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Thema: Brave Kinder auf Rezept

  1. #161
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    Zitat Zitat von SiGuenther Beitrag anzeigen
    Bei uns in BW entscheiden jetzt die Eltern, auf welche weiterführende Schule ihr Kind geht. Da treiben sich nun durchaus ein paar Kandidaten auf der verkehrten Schulform rum und werden von einem Nachhilfelehrer, Trainer, Karrierecoach zum anderen geschleift, um diese Tortur zu überstehen.
    Und ich kriege mit, dass die Kinder, die durch das nicht ordnungsgemäße Funktionieren zusammenbrechen, schon irgendwas verschrieben kriegen. Ob das ADHS-Medikamente oder AD sind, weiß ich nicht, aber ich finde es zum Brechen. Wohlgemerkt, ich spreche hier von Kindern, die es eigentlich NICHT brauchen, die einfach nur da überfordert sind, wo sie sind.
    Silke, bei uns liegt das letzte Wort auch bei den Eltern.
    Aber, da 2 Jahre Orientierungsstufe kommt die "" natürliche Auslese"" bitte,bitte nicht falsch verstehen nach dem 6. Schuljahr, denn da haben die Eltern
    dann nix mehr zu melden!
    Aber, btw. wer ist denn dran "Schuld"?
    Welcher Schulabschluß außer Abi zählt denn noch?
    Früher war es die Hochschulreife, heute wird von Politikern gefordert, das Krankenschwestern Abi haben.
    Bei der Polizei oder bei einer Bank desgleichen.
    Mittlere Reife oder Hauptschulabschluß zählen doch nicht mehr.
    Es fehlen zwar jede Menge Facharbeiter und Handwerker, aber jeder muß das Abi haben um weiter zukommen.
    Da verkümmern doch ganz viele praktische Veranlagungen, die zwar auch eine gesunde Intelligenz erfordern,
    aber nicht unbedingt mathematische Kenntnisse, die ein Prof. dieser Fachrichtung in der Theorie hat.
    Liebe Grüße
    Catweezle

  2. #162
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    Mittlere Reife oder Hauptschulabschluß zählen doch nicht mehr.
    Ach, das ist doch bloß so ein Gerücht, das stimmt nicht.

    Erstens kann man mit einen guten Hauptschulabschluss weiter auf die Realschule gehen und mit einem guten Realschulabschluss weiter auf ein Gymnasium. Das ist Fakt, ich habe solche Leute auf diesem Weg begleitet. Für fleißige Schüler sind diese Wege immer offen.

    Aber, ehrlich, Arbeitgebern ist doch klar, dass ein Realschüler mit Durchschnittsnote über 2 im Abschlusszeugnis der bessere Fang ist als ein Abiturient mit einem Abschluss von 4.
    These violent delights have violent ends.


  3. #163
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    Und zumindest war das in Ba-Würde vor 15 Jahren so, und auch in Ba-Wü kann man über die Hauptschule, Realschule und den Berufsgymnasium zur Hochschulreife kommen.

    Sokari, ich finde es gut, dass Du offen darüber sprichst, alles andere stigmatisiert doch fälschlicherweise. Ganz ehrlich, gibt es brave Kinder überhaupt? Ein Kind, dass nicht mal eine schwierige Zeit hat?

    Überhaupt, warum reduziert man hier immer Kinder über ihre Leistungsfähigkeit in der Schule, man sieht doch in den eigenen Kinder doch immer mehr als nur die guten Schulnoten?

  4. #164
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    Paris, brave Kinder? Ich kenne keine! Einige sind schwieriger, andere nicht. Und das ist gut so. Sie müssen ihren Platz in der Welt erst finden und das passiert meist mit mehr oder weniger Krawall. Normal und brav wäre mir zu langweilig. Egal wo ich mich mit Müttern oder Vätern unterhalte, es gibt immer Zeiten die die Eltern an ihre Grenzen bringen.

    Und ein Kind nur über die Leistungen definieren? Schrecklich. Aber solche habe ich auch in meinem Umfeld. Spielen und Kind sein? Fehlanzeige.

