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Thema: Kollegen Problem

  1. #1
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    Standard Kollegen Problem

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    Hallo,

    ich schreibe hier mal ausnahmsweise anonym, da es mir in diesem Fall so lieber ist.
    Ich habe einen Kollegen, mit dem ich das Büro teile. Unsere Aufgabengebiete sind eigentlich verschieden, wir haben jedoch den gleichen Vorgesetzten und wenn einer von uns nicht da ist, kann der andere in Notfällen aushelfen. Das hat eine Zeitlang ganz gut geklappt.
    Es war jedoch schon immer so, dass sich mein Kollege in seinem Aufgabengebiet überlastet fühlte, weil er irgendwie der Aufgabe nicht gewachsen zu sein scheint. Er hat über 20 Jahre seines Berufslebens nicht in einem Büro gearbeitet (war handwerklich tätig) und tut sich nun schwer mit Planung, Organisation, kaufmännischem Denken usw. Das stresst ihn natürlich ziemlich, er ist aber auch von Natur aus ein chaotischer Typ, der entweder 5 vor 12 etwas erledigt oder zu spät oder gar nicht. Ich hab ihm diesbezüglich schon etliche Tipps gegeben, nur leider hat das nicht wirklich was gebracht, er scheint nicht gerne Rat von einer jüngeren, weiblichen Kollegin anzunehmen.
    Nun ist es so, dass er seit einigen Monaten über gesundheitliche Beschwerden klagt und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Zuerst war es so, dass er immer die gleichen Leiden wie ich hatte – nur viel ausgeprägter, wie er uns allen wissen ließ. Das fing mit einer verspannten Schulter an und endete mit einer Erkältung. Ich war mit beiden Erkrankungen im Büro, er hat sich jeweils ein paar Tage krank gemeldet. Neuerdings klagt er seit über 2 Wochen über Bauchschmerzen und krümmt sich vor mir im Büro, erzählt es natürlich allen anderen und jammert so vor sich hin. Die Tabletten, die er vom Arzt verschrieben bekommen hat, helfen anscheinend nicht. Ich redete ihm jeden Tag zu, er solle sich nochmal untersuchen lassen und sich gut ausruhen, sich am Abend entspannen etc. Er erzählte mir mal, dass er pro Nacht nur 2-3 Stunden schläft, sowas geht natürlich an die Substanz. Das alles geht jetzt so weit, dass ich auch schon Schmerzen bekomme und mich nervlich immer mehr angespannt fühle. Er spricht davon ins Krankenhaus zu gehen und sich für ein paar Wochen krank schreiben zu lassen- gerade in der stressigsten Zeit des Jahres in unserem Betrieb. Er plant, sich genau an den Tagen untersuchen zu lassen, wenn ich meinen freien Tag habe – darauf habe ich ihn angesprochen, aber es kam nur ein Schulterzucken. Es kommt mir vor, als wäre das Absicht und ich kann nicht verstehen, warum er sich keinen anderen Tag dafür aussucht.
    Ich habe nach langem Überlegen heute mit meinem Chef darüber gesprochen, da mich die Situation zunehmend belastet. Er meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, wir werden schon eine Lösung bzw. einen Ersatz finden, wenn es denn so weit kommt. Ich weiß aber, die Realität schaut anders aus und bis sich jemand gut auskennt, vergehen viele Wochen, wo ich unzählige Überstunden machen werde und meine chronischen Beschwerden (ich habe leider ein chronisches Leiden, aber davon weiß niemand in der Firma) immer schlimmer werden. Ich bin an manchen Tagen fix und fertig und weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Außerdem sollte ich auch eine Untersuchung machen, für die ich 1 Tag benötige, aber das traue ich mir kaum zu sagen.

    Wie würdet ihr handeln – hat jemand einen Rat für mich?

    Liebe Grüsse

  2. #2
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    HMM. Anonym?
    Das ist eigentlich doch jetzt gegen die Forenregeln. Hast du das mit den Moderatoren abgesprochen?

  3. #3
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    Na toll, dass hier so gut aufgepasst wird.

    Hör auf, auf deinen Kollegen falsche Rücksicht zu nehmen. Denk lieber an dich und deine Gesundheit.
    Wenn du einem Tag brauchst wegen einer Untersuchung, dann nimm dir den.
    Und lass auch Mal was liegen!!
    Chefs reagieren meistens nicht auf Hilferufe der Mitarbeiter, sie raffen erst dann was, wenn vieles unerledigt bleibt, so jedenfalls meine Erfahrung.
    viele Grüße
    Luna

    Bad choices make great stories.


  4. #4
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    Zitat Zitat von Veronika123 Beitrag anzeigen
    Außerdem sollte ich auch eine Untersuchung machen, für die ich 1 Tag benötige, aber das traue ich mir kaum zu sagen.

    Wie würdet ihr handeln – hat jemand einen Rat für mich?
    Weitermachen.

    Ja, was willst du denn hören? Wenn du dich nicht traust, den Mund aufzumachen, ist das deine einzige Alternative.

    Und jetzt im Ernst:
    Letztendlich bist du nicht für deinen Kollegen verantwortlich. Dein Chef ist es. Wenn er ausfällt und du solche gesundheitlichen Probleme hast, dass du nicht arbeiten kannst, dann bleib' ebenfalls zuhause. Egal ob schlechtes Gewissen oder nicht, Gesundheit geht vor. Punkt. Dein Chef muss das dann lösen, nicht du.

    Und wenn du Zeit für eine Untersuchung brauchst, dann rede mit deinem Chef, dass du einen freien Tag benötigst.

