Ich glaube, der Sinn des Ramadan ist, dass man Mitgefühl mit den Leuten bekommt, die nichts haben, also hungern und dürsten müssen. So wurde es mir zumindest mal von einer Muslima erklärt.
Keine Angst, ich schrieb "zum Anlass nehmen" und wollte hier nur für Toleranz plädieren. Ich würde nicht (Essen)fasten und dann auch noch den ganzen Tag nichts trinken, weil ich letzteres für Schwachsinn halte. Aber wenn die Muslime das für richtig halten, dann können sie es doch gerne tun - offenbar sind auch noch nicht wirklich viele dran gestorben, denn davon hätte man gehört. Sowieso sind Kranke, kleine Kinder, Schwangere, Reisende usw. von der Fastenpflicht ausgenommen bzw. dürfen die Tage später nachholen.
Ich glaube, der Sinn des Ramadan ist, dass man Mitgefühl mit den Leuten bekommt, die nichts haben, also hungern und dürsten müssen. So wurde es mir zumindest mal von einer Muslima erklärt.
Wenn man's nun schon so genau will, dann ist es auch heuchlerisch, christlich / katholisch etc zu sein und nicht zu fasten.
Glaube ist ja keine Spassveranstaltung, bei der man sich die Rosinen rauspickt.
neenee, wir wollen hier mal nicht päpstlicher sein als der Papst.
Bei mir läuft es übrigens ganz gut, bis auf einen großen Lebkuchen gestern. Aber bis Ostern wollte ich den nicht aufheben.
Wie läufts denn so bei euch nach der ersten Woche?
Mir geht das auch so. Ich sehe das eigentlich als gesellschaftlich akzeptierten Anlass, mal auf ganz bestimmte Sachen zu verzichten, ohne dass das groß zum Thema wird. Bis auf das Thema Alkohol, wo ich nicht sicher bin, ob kompletter Verzicht besser ist als ab und zu mal was zu trinken, hab ich viele Sachen auch ins ganz normale Leben übernommen. Aber: ich finde immer wieder interessant, wie der Verzicht ganz bestimmter Sachen zeigt, wie gut es einem ohne geht.
Für mich ist eindeutig die Übersättigung das größere Problem als der Verzicht, bei dem ich das Gefühl habe, erst mal wieder die Balance gefunden zu haben. Trotzdem irriert es und fehlt mir, anfangs darauf zu verzichten.
Manche Sachen sind auch nicht Verzicht, sondern Austausch. Ich finde einfach den Anlass schön, hier mal was probieren, wo viele was probieren und es ist Winterende, der Frühling kommt, man will auf vielerlei Arten ohne Altlasten hineingehen.
Falls jemanden interessiert, was ich speziell mache:
Da ich seit einigen Jahren kohlenhydratarm lebe, backe ich kaum noch. Jetzt esse ich seit einiger Zeit Mittags ein Stück selbstgebackenen Kuchen und trinke Kaffee dazu, aber den Rest des Tages gar keine KH mehr, außer denen, die in der Milch und Gemüse usw sind. Dazu esse ich jetzt abends immer eine halbe Gurke und öfter Avocado und Nüsse und ordentlich Eiweiss, morgens esse ich so viel Obst, wie ich kann - was jetzt nicht sehr viel ist. Obwohl ich Normalgewicht habe, hab ich abgenommen, Muskeln erhalten und fühle mich besser, schlafe auch wieder besser. Meine Kollegen amüsieren sich über meine "Kuchendiät". Ich hab mir ein neues Buch über Essen, Bewegung und Schlafen gekauft und obwohl das einfach nur viele Gedanken und Anregungen sind, aber keine Sache, die vorgefertigte Dinge beinhaltet, die jemand machen soll, hab ich langsam und unmerklich meine Schwerpunkte wieder mal dorthin gelegt. Ich hab im Schlafzimmer normale durch lichtdichte Vorhänge ersetzt und bewege mich anders als im Sommer, wo ich auch viel und gern laufe. Ich schlafe seitdem wie ein Stein und der Tag ist ganz anders.
