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Thema: Zahnarzt Kunstfehler, brauche Rat

  1. #31
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    Deine Krankenkasse kann dir einen Gutachter zur Seite stellen, der das prüft

  2. #32
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    Zitat Zitat von Südhimmel Beitrag anzeigen
    Ich hole den Thread mal hoch, nachdem bei mir nach der Wurzelbehandlung nun auch ein Stück der Feile abgebrochen ist. Der Zahnarzt meint, er würde das einfach so belassen, es würde keine Probleme machen. Andernfalls könnte ich zum Endodontologen, müsste aber alles privat zahlen o.O

    Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Wie bereits damals geschrieben. Es ist nicht zwingend, dass ein abgebrochenes Stück Feile Probleme macht. Warte doch einfach ab was passiert. Es gibt nur schmerzfrei oder nicht. Es kommt auch sehr drauf an zu welchem Zeitpunkt was bricht. Oft brechen die Lentulos (das ist das Teil mit dem die Wurzelfüllpaste eingebracht wird) ab. Sie lassen sich relativ problemlos entfernen. Falls nicht, ist die Füllpaste meist schon im Kanal und es passiert tatsächlich sonst gar nichts mehr.
    Wenn es ein Stück Feile ist, dann passiert auch oft nichts. Sollte der Zahn tatsächlich nicht schmerzfrei werden, kann man eine Wurzelspitzenresektion machen und den Zahn dabei von unten her bis zum Instrument aufbereiten und auch ordentlich abfüllen.
    Alternativ bleibt der Gang zum Endodontologen um das Instrument zu entfernen. Eine Garantie auf schmerzfreiheit und Gelingen gibt es in allen 3 Lösungen nicht.

    Wenn Dein Zahnarzt kein Problem sieht, würde ich mich erstmal nicht verrückt machen und abwarten.

    Instrumentenbruch ist kein Kunstfehler. Hat Janne weiter oben auch schonmal geschrieben. Es kann einfach passieren.
    Kunstfehler wäre es dann, wenn Du nachweisen kannst, dass der Zahnarzt eine Feile aufbereitet und wiederbenutzt hat, die dafür nicht zugelassen ist. Das dürfte allerdings sehr schwierig zu beweisen sein. Zumal die meisten Einmalfeilen auch im Sterilisator aufquellen und nicht mehr benutzbar sind.

    Früher wurden die Endos mit der Hand gemacht. Die Feilen wurden gereinigt und sterilisiert. Durch die große Hitze wurden sie brüchig, was dann zum besagten Bruch geführt hat. Heute passiert es eher selten, weil viele nur noch Einmalfeilen benutzen. Theoretisch wären Einmalfeilen also die Lösung des Problems. Praktisch werden sie nicht von den gesetzlichen Kassen bezahlt. Zusätzlich gibt es ein Zuzahlungsverbot bei Kassenendos. Der Patient darf sie also nichtmal aus eigener Tasche bezahlen. Bevor hier dann die Schreierei auf die Zahnärzte losgeht. Reciproc (das ist ein gängier Anbieter) Feilen kosten per Stück ca 16€ im EK. Es kann gut sein, dass pro Wurzelbehandlung 4-6 Stück verbraucht werden. Als Honorar für die WB gibt es je nach Anzahl der Kanälen auch mal nur 50€. Es geht also das komplette Honorar und noch mehr für den Materialeinsatz der Feilen drauf. Solche Geschäfte macht weder ein Zahnarzt noch sonst Jemand der ein Geschäft hat. Man darf die Feilen tatsächlich nur einmal verwenden. Man darf sie auch nicht dem Patienten mitgeben und für den gleichen Zahn nochmal benutzen. Sie sind nicht aufbereitbar und müssen gesichert entsorgt werden.

  3. #33
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    Zitat Zitat von Beautybuendel Beitrag anzeigen
    Hmmm... als Laie hört sich das auf den ersten Ton komisch an. Fehler vom Zahnarzt und das Beseitigen soll selbst bezahlt werden?

