Häftling ringt lange mit dem Tod

[Terri]

Todesurteile sind barbarisch, sie gehören nicht mehr ins 21. Jahrhundert.

Gebe ich Dir Recht, aber die begangenen Straftaten sind auch barbarisch und gehören auch nicht mehr in dieses Zeitalter.
Ich sehe es (leider) wie Vivian, wenn es jemand wäre der eines meiner Familienmitglieder brutal ermordert, foltert, vergewaltig oder sonstwas - ja ich würde mit Freuden das Knöpfchen drücken. Ohne Reue ....sorry

[Tommasina]

Knöpfchen drücken ist eben genau das, was viele sich vorstellen.
Klingt so schön abstrakt und technisch.
Und entspricht absolut nicht der eigentlichen Hinrichtung, der Tötung.

[Terri]

Das war doch nur ein Beispiel, von mir aus kannst mir auch nen Hammer oder ne Pistole geben.

[Terri]

Tomma, würdest Du in Gedanken nichts unternehmen wenn z.b. der Mörder deines Sohnes nach ein paar Jahren freikäme oder gar freigesprochen wird?
Ich sage ja nicht, dass ich es befürworte, dass der Staat die Todesstrafe ausführt.
Aber ich sage ich KÖNNTE es selber wenn es mich persönlich betreffen würde. Bin ich zumindenst von überzeugt.

[paulinka]

Ich frage mich auch, was das einem bringt, außer selbst getötet zu haben. Und eine kurze Genugtuung vielleicht. Die ich vielleicht gar nicht als solche spüren würde, weil sie nichts ungeschehen macht.

Ich verstehe theoretisch den archaischen Impuls, den anderen als Vergeltung auszulöschen, wäre aber hoffentlich imstande, einen anderen Weg der inneren Bewältigung einzuschlagen und die Strafe der Justiz zu überlassen.

[Terri]

denke, das ist tatsächlch eine Charakterfrage. Vielleicht muss man dafür psychopatisch veranlagt sein, keine Ahnung.
Der Gedanke, dass jemand der evtl. so unvorstellbar grausame Dinge gemacht hat, irgendwann frei kommt - DAS würde mich fertig machen. Damit würde ich nicht klar kommen.

[PEARLI]

Könnt ihr euch noch an den Fall Marianne Bachmeier erinnern, die den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal erschossen hatte?
Sie wurde damals verurteilt und ihre Tochter wurde dadurch auch nicht wieder lebendig.
Natürlich ist es traurig, aber wir dürfen uns nicht auf die selbe Stufe der Mörder stellen

[*Butterblume*]

Ich frage mich auch, was das einem bringt, außer selbst getötet zu haben. Und eine kurze Genugtuung vielleicht. Die ich vielleicht gar nicht als solche spüren würde, weil sie nichts ungeschehen macht.

Ich verstehe theoretisch den archaischen Impuls, den anderen als Vergeltung auszulöschen, wäre aber hoffentlich imstande, einen anderen Weg der inneren Bewältigung einzuschlagen und die Strafe der Justiz zu überlassen.

Könnt ihr euch noch an den Fall Marianne Bachmeier erinnern, die den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal erschossen hatte?
Sie wurde damals verurteilt und ihre Tochter wurde dadurch auch nicht wieder lebendig.
Natürlich ist es traurig, aber wir dürfen uns nicht auf die selbe Stufe der Mörder stellen

Genau meine Gedanken. Ich hätte keine Genugtuung, wenn der Mörder selbst getötet werden würde.
Ich würde aber definitiv wollen, dass er für immer weggesperrt werden würde. Und es keine Bewährung gibt!

[paulinka]

By the way:
Hier wird es nächste Woche spannend. Das Urteil wird gesprochen im Fall der Freiburger Medizinstudentin, die vorletzten Oktober (der Prozess zog sich ewig hin) als Zufallsopfer sehr grausam ermordet wurde.
Wenn das Urteil nicht lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung lautet, dann wird was los sein.

[trixie]

Ich habe gottseidank niemanden in Familie und Bekanntenkreis, der von fremder Gewalteinwirkung betroffen wurde. Aber wenn ich alleine schon Bilder oder Berichte von Tierquälereien sehe, dann erwächst in mir eine derart archaische Wut, dass ich diesen Tätern ohne weiteres jede Art von Gewalt antun könnten, persönlich, handgreiflich und mit Genugtuung - gerne auch lange und schmerzlich