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Thema: Die Wohlstandsasketen

  1. #11
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    Viele Sonderlocken kann man sich doch nur leisten, weil wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben. Alles in Maßen, nichts in Massen, das ist meine Maxime.

    Letztens in einer Eisdiele: eine bestellte einen Erdbeerbecher, aber der sollte bitte ohne Erdbeeren sein. Da fiel mir dann nichts mehr ein...
    "Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)

  2. #12
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    Jürgen Becker hat es mal so formuliert, Essen sei die neue Religion. Das bildet sich auch in der Sprache ab, wenn man z.B. nascht dann "sündigt" man ...

    jeder soll so essen wie er mag, so lange er mich nicht damit belätschert. Einmal fand ich eine Tante total lästig. Bei einem neuen Burgerlader der gerade angesagt ist und total voll war, musste die Trulla in den 30 Minuten die wir dort waren ca. 7 oder 8x ihren Begleitern gegenüber erwähnen, dass sie den Veggie Burger ist.

    Ich hatte mal eine Kollegin die hat alles mögliche nicht gegessen oder getrunken, weil ihr Magen es nicht verträgt. Kein Fruchtsäfte, kein Paprika mit Schale, dies nicht, jenes nicht. Hat sich aber immer Currywurst Pommes reingezogen und nichts außer Kaffee getrunken.
    alle dummen Elsen auf Ignore!


  3. #13
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    Zitat Zitat von sabine21 Beitrag anzeigen
    Ich hatte mal eine Kollegin die hat alles mögliche nicht gegessen oder getrunken, weil ihr Magen es nicht verträgt. Kein Fruchtsäfte, kein Paprika mit Schale, dies nicht, jenes nicht. Hat sich aber immer Currywurst Pommes reingezogen und nichts außer Kaffee getrunken.
    Wir haben mal zusammen gearbeitet?

    Fruchtsäfte würden mir Sodbrennen machen und von Paprika mit Schale stoße ich auf, nix Bedrohliches, aber auch nicht angenehm. Currywurst/Pommes macht mir eher nichts (habe ich aber schon lange nicht mehr gegessen - warum eigentlich nicht?).

    Ansonsten bin ich bei Tommasina. Dieses Ernährungsgequatsche nervt mich völlig ab. Jeder weiß angeblich, was gesund ist. Ich will aber auch mal ohne schlechtes Gewissen Erdbeeren mit Sahne essen oder das doch selten gewordene Steak genießen - das ist dann eben nicht Alltagsernährung, sondern ein rarer Moment, den ich zelebrieren und genießen möchte mit allen Sinnen. Aber meistens hat man mittlerweile irgendjemanden mit am Tisch sitzen, der einem das nicht gönnt, was auf dem Teller liegt. Und ich will auch nicht ständig mit Gesprächen über Diäten, Sonderformen der Ernährung usw. usw. bequatscht werden, schon gar nicht, wenn da ein vorwurfsvoller Unterton mit drin ist.

    Ich geh' gleich Einkaufen und weil ich noch kein Abendbrot hatte, werde ich mir eine Currywurst/Pommes gönnen - ohne Majo, die ist zu fett, vertrag ich nicht. Aber das muss ich ja niemandem erzählen.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  4. #14
    Avatar von Mascara
    Mascara ist offline more sizzle – less steak!
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    Mir macht es sehr viel Spaß, mich mit verschiedenen Ernährungskonzepten zu beschäftigen und sie auch auszuprobieren. Meine letzte Nummer war ketogen. „Na Mascara, ein Möhrchen? Um Gotteswillen – zu viele Carbs!” Das war immer lecker und hat eigentlich sehr gut getan, außer dass ich einen völligen Kontrollverlust erlitt und nicht mehr mit meinem Löffel von dem 500 g Mandelmus-Glas wegkam.
    Erst vegan ketogen, dann aber ovo-pescetarisch ketogen, wenn man das so sagen kann. Inzwischen wieder ganz normal (unorthodox) vegan, taste mich aber gerade in Richtung Rohkost vor. Denn das Schöne an der ketogenen Diät war, dass ich mich wohl basischer als sonst ernährt hatte. Meine Haut war makellos in der Zeit.

    Ansonsten kann ich mir das gut vorstellen, dass Menschen, die Alternativmediziner konsultieren, hier und da Abstriche machen müssen, die von außen betrachtet vielleicht nicht nachvollziehbar sind.
    Ich erinnere mich noch an meine erste Sitzung bei einem Naturheilpraktiker, der Nahrungsmittelverträglichkeiten bei mir getestet hat. Ausgerechnet Tomaten und Milch sollte ich meiden (ich war damals 15 und vollständig durch Neurodermitis entstellt). Diese ganze Testerei erschien mir nur deswegen glaubhaft, weil der Zeiger des Geräts bei Lachs bis zum Anschlag ging. Ich muss mich übergeben, wenn ich Lachs esse. Um es kurz zu machen, die Behandlung war ein voller Erfolg.

    Ansonsten, ja, also auf Getreide verzichte ich auch. Hülsenfrüchte vertrage ich nicht. Nach einem guten halben Jahr Kaffeeabstinenz habe ich letztens wieder ein paar Espressi getrunken. Schon heftiger Stoff, werde ich wohl nicht wieder in mein Programm re-integrieren.

