Ergebnis 1 bis 4 von 4

Thema: Die Weihnachtshörnchen - Gesammelte Geschichten Teil 1

  1. #1
    Registriert seit
    01.05.01
    Ort
    Stuttgart
    Beiträge
    18,302

    Standard Die Weihnachtshörnchen - Gesammelte Geschichten Teil 1

    Anzeige
    Ich habe die süßen Weihnachtshörnchen-Storys von Puckprinzessin hier noch einmal zusammengetragen, damit ihr sie am Stück lesen könnt (und ich habe mir erlaubt, die Werbung rauszunehmen). Viel Spaß und noch mal vielen Dank an Pucki

    Weihnachtshörnchen, übernehmen Sie!

    Eisige Winde fegten über den Nordpol, durch die Ritzen des Rentierstalls zog es kalt herein und die Dachbalken knarrten so sehr, dass sich alle Rentiere eng aneinander kuschelten und sorgenvoll gen Himmel schauten. „Was wohl die Weihnachtshörnchen jetzt machen?“, fragte sich Rudolph. Er hatte das Licht an seiner roten Nase angemacht, damit er und seine Freunde im Stall einen kleinen Lichtschein hatten, denn an diesem Abend war es recht finster, und auch Santa war nicht zu Hause. „Das habe ich mich auch schon gefragt“, stimmte ein kleines Rentier neben Rudolph mit ein. „Ob wir sie wohl besuchen sollten?“ Eigentlich hatte keines der Huftiere große Lust, das kuschelige Heu und den schützenden Stall zu verlassen, um sich nach draußen in diesen eiskalten Schneesturm zu begeben. Unschlüssig schauten sie einander an. Immerhin waren sie noch Santas Rentiere und müssten den Hörnchen auch helfen, die Weihnachtsgeschenke auszutragen. Und überhaupt, besonders jetzt um diese Zeit redeten doch immer alle von Nächstenliebe und Hilfsangeboten.

    Ein wenig mürrisch, aber mit warmen Schals um den Hals und Mützen auf ihren Geweihen, machten sich die Rentiere auf zu den Hörnchen. Es war gar nicht so leicht, zum Hauptquartier zu gelangen. Der Schnee türmte sich zu beiden Seiten des kleinen Weges, der sich den Hügel zum Hörnchenhaus hoch schlängelte, es war glatt und der Gegenwind, der ihnen entgegen blies, machte es auch nicht besser. Als sie endlich die Haustür des Hauptquartiers erreichten und klingelten, was mit einem Huf gar nicht so einfach war, dauerte es doch seine Zeit, bis eines der Hörnchen ihnen die Tür öffnete. Es war Regenboeglein. Ihr Fell war ganz zerzaust, unter den Augen hatte sie tiefe, dunkle Ringe und ihre Pfoten waren ganz wund. „Wie siehst du denn aus? Ist etwas passiert?“, fragte Rudolph erschrocken. Da schüttelte das Regenboeglein nur müde den Kopf. „Nein, wir haben so viel Arbeit damit, die Geschenke zu verpacken und zu sortieren. Seit die Elfen am Südpol sind, übernehmen wir drei Hörnchen deren Arbeit ja allein.“ Die Rentiere boten sofort ihre Hilfe an, aber das Hörnchen wollte sie nicht annehmen. „Mit euren Hufen macht ihr nachher nur mehr kaputt, als ihr hübsch verpacken könnt, nichts für ungut. Das Schlimmste sind sowieso die rauen Pfoten, die wir bekommen haben. Wenn die nur wieder in Ordnung wären, würde uns die Arbeit viel schneller von der Hand gehen.“

    Da hatte Rudolph eine Idee: Er hatte bei Mrs. Claus mal etwas gesehen, das bestimmt helfen könnte. Schnell verabschiedete er sich und galoppierte nach Hause. Mrs. Santa hatte bestimmt nichts dagegen, wenn er sich schnell an ihren Sachen bediente – es war ja schließlich für den guten Zweck. Flugs hatte Rudolph alles beisammen und trappelte zurück zu den Hörnchen. Dort angekommen, prustete er ganz außer Atem: „Ich habe hier etwas für euch, liebe Hörnchen! Für jeden von euch habe eine Tube ganz spezielle, pflegende Handcreme! Die Hörnchen konnten ihr Glück kaum fassen. Kaum hatten sie ihre Pfoten eingecremt, merkten sie auch schon, wie die Creme wirkte. Mit diesen frisch gepflegten Pfoten konnten sie sich nun wieder an die Arbeit machen.

