Social Freezing

[Datura]

Was sagt eigentlich das Board dazu?
Eizellen einfrieren, erstmal Karriere machen und dann in Ruhe Kinder kriegen?

Ich finde die Möglichkeit, Eizellen einzufrieren, zwar prinzipiell ok. Aber ich finde es gruselig wenn ich mir vorstelle, daß das irgendwann Standard wird.
Wenn ich höre, daß junge Mütter unter 30 heute schon fast zu Menschen zweiter Klasse zählen, weil keine gebildete Frau vor 30 Zeit zu, Kinderkriegen hat, finde ich das überaus befremdlich.
Ist man dann in 10 Jahren asozial wenn man vor 40 ein Kind kriegt? Auf natürlichem Weg?
Und muß man jetzt Panik kriegen wenn man keine Eizellen einfrieren läßt, weil man sich damit Möglichkeiten verbaut?

[Blu-Belle]

Ich find das auch gruselig.

Was passiert denn in ein paar Jahrzehnten, wenn die Wissenschaft fortschreitet, man friert die Kinder im Alter von 10 - 14 ein, damit man die Pubertät nicht miterleben muss?

....


"Wenn ich höre, daß junge Mütter unter 30 heute schon fast zu Menschen zweiter Klasse zählen, weil keine gebildete Frau vor 30 Zeit zu, Kinderkriegen hat, finde ich das überaus befremdlich."
Wer gibt denn so einen Schwachsinn von sich?

Das die Natur sich nicht wirklich ins Handwerk pfuschen lässt, sieht man doch an den ganzen von "Schönheits"-OP's verunstalteten Gesichtern. Da sieht auch keine 40jährige wieder aus wie 20.

[apia]

Das passt ja zu dem späte Mütter Thread.
Meine Meinung :

Für die eine oder andere Frau mag es eine Hilfe sein, daher will ich es nicht total verdammen. Neue Möglichkeiten Können schon Vorteile haben. Es ist irgendwie sehr typisch Deutsch es sofort nur schlecht zu finden.
Aber so richtig sehe ich den Sinn nicht, denn ob ich mit 30 oder 45 Kinder bekomme, ich habe hinterher immer die Frage wie ich den Wiedereinstieg schaffe, die Frage nach Betreuung, nach Vereinbarkeit von Arbeit und Familie.
Es macht eigentlich keinen Unterschied, nur dass die Frauen älter sind. Und eine Garantie auf ein gesundes Kind gibts auch nicht.
Es ist ja nicht so als ob sie die Kinder mit 60 bekommen würden ( das propagiere ich auch gar nicht!)
Und danach in Rente gehen könnten. Von daher weiß ich nicht so der Sinn liegt.
Von daher kommt mir das ganze eher vor wie ein großes Verschieben.

Ich habe übrigens nie was davon gehört, dass Mütter unter 30 schief angeschaut werden. Von wem?

[sunshine lady]

Ich habe übrigens nie was davon gehört, dass Mütter unter 30 schief angeschaut werden. Von wem?

Das frage ich mich auch - so ein Spruch oder selbst eine Andeutung ist mir noch nie untergekommen.


Zum Einfrieren:

Ich bin kein Fan davon, dass Frauen immer später Mütter werden. Und ich bin kein Fan davon, dass der Mensch mit aller Macht alles planbar machen möchte, was die Natur nicht so vorsieht.
Natürlich muss sich eine Frau erstmal zwischen Kind und Karriere entscheiden, aber die Entwicklung geht doch immer mehr in die Richtung, dass sich beides vereinen lässt.
Und ich bin sicher, bis sich dieses Einfrieren einigermaßen durchgesetzt ist die Betreuungssituation wieder eine andere als heute.
Ich frage mich einfach, wo der Weg hinführen soll und habe da Bedenken.

[apia]

Das setzt sich nicht großflächig durch. Dafür ist es zu teuer und keine garantie für irgendwas. Und die gesundheitlichen Risiken bleiben auch. Offiziell gilt eine Schwangerschaft ab 35 als Risiko oder spät Schwangerschaft. Daran ändert auch das einfrieren nichts.

Bei uns damals im rückbilungskurs waren die Frauen im Schnitt so 30-31. Wer soll wen da schief anschauen?

