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Thema: Wie richtig abschalten?

  1. #1
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    Standard Wie richtig abschalten?

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    Hallo Beauties,

    in letzter Zeit passiert es mir immer öfter, dass ich nicht richtig von der Arbeit abschalten kann. Ich hab jetzt nicht immens viel Stress, aber meine Gedanken kreisen viel zu oft um die Arbeit, als es mir lieb ist. Ich suche gedanklich ständig nach Verbesserungsvorschlägen, mache mir Sorgen um ungelöste Probleme, für die ich gar nicht zuständig bin oder um Unerledigtes, was ich mir nicht notiert habe - das fällt mir oft irgendwann am Abend ein. Dabei mache ich wirklich viel in meiner Freizeit - Sport, private Treffen, Einkaufen, Haushalt etc.
    Auffällig ist auch, dass mich die meisten Leute immer fragen "Wie geht's in der Arbeit" - ich hab den Eindruck, mein Job dominiert in meinem Leben, obwohl ich das gar nicht so möchte. Früher hatte ich viel stressigere Jobs, mehr Druck und Arbeit und ich dachte, jetzt wo es mir in dieser Hinsicht etwas "besser geht", hört das Gedankenkarussell auf, aber dem ist nicht so.
    Was kann ich dagegen tun? Welche Möglichkeiten nutzt ihr, um abzuschalten und was bringen sie?

    LG,
    Blondie
    "Simplicity is the ultimate sophistication" (Leonardo da Vinci)

  2. #2
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    Mir hilft Bewegung und Sport beim Abschalten am besten. Ich lese sehr gerne, aber wenn mir was im Kopf "rumschwirrt", also mich etwas sehr beschäftigt oder gar belastet, dann kann ich so nicht abschalten. Fernsehen ist dann ähnlich schlecht. Gut funktioniert auch Gesellschaft, also eine Freundin treffen oder auch nur anrufen.

  3. #3
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    Hallo Blondie1,

    dein Problem kenne ich nur zu gut.

    Ich habe mir lange Jahre solche Sorgen gemacht, konnte nach der Arbeit nicht abschalten, konnte nicht einschlafen, wurde ständig in der Nacht wach und schon morgens unter der Dusche kreisten meine Gedanken um die Arbeit.
    Mein Körper hat mir dann irgendwann ganz deutlich gezeigt, dass es so nicht weiter gehen kann.
    Ich habe dann erst mal ganz lange darüber nachgedacht und mir Fragen gestellt wie z. B. wie wichtig ist mir mein Job, ist er es wert, dass ich daran zerbreche, interessiert es meinen Chef überhaupt dass ich auf dem Zahnfleisch gehe, wird mein Einsatz gewürdigt...?
    Erstaunlicherweise wurde mir da zum ersten Mal klar, dass ich fast mein ganzes Leben auf die Arbeit ausgerichtet hatte. Zwar wurde es auch von unserer Führungsetage anerkannt, aber andererseits wurden auch alle Lasten immer mir aufgebürdet, nach dem Motto "Gib die Sache an Frau badhairday, auf die kann man sich verlassen, die macht das schon". So passierte es dann auch, dass unsere Abteilung von ehemals 4 auf 2 Leute zusammenschrumpfte und es keinen Zweifel daran gab, dann ich auch mit der Hälfte der Leute die Abteilung noch gleichwertig führe.
    Jetzt ist bei mir einfach mal Schluss. Ich bin zu meinem Chef und habe auf einen weiteren Mitarbeiter bestanden und das mehrmals. Jetzt sind es wenigstens wieder 3 Leute. Ich mache keine Überstunden mehr, es sei denn sie sind unbedingt notwendig und es sind nicht zu viele.
    Abschalten konnte ich lange trotzdem nicht, auch nicht durch Sport. Mittlerweile mache ich Yoga (Körperübungen und Meditation). Durch Yoga bin ich innerhalb kürzester Zeit so viel ruhiger und gelassener geworden. Auch wenn ich im Job gerade in einer stressigen Situation bin, kann ich mich durch einfache Atemübungen (von denen keiner der Kollegen etwas bemerkt) ganz schnell wieder beruhigen.
    Was auch wichtig für mich war: Ich wurde auch immer gefragt wie es bei der Arbeit läuft. Früher habe ich mich da richtig ausquetschen lassen und viel erzählt. Mittlerweile sage ich nur noch "Alles läuft gut, aber ich hab jetzt Feierabend, lass uns nicht über die Arbeit reden". Kollegen die vor Arbeitsbeginn oder in den Pausen mit mir über betriebliche Vorgänge reden wollen, blocke ich konsequent ab und sage "Wir können uns gerne in der Arbeitszeit darüber unterhalten, aber die fängt erst in 10 Minuten an (oder "aber erst nach der Pause")
    Mach deine Pause auch besser nicht am Arbeitsplatz, geh lieber etwas spazieren. Bei uns ist es oft so, dass die Leute meinen, wenn man im Haus ist, stehe man automatisch zur Verfügung, auch in den Pausen.
    Dass dir alles zu viel wird ist ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren und du musst sie erkennen und versuchen die Engerie umzuleiten in etwas positives.
    Bei meiner Yoga-Maditation (auf einer CD) wird z. B. gesagt, dass es klar ist, dass währen du meditierst, dir immer wieder ungewollte Gedanken durch den Kopf schießen. Die soll man dann als Gedanke anerkennen und an einem vorbei ziehen lassen. Ich habe das für mich bildlich so dargestellt, dass ich den Gedanken verbildliche, ihn in eine Seifenblase sperre und an mir vorüberziehen lasse oder sogar wegschiebe. Erstaunlicherweise funktioniert das mittlerweile fast immer, auch im Alltag. Es kommt dabei auf deine Einstellung an. Früher hätte ich so eine Aussage nur belächelt und nicht richtig begreifen können. Wenn du aber erst mal an einem Punkt angelangt bist, an dem du dich entweder selbst aus dem Sumpf ziehst oder darin untergehst,lernst du solche Instrumente zu schätzen.
    LG badhairday

