Aus aktuellem Anlass
Ich bin ja der Meinung, dass es entweder passt oder nicht passt und finde es albern sich extra rar zu machen. Nun, meine beste Freundin ist anderer Meinung und wir sind munter am diskutieren. Jetzt würde mich natürlich interessieren, wie andere Frauen das so sehen.
Mit zappeln lassen wäre hier gemeint ihn mal ein paar Tage zu ignorieren oder Treffen platzen zu lassen um zu sehen, ob immer noch Interesse da ist und zu zeigen, dass man nicht leicht zu haben ist. Für mich käme das einfach nicht in Frage, so will ich nicht behandelt werden, also mache ich das auch nicht mit anderen. Zumal ich mich dann wahrscheinlich fragen würde ob der andere sich noch für mich interessiert und unsicher werden würde.
Für mich gilt, wenn ich an jemand Interesse habe, dann darf derjenige das auch gerne merken. Für meine Freundin gilt, dass man den Eindruck erwecken muss als wäre man schwer zu haben und Mann soll kämpfen.
Mir ist durchaus bewusst, dass ich mit meiner Art auch mal an den Falschen geraten kann, aber gut, ich denke Falsche kann man auch mit anderen "Methoden" erwischen.
Ich denke mir aber auch, dass es nicht schlimm ist wenn keine Beziehung draus wird, man kann ja nicht gleich beim ersten Versuch den Mann fürs Leben finden und sicher sind auch alle anderen für eine Erfahrung gut.
Trotzdem bin ich inzwischen verunsichert... Ist meine Denkweise wirklich so ungewöhnlich? Ich habe einfach soooo keine Lust auf Spielchen...
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Ich bin kein Kind mehr und spiele keine Spielchen, somit: nein, Männer muss man nicht zappeln lassen und mir wäre so was schlicht zu anstrengend, blöd, kindisch und - last but very much not least - es wäre ziemlich sicher und zu recht kontraproduktiv. Umgekehrt gilt dasselbe. Ich habe auch noch nie von irgendeinem Mann (Betonung auf "Mann") gehört, dass er bewusste Spielchen witzig oder förderlich fände, ganz im Gegenteil.
Aber Frauen werden sich sicherlich auch in ein paar dutzend Jahren noch konsequent einreden, dieses "willst du gelten mach dich selten" würde funktionieren.
Geändert von Dawn13 (28.03.14 um 23:33:34 Uhr)
Na ja, manchmal zieht es. Aber das sind dann wohl ohnehin die falschen Exemplare. Beim Richtigen kannst du nur alles richtig machen, beim Falschen alles falsch.
Vielleicht langfristig gesehen ein etwas sinnvollerer Satz als "mach dich selten, dann kannst du was gelten" von meiner Oma
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Ist halt die Frage, ob man eine Beziehung sucht oder nur ein bisschen Spieli Spieli machen will
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Kommt auf den Mann und die Frau an.
Auch bei mir ist es so, dass ich gern etwas Zeit habe, wo mir noch nicht alles klar ist, Zeit zum Träumen, Sehnsucht entwickeln...mir geht es auch wie in vielen klassischen Romanen, z.B. "Stolz und Vorurteil", wo erst das zeitweise Wegbleiben des anderen die Kraft entwickelt, etwas selber intensiv zu wollen, weil nicht nur die pure Anwesenheit die Gelegenheit macht. Amber Heart und Johnny Depp waren ein lockeres und inoffizielles Paar, bis sich Amber nach Paris absetzte. Er setzte dann alle Hebel in Bewegung, sie zu erobern und die Beziehung öffentlich und verbindlich zu machen. Catherine Zeta Jones hat Michael Douglas nicht sofort erhört, obwohl sie ihn wollte. Was die einen Spielchen nennen, ist für andere Raffinesse und interessant und die Möglichkeit eines solchen Wesenszuges macht auch eigenes Interesse komplexer, der Spaß des Eroberns und des -werden ist bei vielen ein Teil der Anziehung. Coco Chanel hat dazu den schönen Satz gesagt: "die Frau ist die Beute, die dem Jäger auflauert." Das Spiel ist beiderseitig, locker und gleichberechtigt.
Bei einer Sache, die noch Potential hat, würde ich sehr gern abwarten, ob sich bei ihm die Sehnsucht selbst entwickelt oder er nur mit einem zusammen ist, weil es bequem und nett ist. Die nichtsofortige Verfügbarkeit, was Romantik betrifft, hab ich lange unterschätzt, nicht zuletzt bei mir selber. Dieses "ruft er an?" fand ich zwar einerseits quälend als auch sehr intensiv lebendig. Nicht alles ist Liebe auf den ersten Blick. Wir sind gewohnt, fast alles sofort bekommen zu können. Mit Menschen ist es mitunter nicht so. Ich mag das, wenn ich jemanden auch nicht gleich kriege, weil in dieser Zeit was passiert, das ich genieße - falls es überhaupt mehr Interesse gibt.
In der Praxis sieht es so aus, dass ich mit den Männern, die ich hab etwas warten lassen, auch weil ich die Zeit wollte, glücklich wurde, umgekehrt hat auch mir die Zeit gut getan, mich intensiv zu verlieben. Ich mochte es immer, zu warten, zu träumen, auf etwas zu freuen, das noch kommt, mehr, als alles sofort zu kriegen und es gibt wirklich einige Männer, denen es genauso geht, zumindest wenn es nicht um kurzzeitige Sachen geht. Sehr viele Männer finde ich da in dieser Hinsicht romantischer als Frauen, die da oft sehr viel funktionaler und zielgerichteter loslegen.
Ich frage mich, warum man Männer wie eine besondere Spezies behandeln soll und nicht einfach wie einen Menschen Für mich wären solche Spielchen nämlich auch nichts und wenn es nicht passt, ist es eben so. Dann brauch mit Spielchen auch nicht mehr Zeit an so jemanden zu vergeuden.
What if I fall? Oh but my darling what if you fly? E.H.
Ich persönlich mag diesen Satz "mach dich selten, dann kannst du was gelten" überhaupt nicht. Manche Menschen brauchen mehr Freiraum in der Beziehung (egal, ob Mann oder Frau) andere wiederum genießen die Nähe. Ständig Unnahbare und Unerreichbare zu spielen, ist auf Dauer anstrengend und mal ganz ehrlich was soll das bringen? Irgendwann ist frau doch sie selbst und wie geht es dann weiter? Wenn ich schon anfangs etwas vorspielen muss, ist es nicht das richtige, also zumindest nicht beziehungstauglich.
We make a living by what we get, but we make a life but what we give.
- Winston Churchill
Möchte ich zappeln? Nein!
Ich bin überzeugt davon, dass man sich unterhalten sollte und wenn man viel Raum für sich braucht, dann sollte man das ansprechen und sich nicht einfach "selten" machen.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)