    Ob dein Kollege nun simuliert, so wie du es andeutest, oder nicht, können wir hier nicht beurteilen. Wie dem auch sei, man kann nicht ausschließen, dass er tatsächlich krank ist. Dann kann man auch nicht von ihm verlangen, dass er seine Gesundheit für den Job aufs Spiel setzt und euch zuliebe statt ins Krankenhaus zu gehen lieber weiterarbeitet. Und vielleicht bekommt er keinen anderen Termin beim Arzt außer an deinem freien Tag? Bei spezialisierten Fachärzten kann das durchaus vorkommen.

    Überstunden müssen übrigens angeordnet und entsprechend mit Zuschlägen bezahlt werden. Und auch für die wöchentliche Arbeitszeit gibt es Begrenzungen laut ArbZG. Daran muss sich auch dein Chef halten, egal, ob Saison oder möglicherweise nur kleinerer Betrieb.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  5. #5
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    Ich finde schon, dass man auch für einen Kollegen verantwortlich ist, der offensichtlich Probleme mit seinem Job hat. Ich finde, die Schilderung hört sich total nach psychosomatischen Beschwerden durch Überforderung an. Glaubst du wirklich, dass er die Untersuchungstermine absichtlich auf deine freien Tage gelegt hat? Ich habe häufiger, auch mehrtätige Krankenhausuntersuchungen oder bei Fachärzten und habe sogar keine Einflussnahme auf die Termine. Dein Kollege hört sich eher so an, als wenn er so kaputt ist, dass ihm alles egal ist.

    Nachvollziehen kann ich, dass du dich zusätzlich belastet fühlst (weil du es ja wohl auch bist). Das soll aber nicht so sein. Du musst da bei deinem Chef am Ball bleiben und dich u. U. auch krank melden. Spätestens wenn ihr beide fehlt, wird er tätig werden.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  6. #6
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    Danke euch für die bisherigen Antworten. Unerledigt blieb bisher schon viel auf der Seite meines Kollegen und der Chef weiß das auch. Das liegt aber nicht am Arbeitspensum, sondern weil er so unorganisiert ist und sich Dinge nicht aufschreibt, wieder vergisst, ewig hinausschiebt usw. Ich bekomme das tagtäglich mit und weiß nicht mehr, was ich dagegen tun kann, außer erinnern - aber das hilft ja auch nicht.
    Zum anderen, ich glaube schon dass er Schmerzen hat, nur der Umgang damit ist für mich eine Belastung, weil er eben ständig jammert, so als wollte er damit sagen "Schaut her wie krank ich bin, aber ich bin trotzdem hier und arbeite und muss leiden usw. ... " Ich hab ihn auch schon gefragt, warum er sich nicht krank meldet, wenn es ihm wirklich so schlecht geht. Darauf kam keine Antwort, nur ein Grinsen. Ich verstehe das alles nicht.
    Das mit den Terminen ist jetzt schon auffällig - es sind 2 von 2 Terminen, die auf meine freien Tage fallen, davon ist 1 Arztbesuch ohne Anmeldung, den er für diesen Tag einfach so geplant hat.
    Ich bin offensichtlich viel zu gutmütig und lasse mir alles gefallen, jammere nicht wenn es mir schlecht geht und übernehme auch noch Arbeit, wenn sie andere nicht machen. Manchmal ärgere ich mich darüber, dass ich so bin.

  7. #7
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    Solange die Arbeit irgendwie gewuppt wird - eben überwiegend von dir - wird dein Chef keine Veranlassung haben, etwas zu ändern.
    Manchmal muss man den Karren eben mit Schmackes gegen die Wand fahren lassen, bis mancher Chef mal was rafft.
    viele Grüße
    Luna

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  8. #8
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    Zitat Zitat von luna* Beitrag anzeigen
    Solange die Arbeit irgendwie gewuppt wird - eben überwiegend von dir - wird dein Chef keine Veranlassung haben, etwas zu ändern.
    Manchmal muss man den Karren eben mit Schmackes gegen die Wand fahren lassen, bis mancher Chef mal was rafft.
    Danke, Susi
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  9. #9
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    Zitat Zitat von luna* Beitrag anzeigen
    Solange die Arbeit irgendwie gewuppt wird - eben überwiegend von dir - wird dein Chef keine Veranlassung haben, etwas zu ändern.
    Manchmal muss man den Karren eben mit Schmackes gegen die Wand fahren lassen, bis mancher Chef mal was rafft.
    genau, und ich spreche hier auch aus Erfahrung
    entweder so oder so lange dem Chef auf den Füßen stehen, bis sich eine akzeptable Lösung findet und er aktiv wird.

  10. #10
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    Da glaube ich euch aufs Wort, solange die Arbeit erledigt wird, ist für den Chef ja alles ok. ABER ich kann gar nicht alle Aufgabengebiete meines Kollegen abdecken, da ich auf seinem "speziellen Gebiet" keine Erfahrung habe bzw. mir die technischen Kenntnisse fehlen. Spätestens dann gerät alles ins Stocken. Aber das wissen nicht alle, die von uns servisiert werden: Die Anfragen werden kommen und dann die Beschwerden, wenn was nicht erledigt ist. Ich fürchte mich, das ein totales Chaos ausbricht und dann noch so Meldungen kommen wie "War ja klar, dass sie das ohne ihn nicht schaffen..." Es ist echt schwierig und je mehr ich darüber nachdenke, umso schlimmer wird es für mich.

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