    So wie Religion eine absolute Privatsache ist, bin ich auch der Meinung, dass es unangemessen ist, die Essgewohnheiten anderer vorzuführen und abzuwerten. Das ist ein so extrem subjektiver Lebensbereich, was will man da verhandeln?
    Aber man kann ja offensichtlich ganz gut entsprechende Feindbilder kultivieren. Die gibt es auf allen Seiten. Kürzlich habe ich auf Youtube ein paar Clips zum Thema Rohkost angeschaut. Die Dame sprach tatsächlich von „Schlecht-Kost” als dem Antipoden zu Rohkost. Heiliger Bimbam. Und eine anti-vegan Seite gibt es auch im Netz.

    Worin ich mit dem Autor dieses feuilletonistischen Rundumschlags übereinstimme, ist das Staunen über die Akzeptanz hoch artifizieller und raffinierter Nahrungsmittel als Alternativen (abgepacktes gluten-freies Brot hat eine Freundin von mir immer mit dabei). Ich dachte, es hätte sich inzwischen in der Szene der Erleuchteten herumgesprochen, dass gerade das Tütenfutter direkt aus der Hölle kommt Nun ja, wenn es den Leuten Freude macht.

    Essen und essen lassen!

  5. #15
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    Zitat Zitat von Mascara Beitrag anzeigen
    Ansonsten kann ich mir das gut vorstellen, dass Menschen, die Alternativmediziner konsultieren, hier und da Abstriche machen müssen, die von außen betrachtet vielleicht nicht nachvollziehbar sind.
    Ich erinnere mich noch an meine erste Sitzung bei einem Naturheilpraktiker, der Nahrungsmittelverträglichkeiten bei mir getestet hat. Ausgerechnet Tomaten und Milch sollte ich meiden (ich war damals 15 und vollständig durch Neurodermitis entstellt). Diese ganze Testerei erschien mir nur deswegen glaubhaft, weil der Zeiger des Geräts bei Lachs bis zum Anschlag ging. Ich muss mich übergeben, wenn ich Lachs esse. Um es kurz zu machen, die Behandlung war ein voller Erfolg.

    So wie Religion eine absolute Privatsache ist, bin ich auch der Meinung, dass es unangemessen ist, die Essgewohnheiten anderer vorzuführen und abzuwerten. Das ist ein so extrem subjektiver Lebensbereich, was will man da verhandeln?
    Aber man kann ja offensichtlich ganz gut entsprechende Feindbilder kultivieren. Die gibt es auf allen Seiten. Kürzlich habe ich auf Youtube ein paar Clips zum Thema Rohkost angeschaut. Die Dame sprach tatsächlich von „Schlecht-Kost” als dem Antipoden zu Rohkost. Heiliger Bimbam. Und eine anti-vegan Seite gibt es auch im Netz.

    Essen und essen lassen!
    Das Problem ist ja, dass ich mich mit den Essgewohnheiten anderer auseinandersetzen muss, ob ich das will oder nicht.
    Mir wird nämlich erzählt, was gegessen werden darf und was nicht, ob ich es hören will oder nicht, ob es mich interessiert oder nicht, ganz egal, es muss erzählt werden.

    Mir wäre also geholfen, wenn die Betreffenden es als ihre Privatsache ansähen, was sie weshalb nicht essen.


    Vergiss die Liebe nicht!


  6. #16
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    Von mir aus kann daheim jeder essen wie er mag, das interessiert mich nicht die Bohne. Aber ich habe keine Lust mich mit deren Diäten auseinandersetzen zu müssen. Wenn das jemand dezent betreibt, so what. Aber bitte nicht in aller Ausführlichkeit vor anderen Gästen.
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  7. #17
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    Ich finde den Artikel richtig schlecht, voller Halbwissen und teilweise ziemlich respektlos. Da werden Ernährungsformen, die für manch Einen eine große Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens darstellen ins Lächerliche gezogen. Ich merke mal wieder, warum ich schon lange keine Zeitung mehr lese. Die Meinungen mancher Leute kotzen mich einfach an.


    Warum nicht einfach die Leute essen lassen, was und wie sie wollen?

  8. #18
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    Mir geht, wie in allen Bereichen des Lebens, dieser Missionierungswahn auf den Keks, jeder wie er will, aber ich hab null Lust mehr auf Diskussionen und Beschuldigungen, warum ich so oder so lebe. Über meine Intoleranten erzähle ich so wenig wie möglich, nur wenn es sein muss.

    LG Rapunzel

  9. #19
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    Zitat Zitat von Polarlicht Beitrag anzeigen
    Ich finde den Artikel richtig schlecht, voller Halbwissen und teilweise ziemlich respektlos. Da werden Ernährungsformen, die für manch Einen eine große Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens darstellen ins Lächerliche gezogen. Ich merke mal wieder, warum ich schon lange keine Zeitung mehr lese. Die Meinungen mancher Leute kotzen mich einfach an.


    Warum nicht einfach die Leute essen lassen, was und wie sie wollen?
    Welches Halbwissen? Ich kann keines finden.
    Es ist lediglich seine Meinung, die kann man teilen oder auch nicht. Aber dass er Halbwissen verbreitete, ist nicht der Fall.
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  10. #20
    Avatar von Mascara
    Mascara ist offline more sizzle – less steak!
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    Zu einem anderen Thema, das Herr Strobel y Serra zum Ende anspricht, nämlich dass die Lust am Kochen verkomme, habe ich diesen sehenswerten Beitrag in meiner Videothek gefunden. Interessante soziokulturelle Betrachtungen.


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