Hallo Ihr Lieben,

hier sind doch einige, die mit Schilddrüsenproblemem zu kämpfen haben, hat jemand von Euch vielleicht auch Morbus Basedow?

Mir ging es schon einige Wochen richtig schlecht, Herzrasen, Blutdruck und Puls viel zu hoch, Hitzewallungen und ich konnte keine Treppen mehr steigen, ohne nach zwei Stufen eine Pause zu machen. Bei der Arbeit war extrem viel los, jeden Tag 2-3 Überstunden, daher habe ich es erst auf den Stress geschoben.
Letzten Donnerstag ging es mir dann allerdings so mies, das ich abends nach der Arbeit direkt zum ärtzlichen Notdienst gefahren bin. Der befand meinen Puls für katastrophal und vermutete eine Herzmuskelentzündung, da ich vor einigen Wochen eine schlimme Erkältung hatte. Also schickte er mich ins Krankenhaus, um mal ein EKG machen zu lassen. Im KH waren dann alle plötzlich ganz hektisch, Herzrhytmusstörungen aber das Herz ansonsten in Ordnung, Entzuündungswerte nicht erhöht....und dann kam das große ABER: Schilddrüsenwert jenseits von gut und böse. Der Arzt hat dann im Labor noch alle anderen Werte nachgefordert und siehe da, manifeste Hyperthyreose. Die Werte waren so schlecht, dass ich nicht mal mehr nach Hause fahren und eine Tasche packen durfte....musste sofort dort bleiben, hatte nichts dabei, keine Zahnbürste, kein Handy um irgendjemandem Bescheid zu sagen...und durfte die Station dann auch nicht verlassen. Dieser Schock hat meine Puls dann natürlich gleich noch mehr beschleunigt.
Am nächsten Morgen durfte ich dann sofort beim krankenhauseigenen Nuklearmediziner antreten zur Szintigraphie und Ultraschall und nochmals Blutentnahme...und dann endlich eine Diagnose: Morbus Basedow. Nun erstmal 20mg Thiamazol/Tag für die nächsten 1,5 Jahre....in dieser Zeit nicht schwanger werden (ich bin 35 ) und die nächsten Wochen nicht Auto fahren, absolut kein Stress etc....
Wenigstens weiß ich nun endlich, was mit mir los ist. Bin auch erblich starkt vorbelastet, meine Mutter hat Hashi und meine Oma hatte ebenfalls Basedow.

Ich bin nun wieder zu Hause, allerdings fange ich jetzt langsam an zu realisieren...

Wie geht Ihr mit der Krankheit um, beeinträchtigt sie Euch im täglichen Leben?
Mir haben jetzt 3 verschiedene Ärzte gesagt ich dürfte a) niemals wieder auch nur eine Prise Jodsalz konsumieren, b) bräuchte darauf nicht weiter zu achten oder c) bräuchte beim auswärts essen nicht drauf zu achten, sollte zu Hause aber nicht noch zusätzlich Jodsalz verwenden. Wie macht Ihr das?

Und meine wichtigste Frage ist eigentlich: Heute ist der 5. Tag, seitdem ich Medikamente nehme, wann kann man wohl eine erste Verbesserung erwarten? Ich habe mich vorhin in den Supermarkt geschleppt und war danach fix und fertig. Heute morgen das Wohnzimmer aufgeräumt, danach 4 Stunden geschlafen. Ich fühle mich wie 90.

Zusätzlich zu den 20 mg Thiamazol nehme ich noch 2x 5mg Bisoprolol, und selbst die bringen meinen Puls kaum runter...

Bitte entschuldigt, dass es so lang geworden ist!
Ich bin einfach gerade sehr verunsichert, und der Rat der Ärzte ich einfach noch mal etwas anderes als der Austausch mit anderen Betroffenen...
Ich wünschte, ich hätte ein Gipsbein stattdessen, dann würde man einem wenigstens ansehen, dass es einem nicht gut geht...

Lieben Dank für durchlesen an alle, die bis hierhin durchgehalten haben.
GlamourGirl