ich verstehe dich! vollumfänglich.
ich bin auch gerne allein, schon immer gewesen, ob ich in einer beziehung war oder nicht. ich hatte phasen in meinem leben, in denen ich täglich ausgegangen bin und freunde getroffen habe und dann wieder monatelang nur im äußersten notfall ans telefon, die tür, geschweige denn unter menschen gegangen bin. da war ich mir einfach selbst genug, ich habe es mir zuhause mit büchern, filmen, musik und leckerem essen gemütlich gemacht und habe das total genossen.
in meiner schwangerschaft habe ich mir um nichts gedanken gemacht, ich hatte keine sorge um die gesundheit unseres kindes oder wie ich wohl als mutter sein würde oder ob ich alles richtig machen würde – ich war da total entspannt. bis auf diese sache! ich wusste, dass ich nie mehr so richtig alleine sein würde. dass unser sohn, selbst wenn wir mal nicht zusammen sein sollten, immer "da sein würde". das hat mir ein wenig angst gemacht.
es ist nicht so schlimm gekommen, wie ich ab und zu erwartet hatte (unser sohn beschäftigt sich ganz toll mit sich selbst und braucht auch immer mal wieder zeit alleine, wo er für eine stunde in seinem zimmer verschwindet), aber ich bin froh über meine freien wochenenden, wenn mein mann mit unserem sohn wegfährt – das versuchen wir so einmal im monat hinzubekommen und auch sonst sind die beiden öfter mal alleine unterwegs am wochenende. und nun ist das kind seit november im kindergarten und ich bin zur zeit bis nachmittags alleine und genieße das sehr. und ich bin dankbar, dass ich, wenn er nicht bei mir ist, auch gut abschalten kann und nicht ständig in gedanken bin, was er wohl gerade macht und ob es ihm gut geht.
ich würde dir gerne helfen können, von teilzeit-eremitin zu teilzeit-eremitin quasi. kannst du nicht vielleicht ein zeitnahes wochenende mal alleine wegfahren? obwohl ich persönlich gerne mein alleinsein zuhause am besten genießen kann.
Liebe Grüße, Charlotte
"Anspannung ist, wer du glaubst sein zu müssen. Entspannung ist, wer du bist." (chin. Sprichwort)