    Nur noch zwei Wochen bis Weihnachten – die Weihnachtshörnchen sind in Aufruhr. Überall müssen noch Geschenke verpackt, Glitzer gestreut, kleine und große Tannenbäume geschmückt und natürlich auch das Hörnchen-Hauptquartier verschönert werden. Unsere drei Hörnchen Silke, LiLo und Regenboeglein, gehören nämlich zu einer streng geheimen Santa-Task-Force. Alle Verantwortung für das Gelingen des Weihnachtsfestes und des Nikolaustages liegen in diesem Jahr auf den Schultern der drei Hörnchen – Santa ist mit seinen „Nordpols next Top-Santa“-Castings für seinen Nachfolger beschäftigt und die Elfen machen derzeit ein Aufbaustudium in Geschenkologie und Verpackungsmarketing mit Auslandssemester am Südpol.
    Als das LiLo-Hörnchen geschafft von dem langen Tag ins gemütliche Hauptquartier zurückkehrt, freut sie sich schon auf einen schön geschmückten Raum, ein wärmendes Feuer im Kamin, eine heiße Zimtschokolade und hoffentlich viele Nüsschen zum Abendessen. Aber was ist das? Das Weihnachtshörnchen kann seinen Augen kaum trauen, als es das Wohnzimmer entdeckt: Überall leuchten helle Bonbonfarben, gelbe Sonnenblumen und orange Tulpen scheinen LiLo entgegen, und das einzige Grün im Raum kommt nicht etwa von einem hübsch dekorierten Tannenbaum, sondern von den grünen Blättern an den Frühlingsblumen, den Plüschkissen und einer Pflanze, die direkt vor dem Kamin platziert wurde, in dem kein Feuer brennt. „Was ist denn hier los?“, ruft da das LiLo-Hörnchen. Da schleicht sich das Regenboeglein in den Raum. „Ach, es ist einfach so dunkel da draußen“, sagt sie mit vorgeschobener Unterlippe. „Und da dachte ich, wenn wir jetzt einfach so tun, als sei schön Frühling…“ „Kommt der Frühling vielleicht schon jetzt und Mutter Natur hat ein Einsehen. Es ist doch auch immer so glatt da draußen auf dem Weg zum Hauptquartier“, meldet sich nun auch Silke zu Wort. Die beiden Hörnchen schauen LiLo mit großen Augen schuldbewusst an.
    Aber die lacht nur: „Mensch, wenn ihr Frühlingsfarben haben möchtet, die euch immer begleiten, da gibt es doch noch eine andere Möglichkeit. Moment“, spricht sie und hoppelt davon. Als sie wiederkommt, hält sie ein Paket in der Hand, aus dem alle Frühlingsfarben strahlen. „Ich habe doch hier Frühlingsnagellacke“, ruft sie. „Damit könnt ihr alle Farben des Frühlings immer auf euren Hörnchenpfoten bei euch haben und wir können unser Zuhause doch noch weihnachtlich dekorieren“, erklärt sie den erstaunten Hörnchen Silke und Regenboeglein.