    ----------------------------------------------------

    Niveau ist keine Handcreme

  4. #4
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    Mir hilft, nach der Arbeit diese "abzulegen", also die Klamotten zu wechseln und mir auch vorher den Stress "abzuduschen" - ich bin dann irgendwie ein anderer Mensch...

    Auch liegt hier immer so ein kleiner Notizblock rum, in dem ich Ideen/Lösungen für die Arbeit notiere - aufschreiben hilft mir auch los-zu-lassen.
    Never judge a book by its cover...

  5. #5
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    Ich finde Sport hilft da eigentlich am besten. Oder etwas mit Freundinnen unternehmen und sich austauschen. Bei mir ist es allerdings auch nicht so, dass die Erfahrungen im Beruf mich sehr belasten. Natürlich gibt es auch Erlebnisse, an die ich zurück denke und die ich nicht unbedingt als angenehm empfinde. Aber das geht bei mir eigentlich recht schnell wieder weg.

  6. #6
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    Mir hilft eher was Ruhiges.
    Was sortieren, was basteln, oder auch einfach im Netz surfen.
    Nichts was den Kopf oder den Körper wieder anstrengt.

  7. #7
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    Yoga. Aber "echtes", ruhiges Yoga, nicht dieses Power-Yoga-Zeugs und dergleichen. Am besten mit einem Meditationselement. Und das regelmässig, nicht nur einmal alle paar Wochen.

    Sonstiger Sport hilft mir nur bedingt. Zum Abreagieren ja, aber nicht zum Abschalten. Sport putscht mich eher auf und mir persönlich hilft das beim "inneren Loslösen" nicht.

    Im Winter nehme ich zudem regelmässig abends ein Bad, das hilft mir auch.
    Geändert von Dawn13 (19.06.14 um 21:03:21 Uhr)

  8. #8
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    Vielen Dank für Eure Antworten - besonders an Badhairday für den besonders ausführlichen Beitrag!
    Wie schon erwähnt, mache ich bereits Sport, auch im Freien und Freunde treffe ich auch oft genug. Dass wir dann nichts über die Arbeit reden, ist fast unmöglich, denn jede(r) fängt damit an und möchte sich einerseits aussprechen, Rat suchen, Tipps zurückgeben etc. Das liegt auch daran, dass jeder meint, dass mein Job mein Lebensmittelpunkt wäre. Und ich muss mir ehrlich eingestehen: eigentlich ist er es auch, mal mehr mal weniger.
    Yoga wäre mal was anderes, ich hab schon öfter daran gedacht so einen Kurs zu belegen. Wenn das helfen würde, mein inneres Gleichgewicht zu stabilisieren und unnötige Gedanken/Sorgen zu vertreiben.
    Im Gegensatz zu Badhairday powert mich mein Job aber gar nicht so sehr aus, zumindest fühle ich mich nicht so wie kurz vor einem Burnout oder ähnlichem. Vielleicht sollte ich mir ein spannendes Hobby suchen, ich weiß es nicht...

    LG,
    Blondie
    "Simplicity is the ultimate sophistication" (Leonardo da Vinci)

  9. #9
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    Ein spannendes Hobby kann ein guter Ausgleich sein. Ich denke aber auch, dass Berufliches und Privates oft schwer zu trennen sind. Der Job macht einen großen Teil des Lebens aus. Zwar nicht alles, aber viel. Wenn man sich zu seinem Beruf wirklich berufen fühlt, finde ich es auch nicht unbedingt schlimm, wenn er (zeitweise) zum Lebensmittelpunkt wird. Stört es dich denn so sehr, dass es manchmal so ist? Zumal du ja schreibst, dass du nicht so sehr gestresst bist, was ja eigentlich recht ideal klingt.

  10. #10
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    Mir hilft es, wenn ich mich konzentrieren muss. Das kann Sport sein (Joggen funktioniert aber z.B. nur manchmal - besser ist Schwimmen, weil ich mich da auf die Ausführung jedes Zugs konzentriere sowie auf Atmung und Bahnen zählen, da bleibt für nichts anderes mehr Zeit ) oder ein Spiel oder Rätsel oder Kochen nach Rezept oder Backen oder auch mal im Internet Surfen.


    Bei ruhigen Dingen wie Baden schwirren meine Gedanken oft unaufhaltsam weiter.

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