Nebejob - wie packt ihr das?

[Klaraverstand]

So viel könnte man mir gar nicht zahlen, um ohne Not meine Freizeit zu opfern.

Allerdings habe ich sowieso einen stressigen Beruf,mache viele Überstunden verdiene ganz gut und habe keinerlei Raten oder sonstige Schulden.
Wenn bei uns jemand die Genehmigung für einen Nebenjob haben möchte, habe ich immer ein ungutes Gefühl, weil oft irgendetwas darunter leidet.
Meist die work life balance.

Und dann ist es immer sehr schwierig, ihn wieder in das Boot für den Hauptjob zu holen. Irgendwann kommen Krankenscheine.

[Fenja]

Ich arbeite Vollzeit mind. 40 h/Woche, eher mehr + 1 h Fahrt pro Tag und hab seit fast 2 Jahren einen Nebenjob.......
Ich bin kurz davor ihn hinzuschmeissen, weil ich es fast nicht mehr schaffe... Bin finanziell aber so am Limit, dass ich quasi darauf
angewiesen bin - zwar holt einen die Steuererklärung und die Voschreibung der Versicherung wieder zurück in die Reallität aber man
hat zumindest einen Teil vom Jahr schon um einiges mehr zur Verfügung - aber es verschiebt sich finanziell irgendwie nur....
Bin körperlich und psychisch mittlerweile wirklich ziemlich belastet, mein Nebenjob ist nämlich noch recht anstrengend und nachts, am Folgetag
bin ich zu nichts zu gebrauchen, darunter leidet natürlich wieder das Privatleben. Wie gesagt, ich bin quasi auf das zusätzliche Geld angewiesen, sonst
würde ich nicht lange darüber nachdenken - auf Dauer hält man das fast nicht durch :-(

[Miss Buffington]

Maus, machst du es nur, um dir mal was zu gönnen oder brauchst du den Job, weils nicht anders geht?

Ich persönlich verdiene eigentlich gut, habe aber auch hohe Fixkosten jeden Monat. Klar denke ich mir auch, das wäre cool mal so vier fünfhundert extra zu verdienen nur um es zu verprassen. Vielleicht Samstag Vormittag, wenn der Mann noch schläft. Andererseits ist es ja schon ein ordentliches Committment und wenns einen gerade nicht gelüstet, muss man trotzdem ran. Ich bin noch unschlüssig, ob ich irgendwas dazu machen sollte oder doch lieber ausgabenseitig reduziere.
Hut ab vor jedem der es hinbekommt, freiwillig oder unfreiwillig.

[Maus]

Ich lege das Geld, dass ich verdiene, fast komplett auf die hohe Kante.

Vielleicht erinnern sich noch welche hier an das Problem mit der Wohnung, die ich saniert habe, die aber meiner Mutter gehört.
Nun, aus dieser misslichen Lage konnte ich mich befreien. Ich zahle seit 2 Monaten ganz normal Miete an meine Mutter und habe keine Kreditschulden mehr.
Der Nebenjob war dafür gedacht, dass ich mir in 2 - 3 Jahren ein Auto kaufen kann, wenn mein bisheriges dann zu alt ist / eine Reparatur unwirtschaftlich ist.

Zum Leben brauche ich den Job nicht; es ist eher so, dass ich nie mehr einen Kredit aufnehmen wollte, um ein Auto kaufen zu können. Zumal ich ja einen Gebrauchtwagen habe.
Die Summe, die ich sparen wollte, habe ich bald zusammen.
Natürlich hab ich auch mal überlegt, einfach weiterzumachen. Mir mal neue Möbel zu kaufen, einen tollen Urlaub zu machen usw.

Aber ich merke halt immer mehr, dass ich an meine Grenzen komme körperlich. Ja und wie gesagt, das Privatleben kommt viel zu kurz.
Lebenssituationen ändern sich - als ich anfing, war ich Single. Jetzt bahnt sich was an.
Einen neuen Sport möchte ich auch ausüben....

[sunshine lady]

Aber ich merke halt immer mehr, dass ich an meine Grenzen komme körperlich. Ja und wie gesagt, das Privatleben kommt viel zu kurz.
Lebenssituationen ändern sich - als ich anfing, war ich Single. Jetzt bahnt sich was an.
Einen neuen Sport möchte ich auch ausüben....