    Als die drei Weihnachtshörnchen gerade dabei waren, ihr Hörnchen-Hauptquartier weihnachtlich zu schmücken und winterfest zu machen, hörten sie es aus einem Schneehaufen vor dem Haus plötzlich rascheln. Heraus trat Mama Maus, die mit ihrer Familie das Mauseloch direkt zwischen Familie Feldhamster und den Hörnchen bewohnte. „Hallo, Frau Maus“, riefen die Hörnchen fröhlich und winkten dabei mit Zuckerstangen, Tannenzweigen und Lebkuchenstücken. Mama Maus schien sie gar nicht zu bemerken. Sie blickte auf die Pfütze, die sich neben dem Schneehaufen gebildet hatte, und blickte nachdenklich drein. Die drei Hörnchen hoppelten vom Hauptquartierdach herunter, um Mama Maus zu begrüßen. „Mama Maus, möchtest du dich aufwärmen?“, fragte das Silke-Hörnchen. Doch Mama Maus blickte sie nur an und fragte: „Die Pfütze hier… hält die wohl Feuchtigkeit in sich?“ Erstaunt blickten die Hörnchen sie an. „Das ist aber eine komische Frage“, meinte Silke, fügte dann aber hinzu: „In der Pfütze ist Wasser, Wasser ist nass und damit ist da wohl Feuchtigkeit drin.“
    Mama Maus blickte sich weiter suchend um und strich sich dabei über das Mausegesicht. Dabei zwirbelte sie ihre Mausebarthaare um die kleinen Pfoten und zwickte sie sich die Wangen unter ihrem Mausepelz. „Oh, und der Punsch, den ihr da trinkt. Der enthält Feuchtigkeit, nicht? Wenn ich etwas davon trinke, müsste ich die doch aufnehmen.“ Die Hörnchen schauten immer noch verwirrt drein. Was war denn bloß mit Frau Maus los? Was hatte sie und warum stellte sie so komische Fragen? Eigentlich waren sie doch alle froh, wenn sie keine feuchten Pfoten und Näschen hatten, vom Pelz mal ganz abgesehen. „Jetzt aber raus mit der Sprache, wonach suchst du, Mama Maus? Können wir dir helfen?“, fragte das LiLo-Hörnchen. „Naja, ich habe gestern am See mein Spiegelbild gesehen. Und da“, sie zeigte auf die Stelle über ihren Augen, „bekomme ich eine Falte. Meine Mausefreundinnen haben gesagt, dass das auch daran liegen kann, dass ich zu wenig Feuchtigkeit habe. Oder hab ich da was falsch verstanden?“, fragte Mama Maus.
    Das mussten die Hörnchen grinsen. „Ach, Mama Maus. Die anderen Mäuschen meinten keinen Punsch, als sie das sagen. Und du musst dich auch nicht in eine kalte Pfütze legen“, sagte Regenboeglein. Mit diesen Worten hoppelte sie davon, um kurz darauf mit einem kleinen Päckchen wiederzukommen. „Hier, das schenke ich dir zu Weihnachten. Das ist ein Winterpflegeset für das Gesicht."
    Da freute sich Mama Maus und mit einem kurzen Wackler mit ihrem Mauseschwanz verschwand sie in ihrem Mauseloch.

    Kurz vor dem Nikolaustag saßen die drei Weihnachtshörnchen Silke, LiLo und Regenboeglein im Hörnchenhauptquartier. Vor ihnen lagen bergweise Kartons, Geschenkpapier und Geschenkbänder in den schillerndsten Farben. Schaukelpferde, Zuckerstangen, Puppenhäuser und Teddybären in allen denkbaren Größen stapelten sich auf dem Boden des Geschenkelagers, sie bildeten Reihe um Reihe in einem schier endlosen System aus Gängen, in denen es blinkte, blitzte und funkelte, in denen sprechende Teddybären murrten und aufziehbare Spieluhren surrten. „Wisst ihr, was ich jetzt wirklich gut brauchen könnte?“, fragte das Regenboeglein, als es aus einem Haufen Quietscheenten auftauchte. „Einen Tag lang Ruhe, so mit einem warmen Bad und einer Haarkur für glänzendes Fell…“, sagte das Regenboeglein seufzend. „Aber du weißt doch: Wir müssen den Job der Elfen übernehmen und bis Weihnachten alle Geschenke einpacken und für den Rentierexpress sortieren“, mahnte LiLo. „Wir sind nun einmal die einzigen, die diese Arbeit übernehmen können – nur wir kennen außer den Elfen die Arbeitsabläufe. Oder willst du etwa die Rentiere um Hilfe fragen?“, meinte LiLo streng. „Nein, die haben einfach zwei linke Hufe. Wenn ich dran denke, was das für ein Desaster gab, als Rudolf neulich versucht hat, die Schneekugeln zu verpacken – überall lagen Schneeflocken herum, sogar auf seinem Geweih hingen sie. Und die Hälfte der Kugeln hat er auch noch fallen lassen“, murrte Regenboeglein. Warum mussten die Elfen denn auch ausgerechnet jetzt ihr Auslandssemester am Südpol machen?

