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Thema: Häftling ringt lange mit dem Tod

  1. #81
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    Zitat Zitat von Paris Beitrag anzeigen
    Nichts bringt einen Toten zurück, erst recht keine Rache, egal was man dem Täter antut. Das einzige was einen hier nach vorne bringt ist closure, da genügt auch ein demokratisches Verfahren, und Verzeihen.

    Weil, frei bei den Ärtzten geklaut: Gewalt erzeugt nur Gegengewalt, hat man euch das nicht erzählt?
    Du hast völlig recht.

    Manche Angehörige schaffen es aber nicht, ihre Gefühle nach einer solchen Tat zu ordnen oder zerbrechen völlig daran. Da ist dann nicht nur das Opfer gestorben, sondern der Täter hat auch noch andere mit hinein gezogen, die Zeit ihres Lebens daran zu knabbern haben.

    Auch wenn man noch so rational und logisch argumentiert, ich kann verstehen, dass diese Menschen eine andere Sicht darauf haben. Dabei sei völlig dahingestellt, ob Rache / Vergeltung es besser machen würde.

    Ich hoffe inständig, niemals in so eine Situation zu geraten, auf diese Art und Weise einen geliebten Menschen zu verlieren.
    Genauso wie ich hoffe, niemals für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich zu sein. Blanker Horror allein schon der Gedanke, ein Kind zu überfahren, selbst wenn man überhaupt nichts dafür kann. Auch hier dürfte der Gedanke "ich bin rechtlich nicht dafür verantwortlich, es war einfach nur ein schrecklicher Zufall" wenig hilfreich sein. Für mich wäre es das nicht, auch wenn es ein unabwendbares Ereignis wäre. Was die Angehörigen mitmachen und welchen Schmerz man ihnen zugefügt hat, würde mich vermutlich ebenfalls lebenslang verfolgen, vom getöteten Opfer einmal völlig abgesehen.

    Ich kann hier allerdings nur für mich persönlich sprechen, nicht für andere.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  2. #82
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    Ich bin der Meinung, wir alle sind Summe unserer Erfahrungen und unseren Umgang mit den Gefühlen, die sie verursachen. Ich bin bestimmt nicht ein super ausgeglichener Mensch, der anderen die Wange hinhält und nie Schadenfreude empfindet.

    Aber Wut, Ärger soll nicht mein Leben bestimmen. Das ist wirklich wie selbst Gift trinken und erwarten, dass das Wutobjekt daran stirbt. As if.

  3. #83
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    Zitat Zitat von Paris Beitrag anzeigen
    Aber Wut, Ärger soll nicht mein Leben bestimmen.
    Das ist vermutlich die einzige Einstellung, die einem hilft, mit solchen Verlusten fertig zu werden. Auch im Hinblick darauf, dass man nur ein Leben hat. Ob ich es im Extremfall könnte? Ich weiß es nicht.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  4. #84
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    Aber, eve, wir alle werden nahe Menschen verlieren, ich war nur etwas jünger als Du. Gerade bei unseren Eltern ist es sehr wahrscheinlich. Ich bin überzeugt, dass Du es kannst. Man kann Trauer überwinden.

  5. #85
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    Das meinte ich nicht. Menschen durch einen "natürlichen" Tod zu verlieren, das kenne ich. Es ging mir um das Gefühl von Angehörigen nach einem Gewaltverbrechen. Ich wüsste nicht, ob nicht Wut, Hass, Rachegefühl und Verzweiflung zumindest eine lange Zeit mein Leben bestimmen würden.

    Und da kommt man - je länger ich jetzt darüber nachdenke - nur mit der von dir oben geschilderten Einstellung wieder auf die Beine.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  6. #86
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    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß Haß dauerhaft die eigene Seele vergiftet. Erst durch Vergebung kann man heilen.
    Auch wenn das vielleicht einfach, platt, nach christlichem Klischee klingt, es ist genau, was ich erfahren habe.

  7. #87
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    Zitat Zitat von all about eve Beitrag anzeigen
    Das meinte ich nicht. Menschen durch einen "natürlichen" Tod zu verlieren, das kenne ich. Es ging mir um das Gefühl von Angehörigen nach einem Gewaltverbrechen. Ich wüsste nicht, ob nicht Wut, Hass, Rachegefühl und Verzweiflung zumindest eine lange Zeit mein Leben bestimmen würden.

    Und da kommt man - je länger ich jetzt darüber nachdenke - nur mit der von dir oben geschilderten Einstellung wieder auf die Beine.
    Vielleicht ist es tatsächlich "leichter" wenn derjenige/diejenige im entsprechenden Alter ruhig und im Bett im eigenen Bett geht. Ich weiß es nicht, ich kenne nur die Seite, in der es zu früh war und irgendwo auch fremdverschuldet. Aber ich kann mir vorstellen, dass es leichter ist, aber nicht weil es ein natürlicher Tod war, sondern weil vielleicht genug Leben um war.

    Der Vater einer Freundin starb vor 2 Monaten an einem Herzinfarkt und obwohl natürlich, fragt sie sich ständig nur warum es so früh war.

  8. #88
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    Nein, es ist nie leicht, einen geliebten Menschen zu verlieren, egal, wie er stirbt.

    Ich wollte gewiss nicht sagen, dass das eine schlimmer ist als das andere.

    Bei einem natürlichen Tod besteht aber vermutlich nicht der mögliche Wunsch nach Vergeltung und Rache.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  9. #89
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    Zitat Zitat von all about eve Beitrag anzeigen
    Nein, es ist nie leicht, einen geliebten Menschen zu verlieren, egal, wie er stirbt.

    Ich wollte gewiss nicht sagen, dass das eine schlimmer ist als das andere.

    Bei einem natürlichen Tod besteht aber vermutlich nicht der mögliche Wunsch nach Vergeltung und Rache.
    Recht hast du.

    Das Warum, wird wohl immer bleiben, aber Rache...Nein.
    +


  10. #90
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    hi,
    ich habe gestern noch meinen mann gefragt, wie er über Todesstrafe denkt. er meinte auch, man hat eigentlich nicht das recht einen anderen zu töten, da wird das geschehen auch nicht rückgängig gemacht. er wäre auch für div arbeiten und die Täter bleiben meistens eh schon lebenslang im gefängnis hausen, das ist ja auch schon strafe genug. stelle man sich mal vor, für immer eingesperrt zu sein, dass muss schrecklich sein.

    nur das mit dem "steinbruch" findet er auch etwas seltsam, da wären wir wieder beim damaligen system in der kriegszeit angelangt.....

    lg

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