Wenn ich krank bin, bin ich krank und daher nicht arbeitsfähig. Ich habe kein Problem damit, mich krankschreiben zu lassen, wenn ich auch wirklich krank bin. Meistens ist es eine Erkältung oder ein Magen-Darm-Infekt, der mich dazu zwingt, daheim zu bleiben. Das kommt bei mir 1 - 2 x im Jahr vor, dann bin ich meistens jeweils eine Woche krankgeschrieben. In langwierigen Fällen auch schon mal 2 Wochen. Es gibt für mich keinen Grund, hier Heldin zu spielen, wenn ich mich einfach nur elend fühle. Dass der Laden trotzdem läuft obliegt nicht meiner Verantwortung, sondern der meines Arbeitgebers.
Das bedeutet aber nicht, dass ich wegen jedem Wehwehchen daheim bleibe. Meistens ist es so, dass mein Arzt mich sogar dazu überreden muss, mich ein paar Tage daheim zu schonen und das Ganze auszukurieren. Meinem Chef und meinen Kollegen ist ja auch nicht gedient, wenn ich sie noch anstecke.
Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn ich gerade neu in der Firma wäre und einen befristeten Arbeitsvertrag hätte, aber wen bringt es etwas, wenn man sich krank in die Arbeit schleppt?
Da ich im Vorzimmer arbeite bleibt es nicht aus, dass man mit dem Chef über die Krankheit spricht und ich habe auch kein Problem damit offen darüber zu sprechen. Wenn ich krankgeschrieben bin, weiß mein Chef, dass er mich in Notfällen immer telefonisch kontaktieren kann. Und das letzte Mal kam es auch vor, dass ich trotz Krankheit für 2 Stunden ins Büro kam. Nicht korrekt, das weiß auch mein Chef, aber es ging nicht anders, da hier keiner der Kollegen einspringen konnte, es eine Terminsache war und er dringend auf mich angewiesen war. Für meinen Chef ist das aber keine Selbstverständlichkeit, er weiß das schon zu würdigen.
Einige meiner jungen Kolleginnen (noch Azubis) sind regelmäßig 1 - 2 Tage im Monat wegen PMS-Beschwerden krank. Das hab ich in 22 Jahren nicht gemacht und kann es ehrlich gesagt auch nicht verstehen. Trotz teilweise sehr starker Beschwerden in den ersten Tagen ist die Arbeit mit Hilfe von Schmerzmitteln schon ganz gut zu bewältigen, auch wenn man die Toilette öfter aufsuchen muss als gewöhnlich. Bei solchen Sachen versuche ich schon hart mir gegenüber selbst zu bleiben, sind ja nur ein paar Tage und es gibt Mittel und Wege, die Beschwerden in Schach zu halten.
Wenn ich krank bin, achte ich darauf, mich korrekt zu verhalten, d. h. kein City-Shopping, keine Freizeitgestaltung außer Haus, keine Besuche bei Familie oder Freunden. Ich möchte mich von Kollegen auch nur ungern beim Wocheneinkauf "erwischen" lassen, auch wenn ich weiß, dass das nicht verboten ist. Darum kaufe ich dann während der Arbeitszeit ein. Auch auf FB achte ich sehr genau, was ich poste. Man muss ja nicht künstlich Angriffsflächen schaffen.