    Da kam Silke eine Idee. „Wisst ihr was? Ich glaube, Regenboeglein hat Recht. Vielleicht sollten wir uns wirklich eine Pause gönnen“, sagte sie. Und als sie Regenboegleins begeistertes Hörnchengesicht sah und die großen Augen, die ihr entgegenblickten, fügte sie schnell hinzu: „Eine kleine Pause. Später machen wir weiter. Ihr wisst, die Pakete müssen schön verpackt werden und auch an die richtigen Kinder gehen.“ Gemeinsam gingen die Hörnchen in ihr gemütliches Hörnchen-Badezimmer. Neben einem großen Spiegel und drei kleinen Waschbecken auf Hörnchenkörperhöhe gab es dort auch eine große Badewanne mit extra Ablegeplatz für den Puschelschwanz (es war in normalen Badewannen immer furchtbar unangenehm, wenn sie ihren Hörnchenschwanz so zur Seite stopfen mussten. Sie mochten deswegen gar nicht mehr mit Familie Feldhamster zum Eisschwimmen gehen, denn die lachten die Hörnchen deswegen immer aus) sowie einen Schrank mit Hörnchen-Pflegeprodukten. Da gab es Fellkuren, Glanzspray und einen extra grobzinkigen Kamm für die Hörnchen-Ohren und Pfotennagellack. In diesem Schrank wühlte Silke, angestrengt auf ihren Hinterpfoten stehend, herum, bis sie das Gesuchte hervorzog: „Da ist sie ja! Die Anti-Age-Körpermilch!“, rief sie strahlend in die Runde. Trotz des Protestes gegen die Sache mit diesem „Anti-Age“ – als ob sie das nötig hätten – pflegten sich die Hörnchen nach einem heißen Bad gründlich damit, und siehe da: Sie waren wieder frisch, knackig und voller Tatendrang.

    „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, dachte sich das Silke-Hörnchen, als es in die Vorratskammer kam. Die Bestände an Mandeln, Macadamia und komischerweise auch an Avocado, die sie extra gelagert hatten, waren fast leer. Die Brunnenkresse, die Silke am Tag zuvor extra noch für eine leckere Suppe gezupft hatte, fehlte ebenfalls. Es musste einen Dieb im Hauptquartier geben! Aber die Tür war doch abgeschlossen gewesen, kein Zeichen für einen Einbruch war zu erkennen und auch sonst war ihr nichts aufgefallen, was auf einen Einbruch hätte hindeuten können. Ob es die anderen beiden Hörnchen gewesen waren, welche die Vorräte geplündert hatten? Aber warum dann ausgerechnet in der Mischung aus Mandeln, Macadamia und Avocado? Alles leckere Dinge, klar. Aber was war das für ein Rezept, zu dem die Hörnchen dann auch noch Brunnenkresse gebraucht hätten?
    Als Silke aus der Vorratskammer heraus kam, hoppelte ihr LiLo in die Arme. Auch sie wusste nichts davon, dass das Nüsschenlager reichlich dezimiert worden war. „Regenboeglein, kommst du mal“, riefen sie in Richtung Küche, in der sich das dritte Hörnchen aufhielt. Langsam kam Regenboeglein heraus getapst. „Ähm, ja, was ist denn?“, fragte es und blickte auf den Boden vor sich. „Sag mal, wie siehst du denn aus?“, wunderte sich Silke. Und wirklich: Das Regenboeglein strahlte wie von ihnen, die Haut unter dem Hörnchenpelz war wie aufgepolstert, frisch und prall. „Ftikeitsmske“, brachte das Hörnchen schüchtern hervor. „Wie bitte?“, fragte LiLo. Das seufzte das Regenboeglein. „Feuchtigkeitsmaske. Ich habe eine Feuchtigkeitsmaske hergestellt, wie die von Korres, die wir zu Weihnachten verschenken. Ich wollte doch auch einmal so schöne Haut haben“, sagte das Hörnchen, beinah schon mit bebender Stimme. „Lass uns raten: In der Creme sind Mandeln, Macadamianüsse, Avocado und Brunnenkresse?“, fragte Silke seufzend. „Ja“, antwortete Regenboeglein schuldbewusst. Aber die Hörnchen LiLo und Silke konnten gar nicht lange böse sein. Schließlich hatte die Creme hervorragend gewirkt und das Regenboeglein hatte genug davon hergestellt, um alle Hörnchen und ihre Freunde damit zu beschenken.

