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Thema: Beerdigungsproblem

  1. #1
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    Standard Beerdigungsproblem

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    Vor einigen Jahren sind mehrer meiner ganz nahen Angehörigen gestorben und auch zwei Freundinnen kurz hintereinander an Krebs.
    Das sich mein Leben dadurch verändert hat brauche ich sicher nicht zu erwähnen, aber was ich hier nun mit euch besprechen will ist mein Beerdigungsproblem.
    Seit dieser Todesfälle kann ich nicht mehr auf Beerdigungen gehen, ich breche völlig in mir zusammen.
    Und jetzt ist es wider soweit, ein ganz lieber Bekannter ist verstorben und in Kürze steht die Beerdigung an und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich wohne in einem kleinen Ort auf dem Lande und hier wird ganz selbstverständlich Anwesenheit auf Beerdigungen erwartet, wenn man den Verstorbenen gut kannte. Und ich möchte das auch gerne tun, aber es ist jedesmal das selbe, ich ziehe mich an, will losfahren und breche emotional zusammen, sodaß ich handlungsunfähog bin. Mein Mann ist dann bisher immer alleine losgezogen.
    Ich habe in unserem Ort allerdings auch geschäftlich zu tun, kann mir es mir einerseits nicht leisten dort zu fehlen, andererseits kann ich mir nicht leisten auf dem Friedhof zusammenzuklappen.
    Wenn ich nur daran denke, laufen mir schon die Tränen. Ich habe schon überlegt der Witwe einen lieben Brief zu schreiben, was haltet ihr davon?
    LG Gabi

  2. #2
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    Ich will jetzt nicht rausgehen,ohne dir einen festen Drücker hier zu lassen! Aber ich muss das auch erstmal sacken lassen,und kann dir (noch) keine Antwort daruf geben
    I love Holidays!

  3. #3
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    Danke schonmal für den Drücker.
    LG Gabi

  4. #4
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    partyqueen, es tut mir so leid. Ich finde die Idee mit dem Brief sehr sehr gut und es verschafft Dir die Möglichkeit, fernzubleiben, was für Dich besser wäre, als Dich durch die Beerdigung zu quälen.
    Ich drück Dich mal fest!

  5. #5
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    Kannst Du nicht krank sein (und den Brief dann trotzdem schreiben), oder ist das zu offensichtlich?

  6. #6
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    Ja das habe ich auch schon überlegt, allerdings habe ich die Ausrede schon so oft in dieser Situation benutzt, dass ich denke, mich dem auch mal stellen zu müssen. Vielleicht gibt es irgendwelche Möglichkeiten mich selbst zu überlisten, also irgendwelche Mentaltechniken, denn seit der vielen Todesfälle in meiner Familie, habe ich eh ziemlich nah am Wasser gebaut, auch in anderen Stresssituationen.
    LG Gabi

  7. #7
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    partyqueen, es tut mir so leid. Ich finde die Idee mit dem Brief sehr sehr gut und es verschafft Dir die Möglichkeit, fernzubleiben, was für Dich besser wäre, als Dich durch die Beerdigung zu quälen.
    Ich drück Dich mal fest!
    ich würde das so machen. Schreib ihr doch, wie du es hier geschrieben hast, ich bin sicher, das kann jeder verstehen. Alles Liebe für dich.

  8. #8
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    Meine Vorgeschichte ist ja ähnlich wie deine, ich habe auch innerhalb kürzester Zeit meine Familie und einige Freunde durch Tod verloren.

    Auch für mich gibt es heute Trauerfeiern, die mich unendlich mitnehmen. Von einigen bin ich auch schon weggeblieben und habe dann Briefe geschrieben, in denen ich auch erklärt habe, warum mir das Kommen schwer fällt. Das ist von den Hinterbliebenen bisher immer wohlwollend aufgenommen worden.

    Gehe ich auf Trauerfeiern, dann weine ich ununterbrochen. Das hat natürlich nicht unbedingt mit dem Verstorbenen zu tun, sondern mehr mit der eigenen - traurigen - Geschichte, die einen an einem solchen Ort einholt. Das wird dann aber dem Verstorbenen und seinen Angehörigen auch nicht gerade gerecht.

    Ich möchte dir Mut machen, deinen eigenen Weg zu finden, mit Trauerfeierlichkeiten umzugehen, gerade auch auf dem Dorf, wo es noch immer mehr persönliche Erwartungen an Mitmenschen gibt. Wenn dir danach ist, schreib einen Brief und gehe nicht zur Beerdigung. Wenn dir der Verstorbene wichtig ist, kannst du immer noch hinterher zum Grab gehen und Blumen dorthin legen. Angehörige leben meisten in ihrem eigenen Schmerz und wissen Anteilnahme jeglicher Art zu schätzen. Der Rest will nur was zum Reden haben.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  9. #9
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    Zitat Zitat von partyqueen Beitrag anzeigen
    Ja das habe ich auch schon überlegt, allerdings habe ich die Ausrede schon so oft in dieser Situation benutzt, dass ich denke, mich dem auch mal stellen zu müssen. Vielleicht gibt es irgendwelche Möglichkeiten mich selbst zu überlisten, also irgendwelche Mentaltechniken, denn seit der vielen Todesfälle in meiner Familie, habe ich eh ziemlich nah am Wasser gebaut, auch in anderen Stresssituationen.
    Auf Beerdigungen darf man aber heulen, vielleicht trauerst du bei der Gelegenheit auch um deine eigenen Verluste und alle trösten sich, sowas kann den inneren Druck entlasten. Man trauert um den Tod, den Tod aller, bei denen man hinterher eine schmerzliche Lücke merkte und dieser Mensch gehört jetzt auch dazu, aber er ist es nicht allein. Nur mal als Gedanke dazu, falls du dich doch entschließt.

  10. #10
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    Die Idee, einen Brief zu schreiben, finde ich sehr gut. Hier kannst du gleich mit einfließen lassen, dass du auf der Beerdigung leider nicht anwesend sein kannst (ohne Benennung der Gründe).
    An deiner Stelle würde ich mich keinesfalls auf die Beerdigung quälen, egal was Andere erwarten. Deine Gedanken sind beim Verstorbenern und seinen Angehörigen, das alleine ist es, was wichtig ist und zählt. Solltest du dann irgendwann später einen Spruch von irgendjemanden bekommen "Du warst ja gar nicht auf der Beerdigung von..", würde ich an deiner Stelle mit einem ruhigen "Ja, ich weiß" antworten. Trauer ist Privatsache.
    Ich drück dich!
    Liebe Grüße, Michaela

    In der Ruhe liegt die Kraft.

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