Shoah auf arte. Gegen das Vergessen.

[nyx]

ich bin schon nach dreissig minuten laufzeit derart geschafft. es ist so erschütternd und unendlich traurig.

mir ist erst heute wieder eine leichtfertige benutzung der bezeichnung 'nazi' aufgefallen...
diese dok sollte für alle pflicht sein. und wie arte richtig titelt, gegen das vergessen.

[hibernating]

Stimmt

[Beautybuendel]

Niemals dar das Vergessen werden. Niemals. Deswegen reagiere ich auch sehr empfindlich auf solche Aussprüche wie "muss auch mal gut sein" usw....Danke Nyx für den Hinweis,w enn ich grad auch nicht gucken kann.

[Thea]

Ich bin auch gegen das "muss auch mal gut sein". Nichts ist gut! Es ist allerdings schade, dass nur Deutschland diese Art von Vergangenheitsbewältigung betreibt. Solche Dokus sollten Pflicht in Schulen sein.

[Klaraverstand]

Inzwischen heisst es doch schon: Das ist so lange her, mal muss es vorbei sein.

[Gästin]

Ich habe ausgemacht.

Soviel Leid - wie könnte man das vergessen können?

[bäumlchen]

Niemals dar das Vergessen werden. Niemals. Deswegen reagiere ich auch sehr empfindlich auf solche Aussprüche wie "muss auch mal gut sein" usw....Danke Nyx für den Hinweis,w enn ich grad auch nicht gucken kann.

Ja, das geht mir genauso.
Ich habe vor einiger Zeit das Buch "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell gelesen. Auch das war sehr schwer zu ertragen.

[Töpfchenhexe]

Immer noch und immer wieder schockierend, was damals passiert ist. Habe die Dokumentation zuvor noch nie gesehen. Ich wusste z.B. nicht, dass es sogenannte "Gaswagen" gab, ich musste mich fast übergeben, so unfassbar finde ich das .

[deelite]

Ich habe ausgemacht.

Soviel Leid - wie könnte man das vergessen können?

ich gestehe, ich kann mir so etwas auch nicht ansehen, weil ich dafür viel zu zart besaitet bin, so etwas bereitet mir wochenlang Alpträume.

Von Vergessen bin ich allerdings auch meilenweit entfernt.

[Mayanmar]

Gestern Abend spät lief auf NDR ein Film "Menachem und Fred", 2 Brüder, die von ihren Eltern, die ins KZ mussten, versteckt wurden. Eine ganz normale Familie Meier aus Hoffenheim, die Söhne hießen eigentlich ursprünglich Heinz und Manfred, keine praktizierenden Juden, aber eben jüdisch. Die Eltern kamen im KZ um , Fred ging nach USA und Menachem wurde Bio-Professor in Israel. Dei beiden Brüder taten sich schwer miteinander, als sie sich in Deutschland wieder trafen. Unendlich viel psychisches Leid und eine hochgradige Traumatisierung kam zu Tage, mittlerweile waren ja beide auch schon alte Männer. Fred hatte sich z.B. völlig von der deutschen Sprache distanziert und die Brüder kommunizierten nur auf Englisch.

Endlich in Hoffenheim angekommen, besuchten sie ein Haus, das sie kannten. Menachem stellte sich dem dort lebenden Bauern vor mit dem Worten: ich kannte dieses Haus, ich schaue nur, ich bin der Jud. Das fand ich so unendlich traurig... und später kam die Bäuerin dazu, die dann meinte: jaaaaa, es muss ja auch irgendwann mal gut sein, die Deutschen haben im Krieg ja auch sooo gelitten!

Ich hab dann abgeschaltet. Soviel Verlogenheit, wie ich dort schon in der kurzen Sequenz sah, tat mir weh und ich habe noch lange wach gelegen und darüber nachgedacht, wie wir heute mit dem Thema Holocaust/Shoa/Progrom umgehen. Ich denke, irgendwann wird sich nur noch eine Minderheit, die vielleicht auch das Interesse und auch den intellekten Hintergrund hat, mit unserer deutschen Geschichte auseinander zusetzen, um die Erinnerung aufrecht erhalten. Otto-Normal-Verbraucher im Jahr 2013 interessiert das nicht. Wie oft muss ich mir im Bekanntenkreis anhören: ach du immer mit DEINEM Hitler... abwink*

Schon allein dieser Satz ist schmerzhaft... "mein" Hitler... einfach so daher gesagt.... und trotzdem. Bis auf meinen Freund kenne ich derzeit keinen Menschen in meinem Umfeld, der sich aktiv mit der deutschen Geschichte auseinander setzt. Es kommen dann Ausflüchte wie: jaaaa, ist ja alles schon so lange her.... keine Zeit für sowas.... man muss im hier und jetzt leben...blabla.

Es sterben ja auch immer mehr Zeitzeugen weg. Und die wenigen, die noch da sind, wollen nicht darüber reden. Meine Oma würde mir was anderes sagen, würde ich beim Kaffeetisch davon anfangen.