wäre dann. In den alten Job könnte ich nicht zurück, den gibt es so nicht mehr.
Ich hab am Anfang ganz schön kämpfen müssen, um nicht "abzusaufen", aber es hat sich gelohnt. Ich hab schon nach wenigen Tagen gemerkt, wie gut mir das tat, endlich wieder eine sinnvolle und anspruchsvolle Tätigkeit. Vorher hatte ich manchmal das Gefühl, langsam aber sicher zu verblöden (hatte sich halt durch die Fusion so ergeben, mein voriger Job wurde in eine andere Stadt ausgelagert und ich wollte nicht nach FFM gehen, da meine Familie und mein Lebensmittelpunkt halt hier ist. Und dann blieb nur dieser zwar sichere aber relativ stupide Job)
Jetzt, nach knapp einem dreiviertel Jahr, weiß ich, daß es die richtige Entscheidung war. Ich bin endlich wieder glücklich mit dem was ich tue.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß ich für einen kompletten Wechsel, also kündigen und was neues suchen und die Firma wechseln, nicht den Mut gehabt hätte. Ich bin mit knapp 50 einfach
nicht mehr risikofreudig genug. Ich brauche ja nicht viel aber eine gewisse finanzielle Sicherheit eben doch.
Ich bin froh und dankbar, daß ich die Möglichkeit hatte, innerhalb der Firma nochmal etwas komplett neues zu lernen und kann dir nur raten, es auf irgendeinem Weg zu versuchen, wenn du nicht glücklich bist mit dem was du tust.

[Mayanmar]

Blu-Belle,

meine Mutter hat mit fast 59 genau so eine Ausbildung gemacht (Bewohner-Motivatorin, ich muss mal fragen, wie das genau heißt) und sie hat ihre absolute Berufung gefunden. Sie ist sooo glücklich, auch wenn sie mit schwer dementen Personen umgehen muss. Sie wird im Februar 65 und will partout nicht in Rente gehen, weil sie ihre Lebensaufgabe in diesem Job sieht.

Petersilie, auch so kann es gehen. Und meine Mutter war ja nochmal ein paar Jahre älter als du.

[partyqueen]

.- heut hab ich mich durch die "Sportmassage" durchgelesen , das täte ich ev gerne lernen wollen. Physiotherapie (das mich auch interessiert) kann man leider nicht nebenbei lernen. Ich würde mich über Erfahrungsberichte von euch freuen - hat schonmal jemand einen neuen Beruf gelernt - oder nebenher eine Ausbildung "zum Spass" gemacht?

Ich bin vom Erstberuf her Physiotherapeutin und kann dir sagen, dass es ein total interessanter, aber auch körperlich äusserst anstrengender Beruf ist. Was Sportmassage betrifft, kann ich dir nur sagen, dass das keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Das heißt, du könntest höchstens in Sportvereinen arbeiten. Physiotherapiepraxen, Masseure, Krankenhäuser etc., also alle , die mit den Krankenkassen abrechnen, dürfen dich nicht beschäftigen.
In Holland ist die Ausbildung zum Physiotherapeuten übrigends eine akademische, will heißen 5 jahre Studium.
Auch andere medizinische Berufsgruppen, wie Ergotherapeuten, Logopäden, müssen in Holland ein Studium absolvieren.
Vielleicht ist es am sinnvollsten, erst mal ein Praktikum zu machen in dem Bereich, den du dir für dich vorstellen kannst.

[Exuser67]

oh schön - jemand vom Fach! Ich bin grad in physiotherapeutischer Behandlung und hab zum ersten Mal das Gefühl dass sowas in der Art mich auch interessieren könnte. Stimmt , es ist ein richtiges Studium, das kann man nicht nebenher machen , hab ja einen Vollzeitjob. Aber Sportmassage kann man online lernen - hab zwar keine Ahnung wie man dann üben soll - und mit einem Examen abschliessen.

[LieseLotte]

Aber Sportmassage kann man online lernen - hab zwar keine Ahnung wie man dann üben soll - und mit einem Examen abschliessen.

Sportmassage ist wie gesagt keine geschütze Bezeichnung. Man kann es auch nicht online lernen, wie denn? Die Theorie der Sportmassage vielleicht. Und jeder kann eine solche Ausbildung anbieten, am PC eine nette Urkunde basteln und dir ein "Diplom" verkaufen.
Erkundige dich genau, was so eine Ausbildung wert ist, wer das hinterher anerkennt und dich einstellt.

[Exuser67]

ihr habt ja recht. Aber mein Ziel ist auch gar nicht das mal als Beruf zu machen. Und es muss irgendwas online sein da ich keine Zeit hab irgendwo hinzugehen und einen regelmässigen Kurs zu machen. Vielleicht könnte ich besser chinesisch lernen - aber ich hab das Bedürfnis irgendwas nützliches zu machen...

[deelite]

wenn man nur was nützliches machen will, ohne finanzielles Interesse und geplanten Jobwechsel, gibt es doch genügend ehrenamtliche Tätigkeiten?
Tierheim, Vereine, Altenpflege...

Ich seh da irgendwie gerade so gar keinen Sinn drin, Geld in eine Online-Ausbildung (die übrigens meistens weder von Arbeitgebern noch von Kunden als vollwertige Ausbildung angesehen wird und somit wahrscheinlich wenig bis gar nicht rentabel sein wird) zu investieren?