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Thema: Arbeitgeber, Arbeitnehmer. 40+. Erfahrungen?

  1. #1
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    Standard Arbeitgeber, Arbeitnehmer. 40+. Erfahrungen?

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    Ein Hallo in die Runde!

    Ich würde gerne mal einfach querbeet hören welche Erfahrungen ihr zu diesem Thema gemacht habt oder von Leuten die ihr sehr gut kennt. Egal ob auf Arbeitnehmer- oder Arbeitgeberseite, egal ob gut oder schlecht. Und was denkt ihr wohin führt die Tendenz? Man hört ja überall dass ältere Leute wieder gesucht werden, sich umschulen lassen usw. Ich frage mich nur, ist das einfach schöne Theorie oder ist es auch tatsächlich schon in der Praxis angekommen? Wie offen sind hier Arbeitgeber? Heute ist ja auch so, dass man ganz genau ins geforderte Profil passen muss, weicht man nur einen Punkt ab, ist man draussen ohne überhaupt zum Gespräch eingeladen zu werden. Ich finde dies sehr einfach und kurzfristig gedacht.

    Caro
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  2. #2
    Avatar von Medha
    Medha ist gerade online Spritzenkassen Anwärterin
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    Aus meiner Erfahrung kommt es ganz klar darauf an, ob ein Unternehmen jemanden sucht, der einen 1a Job ohne viel Einarbeitung macht und damit auch gewillt ist, diesen Mitarbeiter entsprechend zu bezahlen oder ob Zeit für die Einarbeitung oder eigene Ausbildung da ist, da holt man sich lieber jemanden der günstiger und meistens jünger ist.

    Oder man braucht Kanonenfutter zum Verbrennen, Leute die nicht aufmucken, "formbar" sind - da nimmt man dann auch gern junge Mitarbeiter. Gerade in der Projektarbeit erlebe ich das häufig. Die (Teil)Projektleiterstellen sind oft mit Uniabsolventen besetzt, die keinen Dunst haben, Spielball der Organisation sind und sich den Hintern abarbeiten aber das Ergebnis ist qualitativ oft fragwürdig. Die Fachstellen sind mit erfahrenen Mitarbeiten besetzt, wenn man sie denn findet, die gut verdienen und wissen was sie tun.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  3. #3
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    Hmm, also ich habe letztes Jahr mit 43 meinen Job gewechselt und mein neuer Arbeitgeber hat mich u.a. deswegen genommen, weil ich Erfahrung haben und den Job von Tag 1 ohne groß Anweisungen bekommen zu können von Null aufgebaut habe.

    Ich weiß jetzt im nachhinein, dass andere Bewerberinnen eben nicht näher angeschaut wurden, weil zu jung.

    Im Team bin ich übrigens die Drittälteste


    Ach, ich lese gerade erst Medhas Antwort richtig und finde mich da genau wieder, manchmal fehlt die Zeit, die Möglichkeit jemand liebevoll einzuarbeiten - aber das ist dem Arbeitgeber dann auch das Geld wert!
    Liebe Grüße
    Cordu

  4. #4
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    ich finde es ja furchtbar das 40 schon alt ist , ich bin bei einem japanischen Arbeitgeber beschäftigt, der gut bezahlt, auch seine wenigen Projektanten, denn die sollen ja gerne dort arbeiten, loyal sein und dann auch richtig ins Unternehmen integriert werden.
    ich hoffe, ich kann dort noch lange bleiben, denn mir wird Angst und Bange wenn ich mir einen neuen Job suchen müßte, ich bin zwar gut ausgebildet, mache eine anspruchsvolle Arbiet, bin aber eben schon älter und daher vergleichsweise teuer und eben statisch gewesen, da die letzten 10 Jahre in der selben Abteilung, selbe Arbeit, nur eine Position nach oben gewandert

  5. #5
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    @ Cordu,
    Ich denke, das ist aber eine absolute, wenn natürlich löbliche, Ausnahme.

    Ich möchte ja jetzt wieder anfangen zu arbeiten. Allerdings möchte ich einen ganz "normalen" Job, keine Kaderpostion mit zu viel Verantwortung und entsprechendem Arbeitseinsatz. Das könnte ich gesundheitlich eben nicht mehr stemmen. Suchte ich so etwas, wäre das Alter weniger ein Problem. Aber so falle ich gerade zwischen Tisch und Stuhl. Dann noch in meiner Branche. Da ist in der normalen Hierarchie keiner über 35, da wird mich alte Schachtel keiner mehr nehmen. Egal ob ich was kann oder nicht, das interessiert gar nicht mehr. Man liest den Jahrgang und weg ist man. Oft noch von Praktikanten gefiltert, da ja sonst keiner Zeit für so was hat. Das ist einfach unglaublich wenn man eine Absage von einem Auszubildenden bekommt mit der Begründung man sei zu alt und würde nicht mehr ins Team passen… bla, bla.
    Oder dann die andere Version dass man überqualifiziert sei. Also entweder über- unterqualifiziert oder zu alt. Das sind Dinge, über die ich mir früher in jungen Jahren nie Gedanken gemacht habe. Also doch, es hat mich schon damals gestört wenn mein Chef eine Bewerbung einfach in Mülleimer warf mit dem Zusatz "hast gesehen wie alt die ist?!" Ich hätte gerne auch ältere im Team gehabt. Und schlussendlich ist der Kunde/die Zielgruppe ja auch oft älter. Da würde jemand gleichaltriges sicher näher am Markt sein.
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  6. #6
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    Zitat Zitat von Gonzo Beitrag anzeigen
    ich finde es ja furchtbar das 40 schon alt ist
    Ich hatte mal eine Bewerbung in den Händen, in welcher die Bewerberin mit den Worten begann "Obwohl ich schon 39 Jahre alt bin...".
    Cordu, ich denke auch, da bist du (momentan noch) eine Ausnahme.

