Vor ein paar Tagen habe ich nach einem Jahr einen guten Freund wieder gesehen. Wir sehen uns ca. einmal im Jahr, da wir weit voneinander entfernt wohnen. Aber wir sind uns eigentlich nahe. Ich habe es früher schon gedacht, aber gestern hat es sich wieder bestätigt: Er ist ein Trinker. Er trinkt jeden Tag ca. eine Flasche Wein (bzw. auch andere Alkoholika). Er ist auch nicht bereit darauf zu verzichten, wenn er mich z.B. mit dem Auto zum Bahnhof fahren muss. D.h. obwohl ich sage: Lass es, Du musst mich zum Bahnhof fahren, lässt er es nicht, sondern fängt noch vor sechs Uhr abends an zu trinken. Mit der Folge, dass ich irgendwann seine Frau, die schon schlafen war, aus dem Bett geholt habe, damit sie mich fährt (die beiden wohnen abgelegen, es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, der Bahnhof is 10 km entfernt).

Für seine Frau ist sein Trinken völlig normal. Er meinte, sie hat sich noch nie darüber beschwert, sie meckert über andere Sachen (Ordnung halten etc.).

Ehrlich, ich weiß nicht, was ich tun soll. Natürlich habe ich genörgelti. Es ekelt mich so an. Er ist so ein Edel-Trinker, also teure Weine und so. Als ob Alkoholtrinken irgendwie vornehm wäre.
Soll ich ihn einfach trinken lassen? Wäre das das richtige?

Er verleugnet übrigens eine schädliche Wirkung von Alkohol. Nur billiger Alkohl sei schädlich. So ein Schmarrn.

Für ihn wäre es das schönste, wenn ich mit ihm trinken würde. Das habe ich ganz früher dann und wann getan. Allerdings hat er da nur ab und an getrunken. Ich bin heute auch keine Antialkoholikerin. Manchmal, wenn mir danach ist, alle ein zwei Monate, betrinke ich mich. Aber eben nicht täglich.

Wie würdet ihr Euch dazu verhalten? Gar nicht?