  5. #165
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    Zitat Zitat von SiGuenther Beitrag anzeigen
    Bei uns in BW entscheiden jetzt die Eltern, auf welche weiterführende Schule ihr Kind geht. Da treiben sich nun durchaus ein paar Kandidaten auf der verkehrten Schulform rum und werden von einem Nachhilfelehrer, Trainer, Karrierecoach zum anderen geschleift, um diese Tortur zu überstehen.
    Und ich kriege mit, dass die Kinder, die durch das nicht ordnungsgemäße Funktionieren zusammenbrechen, schon irgendwas verschrieben kriegen. Ob das ADHS-Medikamente oder AD sind, weiß ich nicht, aber ich finde es zum Brechen. Wohlgemerkt, ich spreche hier von Kindern, die es eigentlich NICHT brauchen, die einfach nur da überfordert sind, wo sie sind.
    Ohje, das ist mir wirklich neu! Aber die Erprobungsstufe auf dem Gymnasium gibt es schon noch, oder?
    Den Kindern tut man damit ganz sicher keinen gefallen - schlimm sowas

  6. #166
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    Mein Sohn ist so ein typisches Beispiel:
    In der Grundschule wurde eine heftige Legasthenie festgestellt. Er musste die 3. Klasse wiederholen. Die Lehrerin sah ihn schon in der Sonderschule. Wir sind dann 2 Jahre ein mal wöchentlich zur Therapie gegangen. Das hat wahnsinnig viel gebracht - aber die Zeit war hart. Hausaufgaben waren für ihn und mich eine Qual. Manchmal haben wir beide geheult weil es nervig war ständig den Klassenstand irgendwie zu halten.
    Danach kam die Hauptschule und seine Noten wurden besser, die Übungen zeigten endlich Wirkung.

    Da war er die ersten beiden Jahre sehr gut und bekam die Empfehlung für die Realschule.
    Wir haben dies ausgeschlagen und haben ihn bewusst auf der Hauptschule gelassen weil er und wir mehr Spaß an einem fröhlichen Kind hatten welches gerne in die Schule geht und Erfolg hat.
    Danach hat er eine Lehre gemacht (Maurer). War weiterhin prima.
    Dann kamen 4 Jahre in diesem Beruf. Auf einmal hat er realisiert, dass seine Kumpel alle Abi hatten, studierten und sein Ehrgeiz wurde geweckt.

    Er meldet sich an der Technikerschule für Hochbau an - zwei harte Jahre in denen er zwar viel lernen musste, aber er lernte für sich und freute sich wie blöd wenn er wieder die beste Arbeit geschrieben hat.
    Seinen Realschul und Fachhochschulabschluss hat er seit letztem Jahr in der Tasche, könnte sogar studieren.
    Hat er aber nicht gemacht, sondern ist jetzt in Australien und hat einen super Job im Ingenieurbereich bekommen. Freut sich seines Lebens und wir sind wahnsinnig stolz auf ihn.

    Ich will damit sagen: Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass jeder immer gleich Abitur machen muss. Das stimmt so gar nicht. Man kann sich immer im Leben entscheiden ob man weitermachen will oder nicht. Und der Wille auf eine Weiterführende Schule zu gehen kam definitiv von ihm. Er hat nun mal ein paar Jahre länger gebraucht um zu begreifen, dass er es kann. Dafür aber ohne Drill und Überforderung.
    Er sagte mir, dass es für ihn wahnsinnig befriedigend war, dass er den Techniker aus freien Stücken gemacht hat - übrigens auch mit hervorragenden Noten.

    Ach ja, er ist jetzt 25 geworden und ich finde er hat absolut nichts versäumt. Er weiß wie hart die Arbeit auf dem Bau ist und hat trotzdem seinen qualifizierten Abschluß gemacht. Seine Kumpels die Abi haben sind auch nicht weiter als er.
    Geändert von Thea (08.05.14 um 22:00:26 Uhr)
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  7. #167
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    In meiner Verwandtschaft hat nur eine direkt das Abi gemacht, also ab der 5. im Gymi. Der Rest über Real/Hauptschule zum Fachabi oder via Ausbildung später dann zum Abi. Abgesehen von einem (er wird das whs. auch noch tun) studieren alle.

    Viele Wege führen nach Rom und die "Umwege" sind manchmal besser als der direkte Weg, i.d.R. nimmt man da viel mehr mit.

    Und man kann auch ein gutes, ausgefülltes, zufriedenes Leben ohne Studium führen, sag ich mal so aus eigener Erfahrung .

  8. #168
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Mein Sohn ist so ein typisches Beispiel:
    In der Grundschule wurde eine heftige Legasthenie festgestellt. Er musste die 3. Klasse wiederholen. Die Lehrerin sah ihn schon in der Sonderschule. Wir sind dann 2 Jahre ein mal wöchentlich zur Therapie gegangen. Das hat wahnsinnig viel gebracht - aber die Zeit war hart. Hausaufgaben waren für ihn und mich eine Qual. Manchmal haben wir beide geheult weil es nervig war ständig den Klassenstand irgendwie zu halten.
    Danach kam die Hauptschule und seine Noten wurden besser, die Übungen zeigten endlich Wirkung.