Auf Alkohol zu verzichten fällt mir leicht, wenn ich zu Hause bin, aber schwerer, wenn ich in trinkender Gesellschaft oder im Restaurant bin. Seit Neujahr hab ich gar nichts mehr getrunken, im ganzen Dezember vielleicht 2 Gläser, aufgeteilt in 4 Gläser 0,1 l und mit 2 Geburtstagen drin. Mein Plan ist erst mal ein halbes Jahr gar nicht und dann sehen, wie es ist. Mit keinem Essen hab ich mich so ausgegrenzt gefühlt, es war lächerlich leicht, in Gesellschaft vegan zu essen im Vergleich zum Gefühl, dort nein zum Wein zu sagen. Auch eine neue und interessante Erfahrung für mich.
Ich finde diese Endwinterzeit, gerade wo jetzt sogar schon Blüten und Blätter sprießen, einfach toll dafür geeignet, mal zu probieren, wie es besser geht, ohne das gleich für immer zu machen und ob der Verzicht bestimmter Sachen leicht oder schwer ist und wenn er schwer ist, ob es Sachen sind, die einem nicht gut tun oder die keine Auswirkungen haben.
Aus solchen Zeiten gehe ich eigentlich immer bereichert hervor, deswegen mache ich es ja auch gern. Verzicht ist für mich eigentlich vor allem Rückzug vom Überflüssigen, von dem ich bis dahin immer denke, dass er das Normale wäre.
Wie war denn eure Fastenzeit?
Seid ihr drangeblieben?
Ich war mit dem Süßkram nicht 100% konsequent, aber doch nahe dran. Und ich merke, dass ich jetzt nicht mehr den Riesenjieper drauf habe
In der Mitte der Fastenzeit hab ich mit WW begonnen, das hat zusätzlich geholfen.
Ich hab bis heute keine Süßigkeiten gegessen, heute dann nen ganzen Schokohasen...hinterher war mir schlecht
I love Holidays!
Ich habe bis gestern keine Süssigkeiten gegessen (auch kein Nutella etc.).
Gestern habe ich weniger aus Lust darauf als mehr aus Interesse, wie sich das nach der ganzen Zeit nun anfühlt, eine Mozartkugel gegessen.
Ich finde die schrecklich, das war kein berauschendes Fastenbrechen - in den ersten beiden Wochen habe ich mir an der
Kasse im Supermarkt immer ausgemalt, wie ich an Ostersonntag genussvoll irgendeine neue schokoladige Kreation essen würde.
Gefühlt lag von Milka und Co. seit Aschermittwoch unglaublich viel neues an der Kasse, aber nachdem das Verlangen auf
Süsses dann zum Glück verschwunden ist, habe ich vergessen, etwas für Ostern zu kaufen.
So musste also die Mozartkugel reichen, die im Osternest lag.
Was soll ich sagen, ich finde die Dinger immer noch grauenhaft, eine hat voll und ganz gereicht und irgendwie
blieb das "hurra, endlich wieder Schokolade!" völlig aus.
Wenn es nur Mozartkugeln auf dieser Welt geben würde, wären mir Süssigkeiten wohl völlig egal
Ich fand die erste Zeit ohne Süsses ganz furchtbar. Gerade auf der Arbeit habe ich nachmittags oft mal
ein Eis oder einen Riegel gegessen und das fehlte mir entsetzlich.
Die ersten 2-3 Wochen waren eine richtige Strafe, ich dachte nicht, dass ich das durchhalte.
Danach ging es plötzlich sehr gut, und ich habe den Süsskram gar nicht mehr vermisst.
Bisschen abgenommen habe ich auch, und ich habe beschlossen, nun weitestgehend auf Schoki+Co. zu verzichten.
Für mich war es eine tolle Erfahrung, ich bin froh, die Fastenzeit dafür genutzt zu haben.