Zitat von
Datura
Als das mit Pegida losging, hab ich mich spontan geärgert, weil ich dachte: Sieh an, den Deutschen kriegt man nicht aus dem Sessel wenn die NSA die Kanzlerin abhört oder Banken unsere Rente verzocken. Aber sobald eine diffuse Bedrohung durch Ausländer durchs Land weht, steht er mit Tansparenten auf der Straße.
Aber immerhin schien mir das Thema am langen Ende doch auch berechtigt. Man sah Transparente, auf denen stand "Gegen Glaubenskriege auf deutschem Boden", dazu ein Piktogram, das unter anderem ein Hakenkreuz in einen Mülleimer wirft. Dazu die Versicherung, daß Pegida sich nicht gegen Flüchtlinge wende, sondern gegen Islamisten, Salafisten, Neonazis und dergleichen.
Da dachte ich, ok, Neonazis wird das wohl eher nicht anlocken.
Dann kam der Shitstorm der Presse und die reflexartige Behauptung, Pegida sei eine fremdenfeindliche Bewegung.
Erst dann sind meines Wissens nach die ersten rechtsgerichteten Transparente wie "Dresden bleibt deutsch" in Frakturschrift aufgetaucht. Man hat Pegida mit solchen Vorverurteilungen imho erst interessant für Neonazis gemacht.
Dann wurde es Pflicht in der deutschen Medienlandschaft, Pegida niederzureden und alle haben mitgemacht, mit wenigen Ausnahmen, siehe meinen Link zur WELT.
Machen wir uns nichts vor, natürlich laufen da auch Neonazis mit, vermutlich auch von Anfang an. In Ostdeutschland züchtet die Perspektivlosigkeit der Menschen den Rechtsradikalismus im großen Stil heran. Bei Jugendbefragungen tritt der Ausländerhaß deutlich zutage. Im Osten ist es normal, rechtsaußen zu denken. Das ist soweit klar.
Die Spitze von Pegida scheint auch äußerst zweifelhaft zu sein, ein Vorbestrafter sei der Begründer der Bewegung, hieß es.
Dazu kommt der seltsame Name. "Patriotisch" klingt nach Deutschtümelei und Fahnenschwingen. "Abendland" kligt wie ein Begriff aus der Zeit der Kreuzzüge. Und das Wort "Islamisierung" trennt auch nicht sauber zwischen Islamismus und Islam, das geht nicht.
Und dennoch sehe ich im Umgang mit Pegida einen Bruch demokratischer Grundsätze und der Meinungsfreiheit.
Immerhin sind die Demonstrationen friedlich und vom Thema her imho auch berechtigt.
Das letzte Jahr war nun mal geprägt vom Islamterror im Nahen Osten, dazu kamen laufend Meldungen über Salafismus in Deutschland, Scharia-Polizei, Günter Jauch hat einen Haßprediger interviewt - es lag schon eine gewisse Angst in der Luft. Und es lag imho mitnichten am Flüchtlingsstrom aus Syrien, daß die Angst vor Islamismus in Deutschland jetzt die Leute auf die Straße bringt - jedenfalls der eigenen Aussage nach.
Ich finde auch die Aussage, in Europa gebe es keine Bedrohung durch den Islamismus, sehr fragwürdig. Diese Aussage hat man seit den Anschlägen in Paris auch nicht mehr gehört.
Es kommt auch darauf an, in welchen Zeiträumen man denkt. Momentan ist die Bedrohung durch den Islamismus sicher eher gering. Aber in Deutschland werden in den nächsten Jahrzehnten demografische Umwälzungen stattfinden. Wenn sogar die schwarze Null Schäuble einräumt, daß wir 32 Mio Zuwanderer brauchen, wird selbiges niemand mehr verleugnen.
Und es ist wahrlich sehr optimistisch gedacht, daß diese Zuwanderer größtenteils aus Spanien, Tschechien und Italien kommen. Diese Länder suchen selbst händeringend nach Zuwanderern.
Nein, die Zuwanderer werden vorwiegend aus muslimischen Ländern kommen, dort herrscht auch der größte Überschuß an arbeitslosen Jugendlichen.
Und mit den muslimischen Zuwanderern wird nicht nur der Islam nach Deutschland kommen, sondern auch orientalische Lebensart. Und wenn sich die gelebte orientalische Kultur mit etwas nicht glorreich hervorgetan hat in der letzten Zeit, sind es Menschenrechte, Demokratiebewußtsein und Frauenrechte.
Natürlich kann man auch hier wieder sagen, daß es jedem selbst überlassen sein muß, ob er zuhause seine Frau unterdrückt oder seinem Sohn beibringt, daß alle Deutschen Ungläubige sind. Man darf sich aber doch die Frage stellen, inwieweit sich das kulturelle Wertesystem in Europa verschieben wird, wenn orientalische Pascha-Mentalität hier im großen Stil Einzug hält. Dazu regt Pegida an - und wurde von der öffentlichen Meinung dafür abgewatscht.
Ich frage mich auch, wie sich Deutschland in Zukunft gegenüber Israel verhalten wird, wenn die islamistischen Kriege im Nahen Osten weitergehen. Wenn in Deutschland ein großer Teil Muslime lebt, und Deutschland weiterhin zu Israel steht, wird das Hauen und Stechen auch in Deutschland dicke losgehen, das dürfte außer Zweifel stehen.