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Thema: Partnerschaft mit einem psychisch kranken Menschen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Ich denke, psychische Erkrankungen insgesamt sind zu vielgestaltig um da allgemeine Ratschläge zu geben.
    Ein Mensch mit Panikattacken ist sicher anders zu handhaben als ein Mensch mit Schizophrenie.
    Allgemein würde ich aber einen großen Bogen um Borderliner als Partner oder Freund machen.

  2. #2
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    Deswegen habe ich ja bewusst nach Frauen gefragt, die Erfahrung mit solch einem Partner haben.

    Datura, hätte ich gewusst, wie das verläuft, hätte ich mich da auch nie drauf eingelassen. Das Problem ist, dass solche Menschen zu Anfang dafür sorgen, dass es der Himmel mit ihnen ist, eine ganz starke Bindung und Gefühle werden aufgebaut. Man fühlt sich als etwas Besonderes und ist bis über beide Ohren verliebt und glücklich. Sie machen das ja wohl auch nicht absichtlich und mögen einen wirklich, aber sie "können" halt nicht anders. Das weiß man ja nicht, wenn man jemanden kennenlernt
    Der Zentralrat der Fliesentischbesitzer ist empört.

  3. #3
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    Ich hab sowas mal bei einer Bekannten miterlebt und kann dazu nur sagen, sei froh, daß du den Absprung geschafft hast.
    Viele schaffen es nicht und gehen dann daran zu Grunde.

    Alles Gute für dich.

  4. #4
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    Ich hatte im Studium mal eine Borderline-Freundin, die es geschafft hat, mich irgendwann für all ihre Schmerzen und Qualen im Leben verantwortlich zu machen.
    Ich war schuld daran, daß sie sich ritzen mußte, daß sie sich den Finger in den Hals stecken mußte, daß sie ihre Klausuren verhaut hat, daß ihr Freund sie verlassen hat, und so weiter und so fort.

    Ich habe mich von ihr emotional erpressen lassen und habe mich trotzdem ihr gegenüber permanent schuldig gefühlt.
    Ich habe mich auch nicht mehr getraut, in ihrer Gegenwart fröhlich zu sein. Sie hätte es mir so ausgelegt als würde ich nicht den notwendigen Respekt ihren Leiden gegenüber haben.

    Wie man das verarbeitet?
    Indem man das ganze als Erfahrung in Sachen Menschenkenntnis verbucht und abhakt.
    Und indem man überdenkt, warum es überhaupt so weit gekommen ist ("wer bin ich, daß ich solche Freunde habe?")
    Meist hat man leider selber einen nicht unerheblichen Anteil daran. Stichwort Abhängigkeit. Starke Menschen werden nicht so leicht zum Opfer.

    Also: Keinen Gram kultivieren, auch keine Schuldzuweisungen, und nicht einen Goldhamster beschuldigen, daß er das Alphabet nicht beherrscht. Borderliner können sich nicht anders verhalten, Schuldzuweisungen sind hier fehl am Platz.
    Nicht wieder auf solche Menschen hereinfallen. Beim ersten mal geht es noch als Pech durch, beim zweiten mal muß man sich leider selbst dafür verantwortlich machen.

  5. #5
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    Ich scheine eine besondere Anziehungskraft auf Borderliner zu haben und sie auf mich, wir haben Resonanz.

    Da es vor allem Freunde waren und ich keine direkte Liebesbeziehung mit ihnen hatte, konnte ich mich in den schwarzen Zeiten halbwegs abgrenzen. Es ist nur so, dass man auch eine Art der Tiefe und Aufrichtigkeit teilt, die ich sehr wertvoll fand, die man auf der freien Wildbahn so kaum antrifft und die mir mehr gegeben als in den Schlag-um-mich-Zeiten genommen hat. Irgendwie klar, dass einen die Umschwünge dann trotzdem sehr treffen. Ich hab mal einen gekannt, bei dem ich wirklich Angst hatte. Auf der anderen Seite hab ich keinen Moment bereut, aber irgendwann die Reißleine gezogen.

    Meistens sind wir ein Stück weit zusammen gegangen, haben uns unsere Abgründe gezeigt und uns wieder getrennt. Das fand ich immer echtes, aufrichtiges Leben. Für mich wichtige und wertvolle Begegnungen, aber nur kurz lebbar, auf Dauer abgrenzen kann ich mich nicht und mein Selbstschutz reagiert schnell und sicher, wenn es zuviel wird. Es ist nur so, dass es bei aller Lebendigkeit die Kräfte auslaugt, ähnlich wie bei einer leidenschaftlichen Romanze, die einen irgendwann fertig macht, so sehr man es auch genießt.

