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Thema: Spontanität

  1. #101
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Hier in diesem Thread? Wo?
    ? Woraus schließt du das denn jetzt?
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  2. #102
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    Zitat Zitat von Bird Beitrag anzeigen
    Iridia, was mir auffällt: du wirkst auf mich gar nicht spontan, sondern sehr geplant und verkopft. Du beschliesst jetzt, "spontan" nach Leipzig zu fahren, um ein Zeichen zu setzen, um dies zu tun, um das zu tun. Also, du fährst für einen Bummel in die nächste Stadt. Ist das nicht total normal? Auch, dass man das mit "leichtem" Gepäck macht? Wie denn sonst? Machst du sonst einen Bummel mit Koffer?
    Jepp! Ich fühl mich zumindest inzwischen zu verkopft, genau deswegen fehlt mir ja das Spontane! Treffer! Ich brauch entscheidend mehr Spielerisches und Leichtes im Leben, um das auszubalancieren. Das Verkopfte mag ich, aber eben nicht nur. Wobei ich auch noch ziemlich körperlich bin - was man in einem Forum vermutlich gar nicht mitbekommt, weil man ja hier Gedanken teilt.

    Der Grund war aber, morgens sich zu überlegen, alle Pläne umzuwerfen und was zu machen, von dem ich selber nicht gedacht hätte, das ich das jetzt tun würde.

    Und außerdem - zu sehen, wieviel Geld ich dann tatsächlich dazu gebraucht habe. Das Spontane ist dabei vermutlich wirklich nicht unbedingt das Entscheidende.
    Ich wüsste jetzt allerdings auch nicht mehr, wann ich schonmal eine knappe Stunde vor der Fahrt meine sonstigen Pläne verworfen habe und einfach mal weggefahren bin, weil ich dazu gerade Lust hatte.

    Die Sache mit dem leichten Gepäck war tatsächlich nicht leicht zu verstehen, dazu hätte man mich sehen müssen - mit meinem sonstigen Alltagsgepäck, sorry. Aber auch im übertragenem Sinne ging es um Leichtigkeit.
    Geändert von Iridia (22.02.15 um 21:05:40 Uhr)

  3. #103
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Ich glaube, man steht sich einfach oft selbst im Weg, wenn es darum geht, etwas Leichtigkeit zu erleben (gefällt mir besser als Spontanität).
    Geld ist immer ein Argument, das ist klar und wenn ich jeden Rappen umdrehen muss, dann liegt auch an meinem Wohnort der Kaffee im Café nicht drin.

    Manchmal bremst man sich aber wirklich selbst aus, vielleicht weil man es aus schlechteren Zeiten so gewohnt ist, vielleicht weil man inzwischen höhere Ansprüche an Komfort stellt und deshalb innerlich bei einer Idee gleich abwinkt, oder aus völlig anderen Gründen.

    Mal abgesehen vom Beispiel der Bloggerin geht es Iridia wohl darum, sich dieses Gefühl des Unbeschwerten (wortwörtlich, auch im Sinne des leichten Gepäcks) wieder ins Leben zu holen.
    Dieses Gefühl, das wir kennen aus der Zeit, als wir jung waren und, falls jemand die Idee gehabt hätte, komm wir fahren heute Nacht nach Paris, ohne grosses Zögern mitgefahren wären.

    Was bestimmt nicht jede von uns getan hätte, viele aber schon.
    Solche Erlebnisse kennen wir in der einen oder anderen Form doch alle und sie sind es, woran wir uns erinnern wenn wir ans Jungsein denken.
    Ich kann es am ehesten mit dem Wort Unbeschwertheit übersetzen.

    Ich glaube schon, dass man diese oft im Lauf des Lebens verliert, aus vielerlei Gründen, und oft braucht es wohl nicht viel, um sie hin und wieder zu erleben.

    Ein völlig unspektakuläres Beispiel, das aber zeigt, was ich meine:
    Zu Beginn unserer Beziehung waren mein Mann und ich mal in München.
    Wir sassen in einem Gartenrestaurant als plötzlich ein Sommerregen niederging.
    Die meisten Gäste flüchteten ins Innere, wir blieben unter dem Sonnenschirm sitzen, eng beieinander, ringsum stürzte Wasser vom Himmel, wir sassen wie in einem Kokon, hielten uns an den Händen und genossen diese ganz spezielle Stimmung.

    Heute würden wir wahrscheinlich auch ins Trockene flüchten, damals war uns ein nasser Hintern egal.
    Genau sowas meine ich. Ich hab das Gefühl für mich selbst komplett berechenbar zu sein, dadurch verkleinert sich mein Leben um genau die Möglichkeiten, die ich als besonders unerwartetes Geschenk empfunden habe - und auch den Impuls, sowas weiterzugeben. Ich entdecke, zickiger geworden zu sein, dabei bin ich es selbst, die sich in für meine Verhältnisse zu geplanten Bahnen bewegt.

  4. #104
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Spontanität, bzw. das Fehlen derselben hat tatsächlich was mit dem Alter zu tun und auch ob man in jungen Jahren viel oder eher wenig Unüberlegtes, spontanes getan hat.

    Ich bin heute eher selten spontan weil ich genau weiß wie die meisten Dinge ausgehen die man durchzieht. Sie sind meistens nur beim allerersten Mal so richtig spannend und etwas besonderes. Die Wiederholung macht sie kaputt. Der spontane Nachttrip nach Paris um dort in aller Herrgottsfrühe ein Baguette zu genießen ist eben nur einmal in dieser Intensität machbar.

    Inzwischen ist mir die Vorfreude auf etwas wichtiger geworden. Ich plane eigentlich auch sehr genau und freue mich während des Planens und dann auch danach wenn alles so geklappt hat wie ich es mir vorgestellt habe. Vor Überraschungen ist man ja trotzdem nicht sicher
    dann hast du ja einen fairen Tausch gemacht. Ich genieße Vorfreude nicht, nur extrem kurzfristig. Ich muss vieles planen, eigentlich das meiste, aber ich kann das absolut nicht genießen. Ich hab im Gegenteil sogar öfter das Gefühl, wenn der Termin heran ist, schon wieder ein anderes Lebensgefühl zu haben. Wollte ich damals Entspannung, bin ich inzwischen runderholt und suche Anregung und anders herum. Vermutlich ist das so ein spezielles Iridia-Ding und es geht nur mir so.
    Ich muss den Weg zu dem, was ich suche, offenbar wieder ganz allein finden und es gibt keinen Rat oder eine Ermutigung, die mir irgendjemand geben könnte, weil andere in andere Richtungen unterwegs sind und es meist nicht mal verstehen, weil sie anders veranlagt sind. Das ist okay, jeder muss auf seine eigene Art glücklich sein.

    Vielen Dank auf jeden Fall für die Antworten, auch wenn der Begriff, unter dem ich das anfangs eingeordnet habe, sich als nur eine Facette gezeigt hat.

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