Zitat von
Paris
Nichts bringt einen Toten zurück, erst recht keine Rache, egal was man dem Täter antut. Das einzige was einen hier nach vorne bringt ist closure, da genügt auch ein demokratisches Verfahren, und Verzeihen.
Weil, frei bei den Ärtzten geklaut: Gewalt erzeugt nur Gegengewalt, hat man euch das nicht erzählt?
Du hast völlig recht.
Manche Angehörige schaffen es aber nicht, ihre Gefühle nach einer solchen Tat zu ordnen oder zerbrechen völlig daran. Da ist dann nicht nur das Opfer gestorben, sondern der Täter hat auch noch andere mit hinein gezogen, die Zeit ihres Lebens daran zu knabbern haben.
Auch wenn man noch so rational und logisch argumentiert, ich kann verstehen, dass diese Menschen eine andere Sicht darauf haben. Dabei sei völlig dahingestellt, ob Rache / Vergeltung es besser machen würde.
Ich hoffe inständig, niemals in so eine Situation zu geraten, auf diese Art und Weise einen geliebten Menschen zu verlieren.
Genauso wie ich hoffe, niemals für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich zu sein. Blanker Horror allein schon der Gedanke, ein Kind zu überfahren, selbst wenn man überhaupt nichts dafür kann. Auch hier dürfte der Gedanke "ich bin rechtlich nicht dafür verantwortlich, es war einfach nur ein schrecklicher Zufall" wenig hilfreich sein. Für mich wäre es das nicht, auch wenn es ein unabwendbares Ereignis wäre. Was die Angehörigen mitmachen und welchen Schmerz man ihnen zugefügt hat, würde mich vermutlich ebenfalls lebenslang verfolgen, vom getöteten Opfer einmal völlig abgesehen.
Ich kann hier allerdings nur für mich persönlich sprechen, nicht für andere.
H.G. eve
Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?