Ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst, aber ich habe einen erwischt, der ganz zuverlässig ist, wo es reicht die Dinge einmal zu sagen und er mir gerne meine Wünsche erfüllt (umgekehrt auch), bei Medikamenten sowieso.
Unsere Alltag ist auch ohne Kinder mittels technischer/mobiler Hilfsmittel organisiert und abgestimmt.
Termine organisieren wir zum Beispiel über einen gemeinsamen Google Kalender, wo jeder was reinbuchen kann. Rosa sind nur meine, blau nur seine Termine und wenn bei einem Termin beide Farben sind, sind wir beide gestellt. Der sagt uns auch gleich wann wir losfahren und welche Route wir nehmen können.
Einkaufen haben wir auch über eine App gelöst. Den Einkaufslisten-Manager (gibt andere auch). Jeder kann Dinge, die ihm auffallen und fehlen auf die Liste schreiben und wer auch immer einkaufen geht, braucht nicht erst fragen, was wir brauchen, man öffnet die App und kauft ein, hackt virtuell ab und synchronisiert, damit wieder beide alles am Letztstand haben. Irgendwo im Haus liegt immer ein Handy oder Tab, alle haben die App drauf und das ist schnell gemacht.
Im Haushalt hilft es mir, wenn ich ihn nicht anmeckere, sondern lieb sage: "Schatzilein, denkst du dass der Hoody da gerne allein allein liegt? Der wäre sicherlich lieber bei seinen Freunden im Kasten! Also ab damit!" Oder "Möchtest du die Verpackung von xyz noch jemandem vererben, weil sie schon so lange da liegt? Dann ruf ich den Anwalt an und lass sie ins Testament aufnehmen" Manchmal ist es ihm gar nicht bewusst und er lacht dann selber drüber. Würde ich ihm da blöd kommen und anmeckern, tät er eh gleich auf Durchzug schalten und ich könnte mich brausen gehen. Umgekehrt aber auch, wenn ich was vergessee, dass ihn stört. Wenn mans gleich anspricht bauscht es sich nicht auf und man kanns positiv vielleicht sogar mit Humor rüberbringen.
Für den Haushalt habe ich alles durchorganisiert (my little organizing OCD). "A place for everything and everything at it's place". Alles hat seinen Platz und vieles eine eigene Box und ist gelabelt und "ich weiß nicht wo das ist, mach du das mal lieber", spielts nicht. Briefe kommen in ein Posteingangsfach. Da liegt nix rum. Manchmal verräum ich ihm was, dass er ja noch betrachten und worüber er sinnieren wollte, tja, das macht er auch nur einmal. Beim nächsten Mal kümmert er sich selber drum, damits dort landet wo er gerne mag. Da wir zwei Stockwerke haben hängt an der Treppe ein Sack wo alles reinkommt, was ins andere Geschoss muss und wer rauf oder runter geht, nimmts mit,... Auch wenn er lieber die Dinge herumliegen lassen würde, ist er dankbar und sagt mir das auch immer, dass alles so ordentlich ist und gerade diese Alltagsdinge keine Diskussion hervorrufen. Es ist nämlich wirklich verschwendet Zeit und mühsam für beide sich mit sowas aufzuhalten, schafft schlechte Stimmung und wenn man das richtig angeht, hat man mehr Zeit für Qualitytime. Aber jedes Paar hat da sicherlich seinen eigenen Ansatz, der für das Paar am besten funktioniert.
Mütter können einem da das Leben ganz schön schwer machen, wenn sie die Söhne nicht zur Selbständigkeit erziehen. Dadurch schaffen sie eine Abhängigkeit, damit sie länger gebraucht werden und ein schwieriges Verhältnis, weil die Schwiegertochter ja ihre Vorstellungen von gemeinsamer Arbeitsteilung hat. Das ist meiner Meinung nach Verwöhnen am falschen Ende. Wenn ein Mann was nicht kann aber ein Interesse hat zu lernen wie man kocht und was zu einer Haushaltsführung dazu gehört, ist ja noch nicht alles verloren, mühsam sind diejenigen, die nahtlos von der Mutter zur eigenen Frau rüberwandern, und sich bequem den gleichen "Service" erwarten ohne selber was einbringen zu wollen. Das geht an die Beziehungssubstanz.