Zitat von
Struppi
@Gästin: Dee schreibt hier von ihrer Schwester und wie es ihr ergangen ist. In dem Zusammenhang finde ich es ziemlich daneben zu schreiben, dass unser Dasein hier endlich ist und man sich damit abfinden muss. Es war also alles Schicksal? Niemand hätte ihr helfen können, wenn es nicht mal die Homöopathie konnte? Und sein Schwager ist gestorben, weil er die homöopathische Behandlung abgelehnt hat? Nein, SO hat er es nicht geschrieben. Aber das ist die Botschaft.
Meine Mutter ist Anfang des Jahres auch an Krebs gestorben. Obwohl sie in schulmedizinischer Behandlung war. Es wurde zu spät bemerkt. Erst, als der Krebs schon gestreut hatte. Sie hat auch keine homöopathische Behandlung in Anspruch genommen. Dann ist sie wohl selber Schuld, oder?
Struppi, so hat der Pendler das nicht geschrieben, dass jemand selber Schuld hat, wenn er keine Alternativmedizin in Anspruch nimmt. Ich nehme ihn ungerne in Schutz, aber solche Unterstellungen finde ich dann doch ziemlich heftig. Die Botschaft, die du gelesen hast, habe ich so eher nicht empfunden.
Warum jemand stirbt, wissen wir nicht. Mein Sohn ist gestorben, obwohl er offensichtlich kerngesund war. Der war noch keine 30 und brauchte weder Medis, noch Globuli. Wem soll ich die Schuld geben? Ich selber lebe immer noch, trotz schwerer Erkrankung, die sowohl als auch behandelt wird. Ich schrieb es einige posts früher.
Tod von geliebten Menschen ist eine enorme Belastungen. M. E. eine der größten, die wir zu tragen haben und immer wieder etwas, was wir eigentlich nicht wirklich verstehen können und wollen. Das darf aber doch nicht dazu führen, dass wir ungerecht zu anderen werden, auch wenn diese eine andere Auffassung haben und einen anderen Weg, solche Belastungen zu verarbeiten.
Pendler hat seinen Schwager trotz Schulmedizin verloren und Dee ihre Schwester, weil die Schulmedizin zu spät kam. Du deine Mutter, weil die Krankheit zu spät erkannt wurde. Daraus können wir doch eigentlich nur schließen, dass auch die Schulmedizin nicht immer heilen kann, genau so wenig wie es Alternativmedizin kann. Es gibt da m. E. kein Schwarz-Weiß. Es gibt nach dem Tod immer nur trauernde, verlassene Menschen, die einen Weg brauchen, um mit dem Verlust klar zu kommen.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)