    Die drei Weihnachtshörnchen schnallten sich ihre Hörnchenskier an die Füße, um gemeinsam ins Dorf zu fahren. Der Wind peitschte murmelgroße Schneeflocken um ihre Näschen und sie mussten sich in ihre Puschelschwänze wickeln, um nicht zu sehr zu frieren. „Ich wünschte, wir hätten die Nüsschen schon im Haus“, meinte LiLo mit einem wehmütigen Blick gen Hörnchen-Hauptquartier, aus dessen Schornstein der Rauch aufstieg, der das Wohnzimmer immer so mollig warm machte. „Wir brauchen unsere Nüsschen, wer weiß, wie lange wir noch runter ins Dorf kommen, wenn der Schnee sich vor unserer Tür weiter so auftürmt“, ermahnte sie das Silke-Hörnchen. Alle drei setzten sich ihre Rucksäcke auf und nahmen den Schlitten, den ihnen Familie Feldhamster geliehen hatte, in die Mitte. Darauf wollten sie einen weiteren Sack Nüsse und Tannenzapfen transportieren. Familie Feldhamster hatte sich bereits in den Winterschlaf begeben – den Schlitten hatten sie nur für den Notfall, wenn es im Frühling noch einmal zu schneien begann.
    Gemeinsam rodelten und kurvten die Hörnchen ins Tal. „Hach, es ist immer so schön hier im Dorf“, seufzte Regenboeglein. Die Lebkuchenhäuschen mit ihren Zuckerstangen-Kaminrohren verbreiteten einen Geruch von Zuckerwatte und Zimt, über zog der Duft von frisch gebackenen Plätzchen und Stollen durch die Straßen, und an der Ecke sang ein Rudel Rentiere Weihnachtslieder. Das ganze Dorf war in Weihnachtsstimmung. Schnell stellten die Hörnchen ihre Skier ab und betraten den Nüsschen-Laden. Dort gingen ihnen immer die Augen über: Walnüsse, Cashewkerne, Haselnüsse und Mandeln säumten jedes der deckenhohen Regale. Hinter der Kasse stand Herr Hase, die Pfoten in dicke Handschuhe gepackt. „Was darf ich für euch tun, liebe Weihnachtshörnchen?“, fragte Herr Hase und zuppelte sich gedankenverloren an seinen Handschuhen herum. „Haben sie etwa neue Hygienevorschriften?“, giggelte das LiLo-Hörnchen und blickte auf die Handschuhe. „Ach, nein“, antwortete Herr Hase. „Aber meine Pfoten sind in der Kälte so trocken. Sie werden ganz rissig und meine Hasennägel werden brüchig. Diese Pfoten mag ich gar nicht zeigen.“
    Auf dem Weg nach Hause schwiegen die Hörnchen – und das nicht nur, weil ihre Rucksäcke und der große Sack auf dem Schlitten so schwer waren. Im warmen Hauptquartier angekommen, verschwand Regenboeglein gleich im Badezimmer, um sich kurz darauf wieder auf die Skier zu schwingen. Durchgefroren, mit Schnee auf dem Näschen und roten Wangen, aber strahlend, kam es zurück nach Hause. „Ich habe Herrn Hase geholfen“, erzählte das Hörnchen stolz und zog eine Nagelbürste hervor.
    „Die hilft ihm gegen seine rissige Nagelhaut und macht seine Pfoten wieder schön“, freuten sich jetzt auch die anderen beiden Hörnchen.

