War's das mit Karstadt? Sjöstedt geht.

[whitie]

Ich gehe im Karstadt nicht regulär einkaufen. Die 2-3 Mal die ich da war, waren aber gut.
Ich hab da ab und zu Stoffe oder Nähutensilien gekauft und die Damen waren immer sehr höflich und versiert.

In HH war ich in dem in der Mönckenbergstraße und begeistert von der Dame am Bobbi Brown Stand.
Kann sein, dass die Dame so gut war, weil sie eben nicht intern angestelltes Personal ist. Auf jedenfall war
die Baratung der Hammer und diese Dame hat mich zu meinem MU gebracht. Dafür bin ich ihr wohl auf ewig dankbar

[Medha]

Wie? Erzähl!
...

Zu einer Leinenshorts die ich gefunden hatte, wollte ich eigentlich noch ein passendes Oberteil der gleichen Marke kaufen. Die Verkäuferin, die für die Sonderfläche zuständig war, hatte aber Probleme mit der Anbindung ihres Abteilungslaptops, deswegen führte sie ein ausgiebiges Telefongespräch. Ich hatte Zeit, also habe ich mich danebengestellt und abgewartet, nicht gedrängelt, gar nichts. Weil sie nicht fertig wurde, habe ich mich selbst umgesehen, aber in Grösse 46 war das Angebot etwas dünn und ich hatte wenig Lust, jetzt alle Ständer selbst durchzugucken. Also habe ich weiter gewartet. Sie hat dann gnädig das Telefongespräch unterbrochen und mir ihre Gunst erteilt. Auf meine Frage nach Oberteilen, passend zu der Shorts kramte sie etwas auf den Ständern aber meinte auch nur, dass man das eben durchgucken müsste. Ich habe mir dann zwei Oberteile zur Anprobe genommen aber mir war schon die Lust vergangen. Beide sassen nicht richtig. Dann fiel mir auf, dass an der Hose das Angebotspreisschild fehlte. Ich habe die Shirts in die Abteilung zurückgetragen und die Verkäuferin wegen des Angebotspreisschildes für die Hose angesprochen. Es wäre ja blöd, wenn die Kolleginnen von der Kasse dann wieder zurück in die Abteilung laufen müssten. Sie drückte mir dann kurzerhand noch eine Hose in einer kleineren Grösse in die Hand. Als ich meinte, ich wollte mich wohl noch weiter umsehen und nicht noch ein zusätzliches Teil mit mir rumtragen (ich hatte noch eine andere Hose auf dem Arm), fing sie an mich anzunölen, ich müsste doch sehen, dass sie Computerprobleme hätte und ich wäre ja auch ganz schön aggressiv.

Na Danke. Ich war ganz kurz davor die beiden Hosen wieder wegzuhängen, aber ich brauchte nun mal dringend passende Sommerhosen und in Grösse 46 gibt es da nicht so wahnsinnig viel Auswahl. Auf den Kauf weiterer Teile habe ich verzichtet und habe auch wenig Lust noch einmal einen Fuß in den Laden zu setzen. An der Kasse habe ich mich dann noch mal beschwert aber ich glaube ein umgefallener Sack Reis wird einen grösseren Effekt haben.

@whitie, ja der Bobbi Stand ist meist ziemlich gut.

[Cara]

Na ja, schlechtes Verkaufspersonal ist das eine. Aber das ist nicht ausschlaggebend für die Konzern-Misere. Und ich kann die Leute mittlerweile auch verstehen. Die sollen lächeln, arbeiten da für sehr wenig Geld, und wissen nicht, wie es um ihre Zukunft bestellt ist.

Berggruen ist ein Kunstsammler, der jährlich viel Geld für seine Belange aus dem Konzern zieht. Und es müsste jedem Menschen unfassbar erscheinen, wie damals das Verkaufspersonal ihm einen Blumenstrauß überreichte und ihn überglücklich als Retter feierte. Das ist er nicht. Ganz und gar nicht.

Und Sjöstedt geht nicht, weil das Personal der Nachhilfe bedarf, sondern weil sie die von Berggruen zugesagte Unterstützung nicht erhält. Und ich vermute stark, dass diese Frau doch sehr tiefen Einblick in die Papiere hat und sieht, dass nach seiner Weigerung nichts mehr zu retten ist. Was also soll da das Verkaufspersonal machen?

