Kopfschmerz-Ambulanz?

[Heather]

Hallo,

ist hier jemand wegen Migräne regelmäßig in einer Schmerz-Ambulanz? Und macht das irgendetwas besser?

Ich muß meine Migräne jetzt auf jeden Fall konsequent angehen, der letzte Anfall war dermaßen schlimm, das geht so nicht weiter. Ich habe zwei komplette Tage flach gelegen, Aspirin und Co halfen überhaupt nicht, die Begleiterscheinungen, die ich sonst nur relativ moderat spüre, waren sehr schlimm (Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, ebenso empfindlich gegenüber Geräuschen und Gerüchen).

Und führt jemand ein Migräne-Tagebuch?

Danke!

[Exuser65]

Hast du es denn mal mit Triptanen versucht?
Ibu, Aspririn usw. helfen (mir) bei Migräne auch nicht. Jahrelang habe ich drunter gelitten und die Ärzte haben immer Spannungskopfschmerzen diagnostiziert. Bis ich drauf bestand, mal ein Rezept für Maxalt zu bekommen. Seit dem ist das mein Retter in der Not!
Aber ich habe die Tage einen Bericht im TV gesehen zum Thema Migräne. Leider weiß ich nicht mehr wann und wo . Aber unterm Strich war der Inhalt: Entspannen, entspannen, entspannen. Techniken dazu erlernen. Leben umstellen. Und wenn das alles nichts hilft Medikamente (Triptane). Wobei die auch nicht ohne sind, es wurde eine Dame gezeigt, die vermutlich auf Grund von dieser Medikation einen Schlaganfall erlitten hat. Man soll schauen, dass man die wirklich wenig nimmt und die Abstände einhält. Und es gibt Kliniken, die darauf spezialisiert sind. Da kann man dann auch z.B. die Entspannungstechniken erlernen usw.

Edit: Achso, zu deiner Frage: Nein, ein Tagebuch führe ich nicht. Jedenfalls nicht schriftlich. Aber ich weiß, dass bei mir Hormone (Eisprung, Mens), Wetterlagen, Schlafmangel und Stress Anfälle auslösen.

[Heather]

Ja, Struppi, ich habe es mit Formigran versucht, was auch super geholfen hat, aber ich habe Sorge wegen der Nebenwirkungen, da ich ohnehin einen etwas erhöhten Blutdruck habe.
Entspannung ist bei mir in der Tat ganz wichtig, denn ich bekomme die Anfälle (allerdings auch meist in der zweiten Zyklushälfte, also hormonabhängig) meist nach Situationen, in denen ich sehr angespannt bin.
Ich denke, ich muß mich jetzt einfach mal in die Hand eines Spezialisten begeben...

Bzgl. Ibuprofen etc. habe ich gelesen, daß die Migräne den Stoffwechsel so verlangsamt, daß die Wirkung dieser Schmerzmittel nicht aufgebaut werden kann. Deshalb sollte eigentlich vorher ein Antiemetikum gegeben werden, wie MCP Tropfen, die auch die Darmperistaltik anregen.

Deine Auslöser scheinen auch meine zu sein....

[Exuser65]

Ich denke, ich muß mich jetzt einfach mal in die Hand eines Spezialisten begeben...

Sag mir bitte Bescheid, wenn du was gefunden hast....
Ich habe nämlich auch Angst wegen der NW, da ich auch einen hohen Blutdruck habe und Betablocker nehmen. Aber ich muss eben funktionieren und das geht nur mit Triptanen.

[Selene]

Migräne ist ja kein Kopfschmerz. Es ist eine neurologische Erkrankung.

Falls ihr die Pille nehmt - das kann ein Auslöser sein. (Seit ich sie nicht mehr nehme, hab ichs statt 1x die Woche nur noch 2x im Jahr, wenn überhaupt).

[Exuser65]

Falls ihr die Pille nehmt - das kann ein Auslöser sein. (Seit ich sie nicht mehr nehme, hab ichs statt 1x die Woche nur noch 2x im Jahr, wenn überhaupt).

Nein, nehme ich nicht -Deshalb ja hormonabhängig Eisprung/Mens

[Heather]

Nein, keine Pille....