    Da war er die ersten beiden Jahre sehr gut und bekam die Empfehlung für die Realschule.
    Wir haben dies ausgeschlagen und haben ihn bewusst auf der Hauptschule gelassen weil er und wir mehr Spaß an einem fröhlichen Kind hatten welches gerne in die Schule geht und Erfolg hat.
    Danach hat er eine Lehre gemacht (Maurer). War weiterhin prima.
    Dann kamen 4 Jahre in diesem Beruf. Auf einmal hat er realisiert, dass seine Kumpel alle Abi hatten, studierten und sein Ehrgeiz wurde geweckt.

    Er meldet sich an der Technikerschule für Hochbau an - zwei harte Jahre in denen er zwar viel lernen musste, aber er lernte für sich und freute sich wie blöd wenn er wieder die beste Arbeit geschrieben hat.
    Seinen Realschul und Fachhochschulabschluss hat er seit letztem Jahr in der Tasche, könnte sogar studieren.
    Hat er aber nicht gemacht, sondern ist jetzt in Australien und hat einen super Job im Ingenieurbereich bekommen. Freut sich seines Lebens und wir sind wahnsinnig stolz auf ihn.

    Ich will damit sagen: Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass jeder immer gleich Abitur machen muss. Das stimmt so gar nicht. Man kann sich immer im Leben entscheiden ob man weitermachen will oder nicht. Und der Wille auf eine Weiterführende Schule zu gehen kam definitiv von ihm. Er hat nun mal ein paar Jahre länger gebraucht um zu begreifen, dass er es kann. Dafür aber ohne Drill und Überforderung.
    Er sagte mir, dass es für ihn wahnsinnig befriedigend war, dass er den Techniker aus freien Stücken gemacht hat - übrigens auch mit hervorragenden Noten.

    Ach ja, er ist jetzt 25 geworden und ich finde er hat absolut nichts versäumt. Er weiß wie hart die Arbeit auf dem Bau ist und hat trotzdem seinen qualifizierten Abschluß gemacht. Seine Kumpels die Abi haben sind auch nicht weiter als er.
    Ganz klasse!

    Aber warum versäumt???? Er ist erst 25 und hat einen super Job in Australien. Ich würde das nicht als Versäumnis sehen sondern ihn eher als Senkrechtstarter bezeichnen. Vielleicht mit einem anfänglichen Looping Aber das tut doch nur gut. Diese ganzen Akademiker die keinen Finger mehr krumm machen wollen oder können mit ihrer linearen Karriere. Ehrlich, ICH würde so jemand eher ungern einstellen.
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  9. #169
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    Babs ist offline Hurra! Ach nee doch nicht
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    Finde ich auch toll, Thea!
    Ich hab selber auch keine geradlinige Schulkarriere gemacht, ganz im Gegenteil. Durch Umzug von Niedersachsen nach BW hab ich ein Jahr verloren, weil ich die 6. 2x gemacht hab. Dann in der 9. runter auf die Realschule. Dann auf einer weiterführenden Schule Abi gemacht.

    Gibt es brave Kinder?
    Ich habe ein so liebes Kind, 2,5 ist sie jetzt. Aber sie macht auch enorm viel Blödsinn
    Ich könnte an manchen Tagen von morgens bis abends mit ihr schimpfen und rummeckern. Möchte ich und mache ich aber nicht.
    Man muss sich die Kraft wirklich aufsparen für die wichtigen Dinge & "Machtkämpfe". Brav ist sie nicht, aber ich würde sie trotzdem nicht anders haben wollen (außer die Sauerei, die sie absichtlich beim Essen macht auf die könnte ich verzichten )
    "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe." René Descartes

  10. #170
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    Zitat Zitat von SiGuenther Beitrag anzeigen
    Ach, das ist doch bloß so ein Gerücht, das stimmt nicht.

    Erstens kann man mit einen guten Hauptschulabschluss weiter auf die Realschule gehen und mit einem guten Realschulabschluss weiter auf ein Gymnasium. Das ist Fakt, ich habe solche Leute auf diesem Weg begleitet. Für fleißige Schüler sind diese Wege immer offen.

    Aber, ehrlich, Arbeitgebern ist doch klar, dass ein Realschüler mit Durchschnittsnote über 2 im Abschlusszeugnis der bessere Fang ist als ein Abiturient mit einem Abschluss von 4.
    Das glaube ich auch. Und es gibt ja einige Jugendliche, die ohne Schulabschluss die Schule verlassen, die haben ein Problem, gerade in der Zeit, in der es wenige junge Leute gibt hat jemand mit einem guten Realschul Abschluss durchaus sehr gute Chancen auf einen ausbildungsplatz und Arbeitsstelle.
    https://www.instagram.com/apiasimon/

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