    Es gibt ja viele Arten, Ausprägungen und auch Seelen dahinter. Ich glaube, dass man jede nur für sich werten kann.
    Ich hab nach Jahren sogar das Gefühl, nicht ich habe sie erlöst, aber sie mich. Ich weiß nicht wie, aber warum bin ich sonst so dankbar? Zusammenleben stell ich mir aber die Hölle vor, da funktioniert auch Abgrenzung nicht mehr, bin ich sicher.

    Wenn du magst, schreib mal mehr dazu, mich interessiert, wo bei dir Freud und Leid war, wenn du magst, auch per PN.

  6. #6
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    Solche Menschen sind Lebensenergieräuber. Und das Schlimmste ist, ihnen geht es nicht besser dabei. Es geht ihnen erst besser, wenn es allen drum herum mindestens genaus so schlecht geht wie ihnen selber, oder noch schlechter. Sie können nichts dafür aber wir anderen ja auch nicht. Da hilft nur Abstand halten.

  7. #7
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    Ich finde es schon wichtig, den eigenen Anteil, der zu dieser Beziehung geführt hat, zu analysieren und diesbezüglich an sich zu arbeiten. Ich ziehe solche Menschen auch magisch an (eher Frauen), ebenso "schwierige" Männer, und es gibt einen Grund dafür. Du hast ja selbst die Begriffe "Erlöserin" und "Co-Abhängigkeit" ins Spiel gebracht - forsche da mal weiter in dir. Es gibt nämlich auch Menschen, die werden von solchen Beziehungen verschont und das ist meiner Meinung nach kein Zufall.
    Buchtipp: Alles für ein bißchen Liebe? von Julia Kathan
    Geändert von Karin13 (29.01.14 um 16:51:35 Uhr)

  8. #8
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    Na wo schon...
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    Gibt es eine professionelle Diagnose? Ich kann nur davor warnen, irgendwelche Sachen zu googlen und dann diese Diagnose quasi in Eigenregie zu stellen.

    Ich hatte eine Freundin mit einer Borderlinestörung, diese Freundschaft war durchaus bereichernd, aber sehr anstrengend, meine Erfahrungen gleichen da denen von Iridia.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Heather Beitrag anzeigen
    Gibt es eine professionelle Diagnose? Ich kann nur davor warnen, irgendwelche Sachen zu googlen und dann diese Diagnose quasi in Eigenregie zu stellen.

    Ich hatte eine Freundin mit einer Borderlinestörung, diese Freundschaft war durchaus bereichernd, aber sehr anstrengend, meine Erfahrungen gleichen da denen von Iridia.

    Da stimme ich zu.



    Das ist echt hart für dich und es tut mir sehr leid; aber auch für ihn. Denn wenn man überlegt - warum soll er keine Liebe haben? Mal die andere Seite betrachten.

    Und dir selbst das Leben nicht schwer machen, du musst an dich denken, wenn du das nicht mehr erträgst. Hol dir Unterstützung, zB therapeutische.
    Ich selbst habe Borderlineanklänge, kann gut beide Seiten verstehen.
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  10. #10
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    Sehr sehr schwierige Thematik. Ich kenne Sie auch "nur" als Freundin, nicht als Partner.
    Mich macht dieses Auf-und Ab, mal wird man gehasst und total weggestoßen, mal ist man der Beste Mensch der Welt irgendwie hilflos. Weil man selbst im Prinzip keinen Einfluß drauf hat. Das (Haupt)problem liegt beim Bordi. Es ist nunmal so, dass sie sich nur selbst "spüren", wenn extreme Reize, Gefühle und Taten da sind. Siehe Ritzen, Brennen, Drogen, ***sucht. Aus ihrer Haut können sie so schwer nur und das wirkt dann oft auch selbstsüchtig und böse.

    Du solltest dir keine Schuld geben, auch ein Bordi KANN damit leben lernen und dann auch eine gute Partnerschaft führen. Aber er muss es wirklich wollen und die Fähigkeit haben, sich selbst stark zu hinterfragen und dauerhaft seine Skills anwenden. Meiner Erfahrung nach ist dieser Wille zu selten da, daher scheitern so viele Borderline Beziehungen. Leider hat es bei Euch auch nicht geklappt, das tut mir sehr leid. Nun ist aber der einzige Weg, dass Du dir die Co-Abhängigkeit eingestehst , dir klarmachst, dass Du nur begleiten, aber nicht "retten" konntest und dass du letzendlich dich selbst retten musst, um nicht kaputt zu gehen. Das ist in Ordnung und du brauchst keine Schuldgefühle zu haben. Dir zu sagen, sei froh, dass Du den Absprung geschafft hast ist vielleicht eher noch zu früh, das siehst du vielleicht später so. Viel Kraft wünsche ich Dir.
    ---- Nicht ärgern, nur wundern!!! ----

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