Und da fällt dir die Entscheidung wirklich noch schwer?

[deelite]

Aber Sparen ist doch bei den momentanen Zinsen doch sowieso das unwirtschaftlichste, was man machen kann...?

ich würde das nicht mehr machen, Freizeit, Sozialkontakte und vor allem Gesundheit sind Dinge, die man nicht mit Gold aufwiegen kann.
eine Zeitlang habe ich das auch mal gemacht, als ich viel jünger war, aber selbst da hat es mich genervt und ging an die Substanz. Ohne wirkliche Not, weil das Geld sonst nicht reicht, würde ich mir das nie wieder antun.

Lieber würde ich mal schauen, wie ich mich im jetzigen Job weiterentwickeln und dann auch evtl. mehr Geld verdienen kann, denn der wird ja auch über kurz oder lang viel zu kurz kommen.
Ehrlich gesagt fände ich das auch als Arbeitgeber nicht toll, da der Arbeitnehmer eben sehr wahrscheinlich nicht seine volle Leistung bei seinem Hauptjob bringen kann.

[Miss Buffington]

Maus, du hast einige Wünsche und Ziele gleichzeitig. Überleg dir einfach was dir persönlich am meisten Glück und Freude bringt. Das Auto, die Beziehung, der Sport, der Stolz keinen Kredit aufnehmen zu müssen? Das ist ja sehr individuell.
Auf was von deinen Wünschen könntest du am ehesten verzichten oder gibts vielleicht Möglichkeiten Abstriche zu machen, um auch ohne den Job mehrere Dinge gleichzeitig zu realisieren?
ich kenne die Geschichte mit der Wohnung nicht, aber du dürftest da aufgrund der Sanierung in einen Engpass gekommen sein, der ganz unangenehm war und aus dem heraus du dir geschworen hast, dass du nie mehr in einer solchen Situation sein magst. Das ist gut verständlich.
Nur als Idee wegen dem Auto. Wie wäre es, wenn du das was du auf der Kante hast für die Anzahlung eines Wagens nimmst, den du dann mit ganz kleiner monatlicher Leasingrate anschaffst? Damit könntest dir einen neuen oder leasingfähigen Gebrauchten Wagen leisten, sollte deiner wirklich den Geist aufgeben und wenn dein Alter es doch noch länger macht, na umso besser. Bei dem Zinsniveau derzeit, wie deelite auch schreibt, gewinnst du mit Sparen halt auch keinen Blumentopf.

Es mag nicht für jeden geeignet sein, aber wenn man daheim ausmistet und ungebrauchte aber noch gute Dinge auf eBay oder Second Hand Plattformen verkauft, kann auch ne Menge Geld zusammenkommen, das man hat um wieder was auf die Seite zu legen oder sich darum was anderes zu leisten. Der weitere Vorteil wäre, dass man bewusst ausmistet und das tote Kapital einfach zu Geld macht.

[NuMetalBuechse]

Ich arbeite 20Std die Woche im Büro/Home Office, an drei Tagen gehe ich in die Uni. Ich mache ja einen Vollzeit Master und dann arbeite ich noch 60 Std im Monat als Aushilfe. Ab und zu mache ich noch andere Sachen. Dadurch dass ich immer unterschiedlich arbeite kann es mal sein, dass ich vormittags freihabe und mittags weg muss um eine Baustelle zu beaufsichtigen und dann direkt zum Nebenjob muss. Würden die Profs nicht immer ihre Vorlesungen schieben würden, wäre es eig perfekt

[Maus]

Nun ja, auch wenn das Sparen nicht gewinnbringend ist .. mir geht es einfach besser, wenn ich was auf der hohen Kante habe
Auch gerade durch die missliche Lage mit dem Kredit.

Aber ihr habt recht .. ich brauche den Job nicht wirklich, meine Freunde und meine Freizeit schon

[Chiquitita]

Ich bin nicht in einer solchen Situation, aber bei Deiner momentanen würde ich spontan sagen: Schau doch mal, wie Du ohne den Nebenjob zurechtkommst, in jeder Hinsicht (finanziell, Privatleben ...), und wenn die Finanzlage mal wieder knapper wird, kannst Du ja immer noch einen neuen Nebenjob suchen (oder ist das ein Problem?).