[Medha]

Du hast Recht, aber ich hatte gehofft dass sich mit Sjöstedt einiges ändert, dass der Laden an sich moderner, kundenfreundlicher, einfach aufgeschlossener wird. Und eines sollte jeder beherzigen, der mit Kunden direkt arbeitet, sei es im Verkauf oder als Dienstleister: 1. der Kunde bringt das Geld ins Unternehmen, 2. es ist absolut kontraproduktiv seinen Frust am Kunden auszulassen. Dafür braucht es auch kein Verkaufstraining oder sonst irgend etwas. Freundlich zu Kunden zu sein, ist die absolute Grundvoraussetzung in so einem Beruf.

[Cara]

Das stimmt grundsätzlich. Nur fragen sich die Angestellten natürlich, inwieweit sie das Unternehmen retten können, wenn kein Geld da ist. So viel kann der Kunde nicht ins Unternehmen pumpen. Durch den Verkauf der Waren (egal, ob das Personal freundlich ist oder nicht), reicht es immer noch nicht, das Unternehmen zu erhalten. Und das ist der Punkt.

[Medha]

Der Verkauf von Waren ist aber der Hauptgeschäftszweck eines Einzelhändlers. Und als Angestellte habe ich meinen Job zu machen. Kunden anzupflaumen gehört nicht dazu.

[LieseLotte]

Das stimmt grundsätzlich. Nur fragen sich die Angestellten natürlich, inwieweit sie das Unternehmen retten können, wenn kein Geld da ist. So viel kann der Kunde nicht ins Unternehmen pumpen. Durch den Verkauf der Waren (egal, ob das Personal freundlich ist oder nicht), reicht es immer noch nicht, das Unternehmen zu erhalten. Und das ist der Punkt.

Der Punkt ist, es würde vielleicht reichen, wenn nicht der Besitzer sich das Geld in die eigene Tasche stecken würde, statt zu investieren.

[*LV*]

Mein letzter Karstadt Besuch hat mir auch gereicht bei mir auch unfreundliche Verkäuferin und ein Durcheinander beim Sortiment, grauenvoll.

[HopiStar]

Ich vermute bei Karstadt Mitarbeitern auch oft Resignation. Was haben sie dem Verbraucher zu bieten ? Sie haben nicht das größte, nicht das beste, nicht das neueste, nicht das modernste, nicht das günstigste Sortiment. Frühere Rabattaktionen gibt es nicht mehr, Neuheiten gibt es dort immer zuletzt. Es gibt keine schöne Abteilungen und über allem schwebt das Gemischtwarenladen-für-die-Frau-um-die-65-wie-man-sie-sich-vor-20-Jahren-vorstellte-Ambiente.

[Sushi]

Fachpersonal? Beratung? Ich weiß gar nicht mehr wann ich das noch in Anspruch genommen habe. Seit dem Internet und den Suchmaschinen kann man sich ja wirklich über alles selbst informieren (klar gibt es komplexe Sonderfälle, aber gerade was Klamotten angeht bin ich Beratungsresistent) also daran kann es bei mir nicht liegen das ich da nicht mehr eikaufe. Ich persönlich finde Kaufhof fast noch etwas miefiger als Karstadt. Das Konzept Kaufhaus wird sich in ein paar Jahren wohl erledigt haben. Man hat ja immer nur ein eingeschränktes Sortiment zur Verfügung. Wer kauft da ein Elektrogeräte wenn der Saturn neben an ist. Wer kauft da noch eine Jeans die es in drei Waschungen gibt, wenn um die Ecke ei levis Flagshipstore habe in dem ich jeden Schnitt in sämtlichen Größen und Waschungen bekomme?
Pissige Verkäufer-Innen habe ich hier in Stuttgart eigentlich schon in jedem laden gesehen: Benetton, Douglas etc. ja sogar im Breuninger: Ich war mit einer Freundin in der Schmuck-uhrenabteilung weil sie sich eine Uhr kaufen wollte. Sie lässt sich die erste zeigen und fragt nach dem Preis, sie lässt sich die zweite zeigen und fragt nach dem Preis, sie lässt sich die dritte zeigen fragt nach dem Preis, sie will sich die vierte zeigen lassen worauf die Verkäuferin entgegnete das die Uhren in ihrem Haus wohl nicht in der Preislage meiner Freundin seien...