Aber erstens ist es schlichtweg falsch, als Migrant die Kinder zuhause mit fehlerhaftem Deutsch zu tränken statt sie der eigenen Muttersprache auf hohem Niveau auszusetzen und das Deutsch der Umgebung, Schule, Freunde etc. zu überlassen, damit die Kinder wirklich kompetent mehrsprachig werden können. Dass Mehrsprachigkeit kognitive Vorteile bringt, ist hinreichend belegt, aber wohl in vielen deutschen Köpfen noch nicht angekommen. Migranteneltern mit anderer Muttersprache sollten ihre Kinder ermuntern, Deutsch zu lernen, nicht es ihnen selbst beibringen und selbst natürlich auch engagiert mehr Deutsch lernen, um teilhaben zu können. Kinder ohne Deutsch und mit Eltern, die sich der eben beschriebenen Herausforderung nicht stellen wollen (oder können), muss umso mehr mit Integrationsklassen und Deutschkursen geholfen werden.
Zweitens war die CSU-Idee auch deshalb so schwachsinnig, weil es überhaupt nicht kontrollierbar wäre, außer mit Komplettüberwachung a la NSA.
Naja, was heißt denn " eigene Muttersprache" ? Wir zum Beispiel sind in Deutschland aufgrund der deutschen Wurzeln wieviele andere spät Aussiedler auch. Die Muttersprache der Großeltern war noch deutsch, trotzdem haben meine Eltern nicht besonders gut Deutsch gelernt, gut es war auch sehr schlecht angesehen deutsch zu sprechen damals in Polen.
Ich sehe mich auch als deutsch und auch meine Eltern haben seit über 20 Jahren den deutschen Pass. Die Frage nach der eigenen Muttersprache ist also gar nicht so einfach, obwohl ich als erstes polnisch gelernt hatte.
Außerdem, ich muss Dich enttäuschen, die alte Muttersprache wird mit den Jahren in einem anderen Land immer schlechter. Es fehlen neue Impulse. Früher Sprachen meine Eltern kein Dialekt, jetzt schon, und auch ich, wenn ich polnisch spreche merke, dass es abgefärbt hat.
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Dann ändere in "die eigenen Muttersprachen". Natürlich wird die eigene Muttersprache mangels Übung schlechter.
Sie üben es ja, aber nur miteinander, hauptsächlich. Oder eben per Skype mit der Familie und die sprechen Dialekt.
Ich denke, dass das mit ein Grund ist, dass mein Vater immer noch dazu neigt den polnischen Satzbau direkt auf das deutsche zu übertragen und auch oft noch im Kopf zu übersetzen. Es ist hoffnungslos.
Nur leider endet es auf die Art bei vielen, dass sie in der alten Sprüche schlechter werden und die neue nie gut beherrschen.
Ich war glücklicherweise auf einem Gymnasium und hatte nur deutsche Freundinnen ( ich war eine von ganz wenigen Migranten dort, es gab noch einen jungen aus Syrien und das wars. Eigentlich auch traurig, ist aber schon länger her.)
Geändert von apia (13.12.14 um 22:14:47 Uhr)
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Ja, das hört man eben oft und es ist schon leider ein natürlicher Prozess des Lebens zwischen mehreren Sprachen. Für Erwachsene ist dann halt das Mischmasch die eigene, ganz individuelle Sprache.. Aber bei Kindern sollte man schon versuchen, dem vorzubeugen.
Ich bin zum Glück nicht betroffen davon. Meine Theorie ist, dass mein Vater sich innerlich gegen die Regeln im deutschen wehrt und denkt im polnischen wäre es " richtiger"
Oder er ist besonders unbegabt in Sprachen.
Zum Beispiel sagt er, trotz 1000- facher Korrektur " ich gehe ins Garten"
Lustigerweise heißt es im polnischen auch " Der Garten" und nicht " das"'
Wie gesagt, es ist hoffnungslos.
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Wenn jemand in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, sollte die Muttersprache Deutsch sein.
Das ist vielleicht auch einfach die Gewohnheit.
Wenn er jemand anderes so reden hören würde wie er selber redet, würde ihm wahrscheinlich auffallen, daß es falsch ist.
Es reicht ihm vielleicht, daß er von seinem Umfeld verstanden wird.
Ist imho ok für jemanden, der von auswärts stammt, und nicht mehr jung ist.
Bei jemandem, der in D geboren ist oder hier noch eine Zunkunft vor sich hat fände ich das aber nicht ok. Der soll sich langfristig schon um gutes Deutsch kümmern.
Gerade deswegen war das wohl eher eine Aufmerksamkeitsheischerei, Parteien leben ja auch von Aufmerksamkeit.
Nö, die Muttersprache ist und bleibt die Sprache zwischen Mutter und Kind. Deine Aussage ist schlichtweg populistisch, auch weil die Forderung sowieso eintritt - da ein Kind, dass hier aufwächst, egal ob die Eltern Deutsch sprechen oder nicht, hauptsächlich Deutsch sprechen wird. Das hat auch Friedrike oben ausgeführt. Ich möchte ein bilinguales Kleinkind, Deutsch wird es daher nicht von mir lernen.