weniger Rente für Kinderlose?

[Exuser69]

http://www.bild.de/politik/inland/re...9636.bild.html

Mal wieder ein genialer Einfall von irgendwelchen "Experten"

Sehr schön, dann lasse ich mir doch, als Ende 20-jährige, Vollzeitarbeitende, einfach 2 Kinder machen. Gehe dadurch nicht mehr arbeiten und muss vom Staat finanziert werden. Denn bekanntermaßen gibt es ja immer mehr Singlehaushalte. Tendenz steigend.
Mal abgesehen von denen, die es sich vielleicht finanziell einfach nicht leisten können da die Durchnittslöhne ja auch immer niedriger werden.
Oder unter Umständen einfach mal für seine Entscheidung, ohne Kinder leben zu wollen, "bestraft" werden.
Riestervorsorge, Haha... ich weiss ja nicht, ob jemand das Riesterprinzip kennt. Ich verdiene so wenig, dass ich meine Rente später mal vom Staat aufstocken lassen muss, auf die Grundsicherung. Würde ich Riester in Anspruch nehmen, würde die Differenz zur Grundsicherung aus meinem eingezahlten Riestertopf erfolgen. Also würde ich Geld einzahlen, was ich ohne Riester sowieso vom Staat kriegen würde. Riester lohnt sich also nur für die, die einfach ihre Rente, die über der Grundsicherung liegt, ein bisschen aufstocken wollen.
Ich frage mich wer denen mal wieder ins Hirn gefurzt hat.

[astama]

Bei diesen populistischen Forderungen geht mir immer wieder der Hut hoch! Mir ist nicht bekannt, daß es in unserem Land den Zwang gibt, Kinder zu bekommen. Insofern kann auch niemand "bestraft" werden, der kinderlos ist, zumal es dafür die verschiedensten Gründe gibt. Egoismus, der den Kinderlosen ja so gerne vorgeworfen wird, ist wohl der geringste davon. Und auch der Kinderlose trägt durch seine Arbeitskraft und seine Steuern zum Gemeinwesen bei und erwirbt im Gegenzug dafür auch Rechte, z.B. die Rente zu bekommen wie jeder andere auch.

Daß ich privat vorsorgen muß, braucht mir auch keiner zu sagen. Doch angesichts der Finanzkrise und der damit verbundenen Niedrigzinspolitik springt für einen am Ende leider auch da nicht mehr allzu viel heraus. Wenn ich die jährlichen Prognosen meiner Versicherungen sehe, treibt mir das allmählich die Tränen in die Augen. Die verringern sich Jahr um Jahr, so signifikant daß am Ende wahrscheinlich nur das herauskommt, was man eingezahlt hat.

Wenn man uns Kinderlosen die Rente kürzen will, sollten wir alle in den Streik treten!

[whitie]

Vorallem wie ist es mit den ungewollt kinderlosen? Müssen die dann nachweisen, dass sie unfruchtbar waren, es aber versucht haben? Kriegen die dann mehr Rente, weil der Versuch angerechnet wird? Kriegt man dann je mehr Kinder man hat desto mehr Rente?

Edit: das steht ja im Text. Hatte ich nicht gelesen.

Ich finde in erster Linie müsste sich der Staat langsam mal darum kümmern, dass die Kinderbetreuung flexibler und besser wird. Jeder erwartet vom Arbeitnehmer irrsinnig flexibel zu sein, aber wie soll man das denn, wenn die Kita 9-3 auf hat???? Wenn potentielle Mütter nicht gern eingestellt werden, da diese ja unter Umständen noch Elternzeit nehmen und weg sind?

[kadsana]

ich kenn mich da nicht aus.
Zahlt man während der Elternzeit in die Rentenkasse ein ?

Sollte dies nicht der Fall sein, dann wunder' ich mich ob der Rechnung.
Kinderlose würden dann mehr in die Rentenkasse einzahlen und genau dafür dann abgestraft werden.
Weil man mehr einzahlt, bekommt man weniger.

Zumal: sehe ich gerade im Rentenalter NICHT das Bedürfnis eine Art Kinderboni zu bekommen,
in der Regel sind (trotz Spätgebährender) die Kinder ja aus dem Gröbsten beim Rentenantritt.

Was ein Dummfug.
Kommn von Politikern auch mal sinnige Entscheide / Ideen ?

EDIT:
ehrlich gesagt finde ich es widerlich, dass die Politiker durch finanzielle Anreize Kinderkriegen-Anreize schüren wollen.
Zumal es von staatlicher Seite bereits entsprechende Boni (Steuergesetz) gibt.

[Medha]

Äh Bildzeitung? Darüber ist doch schon jede Diskussion unsinnig.

[Exuser69]

Äh Bildzeitung? Darüber ist doch schon jede Diskussion unsinnig.

Na dann meinetwegen der Focus:
http://www.focus.de/finanzen/altersv...id_937605.html

Wenn du googlest findest du noch etliche Nachrichtenmagazine mehr, die darüber berichten.
Und ich finde eine Diskussion darüber keineswegs unsinnig.

[kadsana]

Das Problem ist, dass Leistung zu erbringen (und womöglich auf Dinge zu verzichten) mit solchen Vorstössen immer unattraktiver werden.
Am Besten kommt man tatsächlich, wenn man mit der breiten Masse im Durchschnitt mitschwimmt.
Jegliches Plus wird einem eh weggenommen.

[apia]

Das verstehe ich jetzt nicht. Was für Dinge? Meinst du Kinder?
Und in unserer Gesellschaft gibt es doch gerade riesige Unterschiede in der einkommenshöhe. Die breite Masse trennt sich doch eher in Reich und Arm, wenn der Kapitalismus seinen freien Lauf nimmt?

[Datura]

Demnächst klagen noch die Wenig-Rente-Bezieher, daß sie ungewollt im Niedriglohnsektor gelandet sind und jetzt dafür bestraft werden. Was ist dann los?
Die Deutschen und ihre Ansprüche auf ALLES gehen mir auf die Nerven.

[kadsana]

Single Frauen sind heute schon einer steuerlichen Mehrbelastung ausgesetzt.
Sollen nach diesen Plänen heute schon zusätzlich höhere Sparquote aufweisen (weiterer Verzicht) um später auf eine Grundversorgung zu kommen (hier sind Inflation nicht einberechnet bei einem Zinssatz von nahezu Null). Sprich: Geldvernichtung.
Viel mehr sollte man tatsächlich überlegen ob die steuerlichen Vorteile durch Eheschließung zeitgemäß sind. Das würde ich als Solidarität verstehen, dass alle gemeinsam gleich belastet sind (Kinderfreibeträge natürlich ausser Acht lassen).
Zumal die wachsende Unfruchtbarkeit hier völlig ausgeblendet wird. Viele können einfach nicht, diese dann zusätzlich zu bestrafen, halte ich fü den falschen Weg.