    Nein, das ist kein Fehler vom Zahnarzt. Es gibt in der Medizin keine Garantie auf Erfolg. Es gibt nur eine Garantie auf eine fachlich korrekte Behandlung. Wenn Du dem Zahnarzt nachweisen kannst, das er gegen die Regeln der Kunst behandelt hat, dann ist er haftbar. Bei einem gebrochenen Instrument nicht. Das ist als Schicksalhaft anzusehen. Der Zahnarzt ist lediglich in der Pflicht über den Bruch aufzuklären, was er ja getan hat.

  4. #34
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    Zitat Zitat von Coccinelle Beitrag anzeigen
    Deine Krankenkasse kann dir einen Gutachter zur Seite stellen, der das prüft

    Was soll der prüfen? Gutachter beurteilen etwa beim ZE ob dieser frei von Mängeln ist. In dem Fall kann er nur feststellen, dass das Instrument gebrochen ist. Das ist ja schon vorher bekannt.

  5. #35
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    Zitat Zitat von Pummelfee Beitrag anzeigen
    Naja, da kommt ja grundsätzlich eh ne Art Keil in den Zahn und dann wird drumrum gefüllt. Kann mir nur nicht vorstellen, dass das besonders hygienisch ist. Vielleicht nochmal ne zweite Meinung?

    Nein, es ist andersrum. Es kommt erst die weiche Paste rein und dann ein Stift aus Guttaperche, die dann abgeschmolzen wird um den Kanaleingang zu verschließen.
    An einer Wurzelbehandlung ist erstmal nichts steril. Der Zahn selbst ist voll mit Bakterien. Diese werden versucht zu entfernen. Mit den Feilen wird manuell oder maschinell das erkrankte und bakterienverseuchte Gewebe des Nerves entfernt. Dann wird versucht mit Spüllösungen und verschiedenen Medikamenten das Ganze keimfrei zu bekommen. Das sauberste an der ganzen Geschichte ist die Feile, die war zumindest mal völlig steril.

  6. #36
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    Zitat Zitat von elvie05 Beitrag anzeigen
    Was soll der prüfen? Gutachter beurteilen etwa beim ZE ob dieser frei von Mängeln ist. In dem Fall kann er nur feststellen, dass das Instrument gebrochen ist. Das ist ja schon vorher bekannt.
    Ich bin kein Gutachter. Ich sage nur, dass das möglich ist. War bei mir so.

  7. #37
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    Zitat Zitat von elvie05 Beitrag anzeigen
    Nein, das ist kein Fehler vom Zahnarzt. Es gibt in der Medizin keine Garantie auf Erfolg. Es gibt nur eine Garantie auf eine fachlich korrekte Behandlung. Wenn Du dem Zahnarzt nachweisen kannst, das er gegen die Regeln der Kunst behandelt hat, dann ist er haftbar. Bei einem gebrochenen Instrument nicht. Das ist als Schicksalhaft anzusehen. Der Zahnarzt ist lediglich in der Pflicht über den Bruch aufzuklären, was er ja getan hat.
    Danke, durch Deine Erläuterungen wird es klar.

    Die Sache mit dem Feilenpreis ist ja Wahnsinn, danke auch für diesen Einblick.

    ich bin halt nur insgesamt oft sauer auf das Gesundheitssystem. Beispiel: ich hatte vor 20 Jahren einen Leistenbruch, der mit einem Netz geschlossen wurde. In dieses Netz wurde ein Nerv mit vernäht, seitdem habe ich linksseitig große Probleme, die durch Neuraltherapie, Krankengymnastik usw. etwas gelindert werden. Ich habe immense Kosten dadurch. Das finde ich halt doof. Klar, ich habe unterschrieben, dass so etwas passieren kann und der Operateur hat das auch nicht extra gemacht. Aber das diejenigen, die dann mit Folgekosten zu leben haben, nicht vom System aufgefangen werden, finde ich doof.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  8. #38
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    Das tut mir leid, für dich - natürlich fängt das System dich auf, die Krankenkasse bezahlt ja alles, was an Folgekosten aufgrund solcher Ereignisse anfällt, nur eben nicht Neuraitherapie, die ja meines Wissens keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist.

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