[daughty]

Ich glaube, diese Möglichkeit wird doch hauptsächlich von Frauen genutzt, die gerne ein Kind hätten, aber zum fruchtbaren Zeitpunkt einfach keinen passenden Partner haben. Und das sind verdammt viele. Ich habe noch nie gehört: "Ich lasse einfrieren, weil ich erst noch Referatsleiterin vor der Schwangerschaft werden möchte, auch wenn mein Freund schon jetzt gerne Vater würde."

Ich finde es irgendwie auch befremdlich, aber wenn frau nun mal mit 30 keinen passenden Partner hat - warum nicht?

[Miss Buffington]

soll jede so machen wie sie will.

Ich kann die Frauen verstehen, die bei einer großen IT Firma in Amerika arbeiten und das Angebot nutzen, weil wenn man mal drin ist und richtig Geld scheffelt dann will man die Chance nicht verstreichen lassen. Schließlich sind Kinder dort auch richtig teuer, die eigene College/Uniausbildung muss abbezahlt werden, für die Ausbildung der zukünftigen Kinder Geld auf die Seite gelegt werden. Die Kinderbetreuung kostet dort auch eine Lawine verglichen zu hier. Also wenn ich mit meinen amerikanischen Kolleginnen spreche, da schlackern mir die Ohren. Wenn man sich da schon was auf die Seite legt tut man sich später schon leichter. In unseren Gefilden mit Netz und doppeltem Boden wird die Idee vielleicht nicht so toll ankommen.

[Datura]

soll jede so machen wie sie will.

Ich kann die Frauen verstehen, die bei einer großen IT Firma in Amerika arbeiten und das Angebot nutzen, weil wenn man mal drin ist und richtig Geld scheffelt dann will man die Chance nicht verstreichen lassen. Schließlich sind Kinder dort auch richtig teuer, die eigene College/Uniausbildung muss abbezahlt werden, für die Ausbildung der zukünftigen Kinder Geld auf die Seite gelegt werden. Die Kinderbetreuung kostet dort auch eine Lawine verglichen zu hier. Also wenn ich mit meinen amerikanischen Kolleginnen spreche, da schlackern mir die Ohren. Wenn man sich da schon was auf die Seite legt tut man sich später schon leichter. In unseren Gefilden mit Netz und doppeltem Boden wird die Idee vielleicht nicht so toll ankommen.

Und trotzdem haben die USA eine höhere Geburtenrate als die Deutschen.
Ich frage mich wirklich, was da grundlegend für ein Mechanismus dahintersteckt.

[Datura]

Das setzt sich nicht großflächig durch. Dafür ist es zu teuer und keine garantie für irgendwas. Und die gesundheitlichen Risiken bleiben auch. Offiziell gilt eine Schwangerschaft ab 35 als Risiko oder spät Schwangerschaft. Daran ändert auch das einfrieren nichts.

Bei uns damals im rückbilungskurs waren die Frauen im Schnitt so 30-31. Wer soll wen da schief anschauen?

Ich hab das vor etwa zwei Jahren von einer Mutter gehört, die sagte, es gelte inoffiziell unter vielen (Großstadt-)Müttern die Regel: Nur schlecht gebildete Frauen kriegen ihre Kinder vor 30. Akademikerinnen haben in ihren Zwanzigern gar keine Zeit dafür.
Und da für viele Akademiker jeder Nichtstudierte ein Versager ist, gelten junge Mütter bei einer gewissen Schicht automatisch als Versager.
Das ist halt der Nachteil der Klassengesellschaft: Es bilden sich gewisse Standards heraus und werden somit indirekt zum Statussymbol. Und wenn immer weniger gut gebildete Frauen vor 30 Kinder bekommen, gilt eine junge Mutterschaft irgendwann als Ausweis für einen niedrigen Status.

[sunshine lady]

Dann scheine ich mich in den "falschen" Kreisen zu bewegen, denn auch unter meinen studierten Freunden und Bekannten gibt es junge Mütter, die nicht schräg angeschaut werden und auch ich als nicht studierte bin mir sicher, keinen einzigen Kommentar in diese Richtung zu hören wenn ich mich Anfang nächstes Jahr oute. Gut, dass ich mit solchen Leuten keinen Kontakt habe.