    Ich selbst habe mich auch kürzlich auf eine ausgeschriebene Stelle beworben. In einer Branche, die eher selten vorkommt und in genau so einer hatte ich meine Erstausbildung plus ein paar Jahre in Anstellung gearbeitet. Zwischen damals und heute liegen viele Jahre und mein jetziges Tätigkeitsfeld ist zwar ähnlich, aber anspruchsvoller, nervender und anstrengender. Also habe ich mich auf meine ursprüngliche Branchenausbildung beworben, da ich mich in diesem Arbeitsfeld leicht zurechtfinden würde. Es gab gleich eine Absage. Jetzt kann ich mir im stillen Kämmerlein auch überlegen, woran es lag.

    So wie caroline sagt, entweder war ich der Firma zu über- oder unterqualifiziert, oder was ich primär vermute, zu alt. Wobei ich unterqualifiziert eher ausschließe, da ich in dieser Randsparte wie gesagt eine Ausbildung plus einige Jahre Berufserfahrung gesammelt habe. Trotzdem doof, ich wollte nach Jahren in ein und derselben Firma, wieder andere Luft schnuppern. Gerne eben die, welche ich schon kannte.

    In meinem aktuellen Betrieb ist die Tendenz gerade pro Alter! Wir suchen Menschen mit Berufserfahrung, gerne Ü50, aber der Markt scheint leer zu sein.
    Das ist aber sehr branchenabhängig und sicherlich keine zu verallgemeinende Tendenz.

  7. #7
    Avatar von HopiStar
    HopiStar ist offline Queen of f***g everything
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    Mir sagte mal Jemand, es ist eigentlich nie zu alt, nur zu teuer.
    Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte

    Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!

  8. #8
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    Ich finde über 40 jetzt nicht wirklich alt und wäre nie rauf gekommen aufgrund meines Alters keinen Job zu finden
    Caro, das ist keine Ausnahme!

    Jobsuche ist immer hart,aber jede Altersgruppe hat doch ihre Probleme:
    - die frisch von der Uni Absolventinnen haben es vermeintlich schwer weil sie neben Praktika und Werkstudententellen keine echte Berufserfahrung haben
    - haben sie ein paar wenige Jahre gearbeitet und wollen wechseln ist es ganz vorbei, denn jetzt gelten sie als die typische junge Frau um die 30 bei der jderzeit eine Schwangerschaft droht
    - ist das oder die Kinder erst mal da droht der Supergau, kein Arbeitgeber möchte diese unflexiblen Leute, die wollen pünktlich zur Kita, fallen wegen Windpocken Zuhause spontan aus und schlagen am Ende auch noch Teilzeitmodelle vor
    - sind die Kinder alt genug und ohne Betreuungsprobleme, sind die Frauen über 40 und bereits zu alt für die Jobsuche???
    -... tja, und das bleiben sie wohl bis zur Rente

    Ich weiß, überspitzt ausgedrückt, aber so ist es eben gefühlsmäßig, in irgendeiner benachteiigten "Zielgruppe" steckt man immer
    Liebe Grüße
    Cordu

  9. #9
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    Je kleiner die Firma, desto höher ist wohl die Wahrscheinlichkeit, nach individuellen Gesichtspunkten und nicht nach irgendwelchen "benchmarks" aus dem Handbuch für Personaler eingestellt zu werden. Meiner Erfahrung nach verfügen Personaler leider über erschreckend wenig Menschenkenntnis, können daher kaum zwischen den Zeilen lesen und interpretieren Lebensläufe ungern außerhalb ihres eigenen Dunstkreises.
    Ich habe selber eine Kollegin, dir Ende 50 war, eingestellt und sie ist mittlerweile meine zuverlässigste und loyalste Mitarbeiterin, die glücklich ist, nicht in einem öden 450€-Job festzustecken (wenn überhaupt). Es wird nicht alles Gold, was sie anfasst und gewisse Sachen fallen ihr schwerer als anderen, aber das wird eben auch wieder ausgeglichen.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Dulcie Beitrag anzeigen
    .....nicht alles Gold, was sie anfasst
    Aber das wird es doch bei jüngeren Menschen auch nicht und hat m. E. überhaupt nichts m it dem Alter zu tun.

    Zitat Zitat von Dulcie Beitrag anzeigen
    und gewisse Sachen fallen ihr schwerer als anderen,
    Auch hier sehe ich es so, dass das wenig mit Alter zu tun hat. Jungen Menschen fällt auch nicht alles leicht.

    Ich bin mit 43 auch noch mal in einem neuen Job bei einem neuen Arbeitgeber durchgestartet. Kein Mensch hat mich für zu alt gehalten, schon gar nicht ich selbst.

    Was Hopi schrieb, zu teuer, das kann ich mir sehr viel besser vorstellen.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

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