Aber Hormonschwankungen sind halt trotzdem der Auslöser, ich bin ja in den Wechseljahren, da schwankt es noch schlimmer als zu 'normalen' PMS-Zeiten

[Hope]

Ich bin eine Weile in die Kopfschmerzambulanz nach Essen gefahren. Die haben mich tablettenmäßig so eingestellt, dass ich den Alltag bewältige: Betablocker zur Prophylaxe und Triptane als Akutmedikation. Das nehme ich jetzt seit 20 Jahren. Ich hab immer noch 2-6 Attacken im Monat, aber das ist für mich schon der Himmel auf Erden.
Topiramat hab ich auch mal versucht, ich dachte, dass ich die Frequenz noch mindern kann, aber das war leider nix. Da hatte ich untolerierbare Nebenwirkungen: Wortfindungsstörungen, Schwindel und Müdigkeit.
Ich wünsche dir ein kopfschmerzfreies Wochenende!!!

[Trixi]

Hallo liebe Heather,

ich bin seit vielen Jahren geplagt und habe schon sehr viel versucht.
Die Schmerzambulanz hat mir nicht wirklich was gebracht. Ich bin auf ein richtiges Migränemedikament eingestellt worden, dem ich aber sehr kritisch gegenüber stehe.
Die Nebenwirkungen schrecken mich sehr. Thema Entspannung hat bei mir nichts gebracht. Ich habe auch erst in den Schwangerschaften den hormonellen Zusammenhang begriffen.
Hormone kommen für mich nicht inn Frage, wobei ich auf Deine Berichte mit dem Progesterongel schon gehofft habe.

Nun bin ich vor wenigen Monaten aus anderen Gründen zu eine Orthomolekularmediziner gegangen. Er hat alles gemessen und mir erklärt, dass die Migräne mit einem relativ zu niedrigen Magnesiumwert im Blut zusammenhänget. Gesagt getan ich begann Mg aufzufülllen, was wesentlich schwerer ist als ich dachte. Es hat oral eingenommen eine sehr lästige Nebenwirkung, Durchfall und das kann ich im Alltag nicht gebrauchen... Dann bin ich auf transdermale Fußbäder umgestiegen und siehe da ich konnte einige Anfälle mit einem Fußbad mit Magnesiumchlorid Hexahydrat ausbremsen. Nur trage ich nicht jeden Tag einen Eimer mit mir und das ist leider im Alltag auch nur schwer zu praktizieren...
Daraufhin habe ich meinen Hausarzt gefragt und ich bekomme ab nächste Woche 10 Magnesium Infusionen.
Mein Magnesiumwert lag so gerade noch im positiven Referenbereich von 0,7 nmol und der angestrebte Wert liegt bei 1,0 nmol besser sogar noch höher.

Der Orthomolekularmediziner hat mir mit großer Zuversicht versprochen, dass ich meine Migräne bald los bin. Man hätte in verschiedenen Studien Nachgewiesen, dass bei allen Migränikern im Anfall ein großer Magnesiummangel vorliegt. Ich glaube es aber erst, wenn es ich es selbst erfahren darf. Ich habe leider schon zuviel ausprobiert...

Liebe Grüße trixi,

[SiGuenther]

Der Orthomolekularmediziner hat mir mit großer Zuversicht versprochen, dass ich meine Migräne bald los bin

Wow, da hat er den Mund aber voll genommen Migräne gilt bis heute als nicht heilbar, man kann lediglich an der Häufigkeit und Intensität der Anfälle drehen.

Die Fachleute gehen ja davon aus, dass es eine Störung in der Reizverarbeitung ist. Migräniker sind einfach ein wenig anders verdrahtet als andere Menschen, und da liegt das Problem. Was Struppi geschrieben hat, ist vermutlich wichtig als alles andere: dass man sich sein Leben entsprechend einrichtet.

Ich habe auf FB übrigens eine ziemlich gute kleine Migräne-Gruppe mit sehr erfahrenen Leuten - wer eintreten will, ist herzlich eingeladen: https://www.facebook.com/groups/119726834720810/