    „Wassermelone, grüner Tee….“, murmelte das LiLo-Hörnchen, während es angestrengt mit einem großen Löffel über einem Topf in der Küche des Hörnchen-Hauptquartiers stand. „Was machst du denn da?“, fragte das Silke-Hörnchen, als es um die Ecke schaute. „Oh, ich mache ein Sorbet“, antwortete das LiLo-Hörnchen und grinste verschwörerisch. „Sorbeeeeet?“, kam es da quer durch den Raum geschallt. Schon standen die beiden Weihnachtshörnchen Silke und Regenboeglein direkt neben LiLo und hielten ihre Näschen in den Topf. „Da sind aber keine Nüsschen drin“ beschwerte sich Silke und kuschelte sich dabei in ihren Puschelschwanz. Da lächelte LiLo nur wieder. „Es ist eben ein besonderes Sorbet“, sagte sie augenzwinkernd. „Aber jetzt raus aus der Küche, ich habe hier noch zu tun.“
    Davon ließen sich die beiden anderen Hörnchen aber nicht abhalten. Kaum, dass das LiLo-Hörnchen sich am Abend in seine Höhle gelegt hatte, schlichen sie aus ihren Verstecken heraus und tapsten in Richtung Küche. „Pssst, leise“, ermahnte Silke Regenboeglein, die mit seinem Schwanz an den geschmückten Weihnachtsbaum gekommen war, dass es nur so rappelte und klirrte. Schnell versteckten sich die Hörnchen in der Küche und taperten in Richtung Kühlschrank, wo sie das Sorbet fanden. Schnell hatten sie beide ihre Pfoten in den Topf gesteckt und abgeschleckt. „Iiiih, das schmeckt ja aber gar nicht nach einem Sorbet“, rief das Silke-Hörnchen aus. Plötzlich gingen in der kleinen Küche alle Lichter an der Decke und über dem Herd an, und die beiden Hörnchen wirbelten herum, das Sorbet noch an der Nase klebend. „Habe ich doch richtig gehört“, sagte das LiLo-Hörnchen mit strengem Blick. „Ich habe mir doch gleich gedacht, dass ihr mein Sorbet nicht in Ruhe lasst.“ „Aber… aber das schmeckt ja gar nicht“, brachte das Silke-Hörnchen hervor und Regenboeglein flüsterte: „Aber es riecht gut.“ Da musste auch LiLo lachen: „Da hast du Recht. In diesem Sorbet sind Extrakte von Wassermelone und Gurke, außerdem japanischer Grüntee. Und dass euch das Sorbet an der Nase hängt ist auch schon ganz richtig. Es ist nämlich eine Augen-Sorbet-Maske – die riecht zwar gut, aber auch für Hörnchen ist nicht alles essbar“, sagte LiLo lachend.
    These violent delights have violent ends.


  2. #2
    Registriert seit
    19.07.07
    Ort
    FFM
    Beiträge
    19,356
    Danke für die Arbeit, liebe Silke!!

  3. #3
    Registriert seit
    01.05.01
    Ort
    Stuttgart
    Beiträge
    18,302
    Na, die Arbeit hattest doch wohl du! Ich habe bloß copy & paste gemacht
    These violent delights have violent ends.


  4. #4
    Registriert seit
    07.03.03
    Beiträge
    15,116
    Anzeige
    YEAH, sehr gute Idee! Die Geschichten sind wirklich toll!
    ***No soy monedita de oro para gustarles a todos.***

Ähnliche Themen

  1. Die Weihnachtshörnchen bitten zur Party...
    Von LieseLotte im Forum Beauty
    Antworten: 535
    Letzter Beitrag: 28.01.14, 13:00:37
  2. Geschichten aus der Umkleide
    Von Exuser42 im Forum Gelesen & gehört
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 28.11.13, 07:18:10
  3. Geschichten in Schottland
    Von Maeh im Forum Gelesen & gehört
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 25.01.07, 22:35:09
  4. Geschichten
    Von N_C im Forum That's Life
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 14.08.06, 08:43:57
  5. Ein Spiel von mir: Google-Geschichten
    Von VuittonVictim im Forum That's Life
    Antworten: 31
    Letzter Beitrag: 16.10.05, 13:13:26

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •