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Thema: Wutbrief einer Lehrerin

  1. #1
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Standard Wutbrief einer Lehrerin

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    Hallo,

    habt ihr das schon gelesen?
    http://www.welt.de/vermischtes/artic...-Lehrerin.html

    Ich finde das wirklich schockierend! Unser Sohn wird in Kürze ein Vorschulkind und mir graust es schon vor der Schule, wenn ich sowas lese! Ist es heutzutage wirklich so arg, schon unter den Kleinsten??
    Die Reaktion mancher Eltern wundert mich nicht. Ich habe im Bekanntenkreis einige Lehrer und die haben immer wieder berichtet, dass die Kinder - egal was sie machen - Rückendeckung aus dem Elternhaus bekommen. Deshalb ist es heute auch so schwierig, die Kinder entsprechend zu unterrichten. Bei den entsprechenden Konsequenzen (schlechte Noten, Extra-Hausaufgaben, blauer Brief) stehen die Eltern auf der Matte und beschweren sich, drohen sogar mit Klagen!

    Wie seht ihr das? Was sind eure Erfahrungen?

    lg
    Struppi

  2. #2
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    An dem Artikel ist vor allem die Keilerei der Eltern in den Kommentarspalten lesenswert.
    Schuldzuweisungen in alle Richtungen.
    Im übrigen finde ich es auch nicht ok, daß man einem Kind nicht sofort die Wasserflasche ersetzt. Bei einem Spielzeug ok. Aber eine Wasserflasche brauchen sie!

    Wenn ich mich an meine Grundschulzeit zurückerinnere: Bei uns ging auch die Post ab, aber nicht so extrem.
    Raufende Jungs, ja klar, und später wurde das teils richtig heftig.
    Im Gymnasium dann waren aber alle brav, auch die Jungen.
    Von den Hauptschulen hat man aber auch damals schon Übles gehört.

    Mir fällt da Lehrer Bokelmann ein
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/4189/25

    Das geht natürlich auch nicht, klar.
    Aber ich frage mich gerade wieder, ob nicht die vorwiegend außerhäusliche Erziehung ohne feste Bezugsperson zumindest mit schuld daran ist, daß Kinder zur sozialen Katastrophe werden. Und interessant wäre auch, inwiefern hinter diesen Problemkindern Zuwanderer-Familien aus dem orientalischen Kulturkreis stecken, in denen Jungen kleine Paschas sind, die die Lehrerin (weil Frau) nicht als Autoritätsperson akzeptieren.
    Geändert von Datura (24.12.13 um 07:02:12 Uhr)

  3. #3
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    Leider ist es genau so.
    Stell dich mal an einen Schulhof oder eine Bushaltestelle - das es nicht viel häufiger ernste Verletzungen gibt, grenzt oftmals an ein Wunder.

    Wir wohnen hier sehr ländlich und daher kennt man viele, ohne je mit ihnen gesprochen zu haben. So beobachtete ich über lange Zeit die Kinder einer Familie, die sich ungelogen jeden Morgen beim Bäcker süße Teilchen holten. Nie etwas herzhaftes, immer nur süß. Die Knaben wogen in der neunten Klasse geschätzte zwei Zentner.
    Dabei waren beide Elternteile erwerbslos und erhielten staatliche Unterstützung (damals gab es noch kein Hartz IV) - hätten also Schulbrote ohne Zeitnot machen können.

    Oder eine andere "nur" Mutter die ihren Sohn ungerührt mit drei Jahren in den Kindergarten brachte, obwohl er noch nicht "stubenrein" war. Zitat: Sollen sich die Erzieherinnen drum kümmern, die werden schließlich dafür bezahlt.

    Ganz bezeichnend fand ich auch, als sich die Eltern dagegen verwehrten, dass die Konfirmanten die Kirchenbriefe austeilen. Wieviele Generationen von Vorkonfirmanten das schon gemacht haben, weiß ich nicht - wir damals auf alle Fälle. Dabei hatten wir tatsächlich auch viel Spaß, lernten manchen Ecken des Dorfes kennen, die wir sonst nie gesehen hätten und durch diesen Ehreneinsatz wurden wir auch selber den Älteren bekannt gemacht.
    Heutzutage ist das scheinbar nicht mehr zumutbar ...
    Der Signaturduft ist ein Versprechen für Freunde und eine Drohung für Feinde.

  4. #4
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    tja, das kommt davon wenn man keine Grenzen setzt. Die ganze Kuschelpädagogik die man über Jahrzehnte den Eltern eingeredet hat rächt sich.

    auf der anderen Seite rächt sich, dass die Lehrer die Elterngenration gequält haben woraus dann das mangelnde Mitgefühl für die Lehrer ruhen dürfte.

    obiges bitte als überspitzt ausgedrückt verstehen!
    alle dummen Elsen auf Ignore!


  5. #5
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Och, ich wurde von den Lehrern nicht gequält. Das ist doch wohl noch die Generation vor mir gewesen. In den 80ern waren zwar noch ein paar Lehrer vom alten Schlag unterwegs, aber ich kann wirklich nicht behaupten, dass meine Schulzeit durch Quälerei geprägt war. Mein Mitleid mit Lehrern hält sich zwar generell in Grenzen, aber das hat nichts mit dem Verhalten der Kinder zu tun. Man kann von Lehrern nicht verlangen, dass sie die Erziehung der Kinder übernehmen und man kann auch nicht verlangen, dass sie Fehlverhalten durchgehen lassen!

  6. #6
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    Zitat Zitat von Struppi Beitrag anzeigen
    aber das hat nichts mit dem Verhalten der Kinder zu tun.
    nein, natürlich nicht! Das sind unerzogene Rotzblagen. Dass die Eltern keinen Bock auf Erziehung haben ist schon länger klar.

    Aber mein Mitleid mit Lehrern ist sehr begrenzt. Die Patienten im Krankenhaus werden auch immer unverschämter und ohne Benehmen oder die Mandanten beim Anwalt (von der Zahlungsmoral will ich gar nicht reden). Und da hat man es mit Erwachsenen zu tun. Es ist ein gesellschaftliches Problem welches sich da bei den Jüngsten wiederspiegelt. Diese grausame Distanzlosigkeit gepaart mit massiver Ichbezogenheit.
    alle dummen Elsen auf Ignore!


  7. #7
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    Aber wann in der Geschichte waren die Kinder mal akzeptabel?
    In der preußischen Erziehung? Oder als die Kinder auf dem Feld mithelfen mußten statt zu lernen?
    Oder sollte man Kinder erst auf einen 10km Schulweg schicken, damit sie in der Schule Ruhe geben?!

    Die Sache ist doch die: WENN Kinder sich zu benehmen wissen, fragt niemand nach ihrer Erziehung. Da interessiert es keinen, ob es evtl. nur daran gelegen hat, daß die Eltern Schwarze Pädagogik angewandt haben, also das Bravsein auf Drill und Angst beruht.

    Andererseits geht die sanfte Pädagogik imho stellenweise viel zu weit.
    Ich habe mal meiner Nichte (damals 3) einen kleinen Schluck Mineralwasser (Getränkerest im Glas) ins Gesicht geschüttet, weil sie mich mit einem aufgebrochenen Kinder-HulaHoop-Reifen schlagen wollte (mit scharfen Plastikkanten dran). Lautes Gebrüll. Und was hab ich da nicht von meiner Schwester zu hören gekriegt! Als ob ich das Kind in ein Eisloch im Teich geschubst hätte.
    Hätte ich mich schlagen lassen sollen?
    (Und Katzen kann man auch gut mit dem Wasserspray erziehen, es schadet ihnen nicht)

  8. #8
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    Zitat Zitat von sabine21 Beitrag anzeigen
    nein, natürlich nicht! Das sind unerzogene Rotzblagen. Dass die Eltern keinen Bock auf Erziehung haben ist schon länger klar.

    Es ist ein gesellschaftliches Problem welches sich da bei den Jüngsten wiederspiegelt. Diese grausame Distanzlosigkeit gepaart mit massiver Ichbezogenheit.
    - allerdings ist der Versuch, Kinder anders, bzw. überhaupt zu erziehen in vieler Hinsicht sehr schwierig.
    So musste unser Sohn seine Erziehung "ausbaden", in dem er lange Zeit nur sehr schwer seinen Platz in der "Klassengemeinschaft" fand.
    Erschwerend kam dazu, dass er immer zu den Größten gehörte und so automatisch die Blicke der Lehrer auf sich zog. Daher wurde er mehr als einmal gestraft, obwohl andere die Auslöser waren.

    Ab der fünften Klasse waren durch Orts- und Schulwechsel auch mehr Kinder mit Migrations - Hintergrund dabei, die sich ein Späßchen daraus machten, den "Großen" zu ärgern und sobald er sich wehren wollte, wurden die eigenen größeren Brüder oder Cousins rangeholt. Auf dem Schulhof haben viele Lehrer sehr konsequent weg gesehen.
    Der Signaturduft ist ein Versprechen für Freunde und eine Drohung für Feinde.

  9. #9
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    Wenn ich die Lehrer heute und zu meiner Schulzeit vergleiche, bin ich dankbar dass ich in den 70er zur Schule gegeben durfte.
    Ich kann nur aus meinem Umfeld sprechen, aber die Lehrer sind fast alle so kuschel Lehrer ( Pädagogik steht hoch im Kurs)
    Da würde mal mit der Hand auf den Tisch hauen nicht Schaden. Kinder sind nicht blöd und wissen wie weit sie gehen können.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Die Sache ist doch die: WENN Kinder sich zu benehmen wissen, fragt niemand nach ihrer Erziehung. Da interessiert es keinen, ob es evtl. nur daran gelegen hat, daß die Eltern Schwarze Pädagogik angewandt haben, also das Bravsein auf Drill und Angst beruht.
    Ein gewisses Mass an Höflichkeit und Moral sollte man meiner Meinung nach einem Kind mitgeben. Und das muss beileibe nicht auf Drill und Angst beruhen.

    Und ausser einem einzigen Lehrer waren meine auch weitestgehend ok. Ich fühlte mich nie gequält. Das ist eher die Generation 65+ würde ich sagen.
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

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